23 - not today

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Ich hörte einen lauten Knall und schreckte auf. Kerzengerade und verschwitzt saß ich im Bett und lauschte in die Stille. Schritte. Sie gingen durch das Wohnzimmer. Langsam und schleppend. Grayson machte sich nicht die Mühe leise zu sein. Der Schlüssel fiel laut auf den Boden. Schnell schaute ich auf die Uhr und stellte fest, dass es 4 Uhr morgens war.

Sofort stieg ich aus dem Bett und tapste an die Tür, die ich leicht öffnete um besser hören zu können. Er war jetzt in der Küche und hatte den Kühlschrank geöffnet, den er genauso laut wieder zuschlug. Plötzlich ein lauter Knall. Ich zuckte zusammen und fasste mir geschockt an die Brust.

Sofort lief ich ins Wohnzimmer und beobachtete Grayson dabei, wie er in seinem Zimmer verschwand. Lediglich seinen Hinterkopf hatte ich noch gesehen. Als nächstes allerdings glitt mein Blick auf die zerbrochene Tischlampe auf dem Boden. Tausende Porzellanteile lagen auf den Fliesen. Seufzend fuhr ich mir durchs Haar.

Sofort ging ich auf Grayson's Zimmertür zu und klopfte leicht. Doch er antwortete nicht. Wieder klopfte ich und lauschte, doch es kam keine Reaktion. Ich drehte mich nochmal ins Wohnzimmer und und musterte den Autoschlüssel, der auf dem Boden lag. Genauso wie seine Jacke und natürlich die Lampe.

Entschlossen öffnete ich dir Tür und wollte ihn mit Vorwürfen bewerfen. Doch sowie ich im Zimmer stand, verstummte ich. Er hatte es geschafft sein Shirt anzuziehen. Die schwarze Jeans war das Einzige, was er anhatte. Sein Nackter Oberkörper streckte sich über die komplette Matratze. Seine Muskeln verzogen sich, seine Arme lagen auf der Seite. Sein definierter Bauch hob und senkte sich regelmäßig.

Ich spürte wie mein Herz begann zu rasen. Und dass ich meine Augen nicht von ihm reißen konnte. Die Bilder unserer gemeinsamen Nacht schossen mir in den Kopf. Ich wusste, dass ich rot war.

Grayson drehte sich auf den Bauch und brummte etwas. Ich beobachtete ihn und versuchte so leise wie möglich zu sein. Schnell ging ich auf sein Shirt zu und wollte es auf den Sessel legen, als ich einen seltsamen Geruch wahrnahm. Stirnrunzelnd roch ich vorsichtig daran und bemerkte den Geruch von Rauch und Alkohol.

Er hatte getrunken. Zu viel.

"Was ist das?",hörte ich ihn raunen und zuckte sofort zusammen. Mein Herz raste, als ich bemerkte, dass er immer noch schlief. Er redete im Traum. Ich sollte jetzt aus dem Zimmer gehen. Denn es war immer hin seine Privatsphäre. Doch ich konnte nicht. Irgendetwas hinderte mich daran. Stattdessen stand ich wie angewurzelt da und wartete.

"Riley",brummte er.

Ich sog scharf die Luft ein und schaute auf seinen kräftigen Rücken. Mein Kiefer zitterte heftig. Meine Hände wurden nass und meine Knie gaben beinahe nach.

"Wo bist du?",murmelte er. Ich senkte den Kopf und biss mir auf die Unterlippe. Die Tränen flossen über mein Gesicht und hinterließen eine heiße Spur. Ich wollte anfangen zu schluchzen, doch dazu musste ich erst einmal dieses Zimmer verlassen. Schnell warf ich das Shirt fort und rannte hinaus.

Kaum war ich im Wohnzimmer angekommen, schluchzte ich laut. Ich rieb mir über das müde Gesicht und hatte das starke Bedürfnis danach, mich einfach nur hinzulegen. Eine Welle von unergründlicher Gefühle überkam mich, der ich nicht entgegensteuern konnte.

Es schmerzte. Ja, es tat weh. Sehr sogar.

Krampfhaft presste ich mir die Hand vor den Mund und versuchte die Geräusche verstummen zu lassen, doch ich konnte nicht. Ich musste einfach weinen. Laut.

Das war Schmerz. Ja, das war der Schmerz, den mir Riley zufügen konnte. Wie aus dem Nichts riss mich dieser eine Gedanke an ihn zu Boden. Ohne Vorwarnung und ohne Gnade. Solch ein Gefühl...es war unbeschreiblich unerträglich. Es übernahm meinen ganzen Körper. Ich hasste es.

Riley's wish *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt