Rose
"Ich dachte, wir gehen essen?",fragte ich, während ich Grayson hinterher trottete. Er war nach meinem angeblichen Selbstmordversuch, der keiner war, nicht wirklich gesprächig gewesen. Wir waren mittlerweile in der Innenstadt und gingen Ladenzeilen entlang, bis Grayson in einem Geschäft verschwand. Ich verschnellerte meine Schritte und bog ebenfalls ab. Wenige Sekunden später stand ich in einem Elektrogeschäft.
Es war eine etwas nobler und hatte sogar eine Couchecke. Sogleich ging der junge Verkäufer um die Theke herum und grinste Grayson entgegen.
"Mr. Matthews, es ist mir eine Ehre, Sir. Wie schön sie wieder zu sehen",sagte er höflich und reichte ihm die Hand. Grayson erwiderte die Freundlichkeit.
"Wie laufen die Geschäfte?",fragte er und lächelte dem Verkäufer entgegen.
"Danke, Sir. Ich kann mich nicht beklagen",antwortete dieser verlegen, ehe sein Blick zu mir glitt. Etwas verwirrt richtete er seine Aufmerksamkeit auf mich. "Guten Tag",nickte er mir zu.
"Hallo",sagte ich verunsichert. Grayson wandte sich nicht einmal zu mir um, um mich dem ihm anscheinend mehr als bekannten Verkäufer vorzustellen.
"Ich brauche ein Handy für das Fräulein hinter mir",sagte er unbeeindruckt. Ich riss erschrocken die Augenbrauen hoch und beobachtete den Verkäufer dabei, wie er an die Theke trat und Grayson bereits einige Modelle vorstellte.
"Ich habe viele neue Geräte da, Mr. Matthews. Aber ich nehme an, sie bleiben beim guten alten Apple",sagte er, woraufhin Grayson nickte. "Eine bestimmte Farbe?"
Grayson wandte sich zu mir um und sah mich fragend an. "Wie wärs mir rosa?",fragte er mich monoton. Ich schüttelte leicht den Kopf.
"Wie wärs mit, nein danke?",antwortete ich frech. Der Verkäufer räusperte sich kurz. Grayson wandte sich allerdings wütend zu ihm um.
"Sie nimmt es",sagte er schnell.
"Moment mal, nein. Stopp, hören sie auf das Handy einzupacken!",forderte ich den sichtlich verwirrten Verkäufer auf. "Grayson, was soll das?"
"Nicht jetzt, Rose", raunte er und holte bereits seine Karte hervor. Ich ging auf ihn los und hielt ihn am Unterarm. Sofort ergriff ich die Karte und steckte sie in meine Hosentasche. Grayson's Blick wurde daraufhin tobender. "Okay",raunte er, ehe er tatsächlich an meinen Po griff und mir die Karte aus der Hintertasche zog.
"Hey!",fauchte ich erschrocken, über seinen Mut zum Körperkontakt. Der Verkäufer nahm ihm die Karte schnell entgegen und kassiert in nicht einmal messbarer Geschwindigkeit ab. Ich konnte kein einziges Wort hervorbringen. Also stand ich schweigend neben Grayson und schwor mir, ihn dafür zu vermöbeln.
"Die Karte wird in weniger als 12 Stunden aktiviert sein. Viel Spaß damit",sagte der Verkäufer freundlich und überreichte mir die Tüte. Ich musterte ihn furios, sodass er zurückwich und stattdessen Grayson die Tüte überreichte.
Draußen lief er schon wieder vor zum Auto. Er wartete bis ich eingestiegen war und startete den Motor, ehe wir auf den Highway fuhren. Wir hatten uns unterwegs vom Drive-In bestellt und waren nun auf dem Weg zu Grayson. Ich konnte immer noch nichts sagen. Es war zwar der richtige Zeitpunkt für ein "Danke", doch da ich das Handy ohnehin nicht benutzten würde, war dies nicht nötig.
Mein Magen knurrte hörbar laut, sodass Grayson sich kurz zu mir wandte. "Sind ja gleich Zuhause",raunte er unterm Atem.
Zuhause...mir kribbelte der Magen bei seinen Worten. Für Grayson war es selbstverständlich, dass ich bei ihm einzog. Ganz anders aber dachte ich in der Hinsicht. Mir plagte immer noch der Gedanke im Kopf, dass ich mir eine eigene Unterkunft suchen müsse. Nachdem Grayson mich vor Folter Agencies abgefangen hatte, hatte ich kehrt gemacht. Zu sehr war ich mit den Gedanken bei Grayson gewesen.
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Riley's wish *ON HOLD*
RomanceVor zwei Jahren hatte Rose Harper nicht nur ihren Bruder Riley, sondern auch ihre Lebensfreude verloren. Seitdem kämpfte sie täglich mit den Nervenzusammenbrüchen ihrer Mutter und den Schuldenbergen, die ihr verschwundener Vater ihnen hintergelassen...