Es heißt ja immer, dass alle Dinge im Leben, aus einem bestimmten Grund passieren. Glück- und Pechmomente, Hochs und Tiefs, Gewinne und Verluste - alles widerfährt dir zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, weil es genau der richtige ist. Ich weiß nicht, ob meine Pechsträhne jetzt ein Ende finden würde. Wenn ich Grayson Matthews allerdings in die Augen blicke, scheint es so, als würde mir mein Leben genau das sagen wollen.
Innerhalb des letzten Monats war mir so viel Schlechtes widerfahren, dass ich mich sogar in einer Badewanne versucht hatte zu ertränken. Ich konnte ja kaum selbst vor Stress aufatmen - warum dann nicht gleich allem ein Ende setzen?
Was ist Glück überhaupt noch? Ich hatte vergessen, was es heißt wieder zu lächeln. Erst mein Bruder, dann meine Mutter - beide hatten mich wortlos verlassen. Jetzt fragte ich mich, ob mein Leben schon seit meiner Geburt so vorgezeichnet war. Als meine Augen das Licht dieser Welt erblickten, war mir der Verlust meiner Familie etwa schon vorbestimmt?
War Grayson vielleicht auch schon in meinem Leben eingeplant?
Ich wusste es nicht und ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Wenn man mir Grayson Matthews geschenkt hatte, dann würde ich diese Güte herzlich umarmen und sie nie wieder loslassen. Wie ein Fels in der Brandung war er zu mir geeilt. Er hatte nicht nur meine Hand genommen und mich aus dem tiefen, schwarzen Loch gezogen, sondern hatte mir zeigen wollen, was Leben überhaupt bedeutete.
Vielleicht war ich so in Selbstmitleid versunken, dass ich es leugnete. Ich redete mir jede Nacht ein, dass ich stark und bodenständig war. Doch war ich tatsächlich alles andere als das. Ich bin zerbrechlich, einsam und traurig. Ich beweine mein Schicksal innerlich und zugegeben...es schmerzt.
Ich hatte immer gedacht, dass Riley's Tod nichts übertreffen konnte. Das war auch so, doch mein Leben zurzeit kam diesem verdammt nahe. Ich hatte solch eine rosige Zukunft vor mir - warum wollte ich mir diese verbauen?
Menschen, die sich um mich sorgten, gab es bis vor kurzem nicht. Jetzt war ich von drei Menschen umgeben, denen ich vertrauen wollte. Catelyn, Scott und Grayson. Vielleicht war dies der Beginn eines neuen Abschnittes?
Wenn ich Grayson jetzt in die Augen sah, wusste ich, dass er für mich da sein würde. Ich fühlte etwas für ihn, was mir befahl, nicht von seiner Seite zu weichen. Wer hätte gedacht, dass ich diesem Macho jemals vertrauen, geschweige denn mit ihm schlafen würde? Doch er hatte es geschafft, mich herumzukriegen. Dabei hatten wir beide eine Veränderung durchgemacht... ich kannte diesen Menschen zwar noch nicht gut genug, doch die Erlebnisse, die wir in solch einer kurzen und dennoch intensiven Zeit miteinander geteilt hatten, wirkten stärker als die Fremdheit. Wir konnten sie dadurch überwinden.
Es würde noch einige Zeit dauern, bis ich Grayson gegenüber hundert prozentig offen sein konnte. Doch dies war ein Anfang...
"Woran denkst du?", fragte er mich, als ich in seinen Armen lag und benommen an die Wand starrte. In langsam kreisenden Bewegungen fuhr ich mit meinem Zeigefinger über seine nackte, harte Brust. Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern, denn ich wollte meine Gedanken für mich behalten. Meine Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln, ehe ich die Augen schloss.
Eine kleine Freudenträne verließ meine Wange und landete auf seiner warmen Haut. "Du weinst schon wieder", bemerkte er besorgt und richtete sich auf. Ich klammerte mich an seine Brust und schüttelte schnell mit dem Kopf.
"Ich bin glücklich. Mach mir diesen Moment jetzt nicht kaputt", seufzte ich und kuschelte mich fester an ihn. Grayson gab ausnahmsweise mal nach und entspannte sich etwas. "Die Pizza müsste gleich da sein", bemerkte ich und schaute auf die Uhr, gegenüber vom Bett.
"Ein 15-Minuten-Quieki geht noch", brummte Grayson und strich mir über den Rücken. Ich erinnerte mich an den guten Sex vor jener Minute. Wie hatte er ihn nochmal genannt? Wir sind jetzt ein Paar Sex?
DU LIEST GERADE
Riley's wish *ON HOLD*
RomanceVor zwei Jahren hatte Rose Harper nicht nur ihren Bruder Riley, sondern auch ihre Lebensfreude verloren. Seitdem kämpfte sie täglich mit den Nervenzusammenbrüchen ihrer Mutter und den Schuldenbergen, die ihr verschwundener Vater ihnen hintergelassen...