30 - Bill once told me

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"Nein!", hörte ich Grayson's lauten Schrei. Ich schaltete sofort das Wasser ab und rannte aus dem Badezimmer. Ich lief an das Bett und blieb wie angewurzelt stehen. Er hatte die Hände in der Bettdecke festgekrallt und seine ganze Stirn war von Schweißperlen übersät. Seine Brust hob und senkte sich unglaublich schnell und sein Gesichtsausdruck war leidend. Jede kleine Ader an seinem Hals drohte beinahe zu explodieren. Ich fasste mich schnell wieder, packte Grayson an den Schultern und rüttelte ihn fest. 

"Grayson, wach auf!",schrie ich und rüttelte ihn fester. Doch er veränderte rein gar nichts an seiner Position. Es schien so, als wäre er in seinem eigenen Körper gefangen. So als würde er keinen Ausweg finden, aus seinem Alptraum zu erwachen. "Grayson, komm schon!",flehte ich, ergriff nun seine Wangen und schlug hektisch dagegen. Meine Hände fingen den Schweiß an seinem kompletten Körper auf. Fassungslos griff ich um seinen Rücken und versuchte ihn aufzusetzen, doch ich hatte keine Chance. 

Schnell lief ich in das Badezimmer, kippte die Zahnbürsten aus der Halterung und füllte den Becher mit eiskaltem Wasser. "Okay",prustete ich panisch, ehe ich zurück ins Zimmer lief und Grayson damit bewarf. Sogleich riss er die Augen auf und setzte sich auf. 

"Was...",keuchte er und riss die Augen weit auf. Seine Pupillen konnten keinen festen Punkt fassen, sodass ich den Becher fallen ließ und augenblicklich auf ihn zulief. "Was ist passiert?"

"Grayson, ich bin's",sprach ich ihm sanft zu und versuchte in sein Blickfeld zu kommen. Seine grünen Augen fixierten mein Gesicht, ehe er schwer ausatmete und sich über die nasse Stirn fuhr. Seine Wangenknochen waren angespannt und die große Ader an seinem Hals stach immer noch gefährlich hervor. Ich konnte nichts weiter tun, als ihn anzusehen. Ich war hilflos, denn ich wusste nicht, wie ich in dieser Situation mit ihm umgehen sollte. Dies war bereits das zweite Mal, dass er aus einem Traum erwacht war.

"Mein Arm",seufzte er und wandte sich zur Schiene um. Vorsichtig löste er den Stab aus der Schiene und legte den Verband frei. Aus dem weißen Stoff war ein riesiger, frischer Blutfleck, der immer größer zu werden Schien. "Fuck!",zischte er. Er wollte den Stoff abbinden, doch ich ergriff sogleich seine Hand und sah ihn fassungslos an. 

"Sag mal, spinnst du? Du kannst das nicht einfach abmachen, Grayson!",schrie ich ihn wütend an. Sogleich richtete mich etwas auf und betätigte den Notfallknopf. Grayson fixierte wieder seinen blutenden Oberarm und fasste sich stöhnend an die Schulter. "Was ist? Hast du Schmerzen?",fragte ich hektisch und blickte ihn an. 

"Nein, es ist nichts",wimmelte er mich ab, doch ich erkannte seinen leidenden Gesichtsausdruck. Im nächsten Moment kam eine Schwester ins Zimmer und schaute uns neugierig an. 

"Seine Wunde blutet schon wieder",sagte ich schnell. Die Schwester reagierte sofort und ging in schnellen Schritten auf ihn zu. Sie inspizierte die Wunde kurz, ehe sie leicht nickte.

"Wir werden das hier mal abnehmen. Wahrscheinlich ist die Naht nur etwas aufgerissen",sagte sie relativ ruhig. Ihre dünnen Finger wickelten den Stoff gekonnt ab. Gebannt starrte ich auf Grayson's muskulösen Oberarm und wartete, bis der Verband gänzlich abgewickelt war. "Oh",hörte ich die Schwester verwundert sagen. Auch ich erkannte das Problem: Aus Grayson's vernähten Wunde drang Blut. Die Naht war nicht gerissen, und trotzdem blutete es. 

Sogleich löste die Krankenschwester die Bremsen des Krankenbettes und fixierte mich ernst. "Sie müssen mir jetzt helfen, das Bett auf den Flur zu schieben",sagte sie schnell. Ich zögerte keine Sekunde und nickte hastig, ehe ich das andere Ende des Bettes ergriff. "Ich brauche einen OP!",rief sie einer anderen Schwester zu. "Rufen sie den zuständigen Chirurgen für Mr. Grayson Matthews an!"

Ich wurde von einer Schwester abgelöst und blieb wie angewurzelt stehen. Ich beobachtete, wie Grayson erneut in den Fahrstuhl gefahren wurde und rührte mich nicht. Nich einmal verabschiedet hatte ich mich, obwohl er ständig meine Augen gesucht hatte. 

Riley's wish *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt