Es war schon Mittag, als Pietro nun endlich Feierabend machen konnte und wieder auf dem Weg zu Miranda war.
Es war wieder sehr kalt, so wie am Tag zuvor und außerdem war es der Geburtstag von Liz und gerade Liz wurde entführt und konnte den Geburtstag nicht feiern. Warum mussten es immer wieder irgendwelche Schweine geben, die andere Leute entführen und eventuell misshandeln?, dachte sich Pietro und stieg in seinen Wagen ein. Er fuhr schneller als normal, nur damit er Miranda erzählen konnte, was er für Neuigkeiten hatte und um für sie da zu sein - immerhin war sie total am Boden zerstört und wusste nicht mehr weiter.
Bei Miranda angekommen, wurde ihm gleich die Tür von ihr geöffnet, ohne das er klingeln musste. "Hey, Großer.", begrüßte Miranda ihn traurig. "Hey. Wie geht es dir jetzt?", fragte Pietro sie leise und nahm sie in seine Arme. "Es...es geht...ich will Liz wieder haben...", weinte sie leise an seiner Schulter.
"Wir werden sie finden." - "Ich hoffe es. Ich...ich habe...so krasse Angst."
"Ich habe heute auf der Arbeit versucht ihr Handy zu orten...nur leider ist ihr Handy scheinbar aus, denn wir haben keine Signale bekommen...", versuchte Pietro so taff wie nur möglich zu klingen. "Ist doch scheiße...", rief Miranda aus und ließ sich schwach auf ihrer Couch fallen. "Gibt es nicht noch irgendwelche andere Möglichkeiten sie zu finden?", fragte sie. "Wir brauchen Anhaltspunkte. Wurde Liz von jemanden bedroht, geschlagen oder so?", fragte Pietro.
Miranda schien etwas zu überlegen. Aber natürlich! Jannes!, schoss es ihr durch den Kopf.
"Jannes.", rief sie wütend. "Er...er geht auf ihrer Schule...ich hatte mal gesehen, wie er sie zu Boden warf und ich bin dann zu ihr hin...scheiße! Warum habe ich damals nichts getan?!", wurde Miranda panischer. "Ich brauche den Nachnamen und die Adresse. Am Besten noch die Handynummer. Schnell! Ich fahre gleich wieder auf das Revier und werde in unserem System nachschauen.", sagte Pietro und zog sich wieder seine Schuhe an.
"Ich müsste die irgendwo in meinen Notizen stehen haben. Diese Klassenliste wo ich auch unterrichte. Ich schaue mal eben nach. Darf ich mitkommen?", fragte Miranda aufgewühlt. "Besser nicht, denn dann würde man Verdacht schöpfen." - "Hast auch wieder Recht."
Nach zehn Minuten kam Miranda wieder runter und hatte einen Zettel in der Hand. Sie übergab ihn Pietro und verabschiedete sich von ihm. Sie hoffte so sehr, dass er endlich was herausfinden würde. Sie kam sich nutzlos und alleine vor. Sie konnte nicht wirklich etwas machen, das Liz helfen würde - zumindest wusste sie nichts. Stattdessen ließ sie sich krankschreiben und ging nicht zur Arbeit. Sie wollte sich gar nicht vorstellen was Liz gerade durchmachen musste. Sie wollte und konnte es sich nicht vorstellen. Aber vor allem hatte sie keinen Kopf für die Arbeit. Sie hatte ihrem Arzt erzählt, dass sie Magen- und Darmgrippe hätte. Er hatte sie nicht untersucht, sondern nur kurz mit ihr gesprochen und die Krankmeldung ausgefüllt. Das war das Gute an dem Arzt, zumal sie ihn schon Jahre kannte. Er hatte sie auch krank gemeldet, als er von ihr erfuhr, dass ihre Eltern bei einem Bombenanschlag getötet worden waren. Er kannte sie schon sehr gut.
Miranda setzte sich wieder auf das Sofa, nahm ihre Tasse mit Kaffee in die Hand und trank ihn schnell aus, als ihr plötzlich eine Idee kam. Schnell stellte sie ihre Tasse weg, zog sich ihre Jacke und Schuhe an und ging nach draußen. Sie musste dies nun tun. Irgendwas musste sie tun. Wenigstens das.
Sie fuhr zum Friedhof, wo Liz' Eltern lagen und suchte deren Grab. Nachdem sie es nach einer halben Stunde fand, kniete sie sich nieder und faltete ihre Hände zusammen.
"Ihr kennt mich wahrscheinlich nicht und wisst nicht wer ich bin. Ich bin die Verlobte eurer Tochter. Bitte, beschützt sie. Bitte wacht über sie. Ich könnte es mir nie verzeihen wenn ihr etwas zustoßen würde. Ich will nicht, dass ihr irgendetwas passiert, hört ihr? Ich liebe Liz und würde alles dafür tun, nur damit Liz wieder frei kommt und ich sie wieder in meine Arme schließen kann. Ich weiß nicht was ich sonst noch tun könnte. Ich bin total ratlos und weiß mir nichtmehr zu helfen. Meine Eltern sind tot und Liz ist doch noch das Einzige, das ich habe. Bitte, helft ihr...irgendwie!", sprach sie leise vor sich hin - in der Hoffnung, dass ihr Wunsch erhört wurde. Ihr fiel auf, dass das Grab voller Unkraut war und sie fragte sich, wann das Grab zuletzt auf Vordermann gebracht worden war. Schnell nahm sie eine Harke, dass hinter dem Grabstein lag und fing an das Unkraut zu beseitigen.
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I want your arms around me!(abgebrochen!)
Romance2ter Teil zu "Love is pain". :-) Liz ist 17 Jahre alt und ein Waisenkind. Ihre Eltern hat sie vor einem Jahr durch einen Autounfall verloren und noch heute gibt sie sich die Schuld. Doch: Noch nie konnte sie spüren, wie sich richtige Liebe anfühl...