Teil 7
„Kakao?“
„Gerne“, antwortete Justin.
Mittlerweile war September und es war nicht mehr ganz so warm in unserem Stübchen wie sonst immer. Draußen wütete ein Sturm und das Wetter war nicht so, wie man es sich im Herbst erhoffte. Da wir alleine zuhause waren, ließen wir uns auf’s Sofa sinken. Ich wärmte meine Finger an der heißen Kakaotasse und eine Weile schwiegen wir uns an.„Ich glaube ich sollte nicht hier sein.“ Justin unterbrach das peinliche Schweigen.
„Doch du musst, äh du sollst..“
Ich begann zu schluchzen und die ersten Tränen rannten mir über die kalten Wangen. Der salzige Geschmack brennte auf meiner Zunge.
„Heey“, begann er mich zu beruhigen.
Ich kuschelte mich sanft in Justins Arme und begann hemmungslos zu schluchzen. Und erst als ich da so lag, mein Kopf an seiner Brust, und weinte, merkte ich, wie sehr ich mich in diesen jungen verliebt hatte. Bis jetzt hatte ich es nur immer verdrängt. Er war der einzige in meinem Herzen, der einzige, bei dem ich mich nützlich fühlte, der einzige, bei dem ich lachte, wenn ich am liebsten schreien würde. Außerdem musste ich in der Zeit, die ich mit ihm verbrachte, nie daran denken, die Klinge in die Hand zu nehmen, oder mein Spiegelbild anzuschreien. Ich fühlte mich bei ihm geborgen, ja, geliebt.
„Du scheinst Sofi verdammt stark zu lieben..“
Es war keine Frage, aber ich antwortete instinktiv.
„Es ist nicht nur das… es“, ich putzte mir die Nase und sprach dann weiter, „Es ist einfach alles so kompliziert.“
Justin merkte, dass ich nicht darüber reden wollte, wofür ich ihm sehr dankbar war. Also blieben wir weitere 45 Minuten auf dem Sofa sitzen, bis ich langsam begann, mich zu beruhigen. Ich löste mich aus seinen Armen, stand auf und tappte lautlos davon. Er folgte mir nicht, blieb schweigend auf dem Sofa sitzen.
Aus meinem Schrank kramte ich meinen Herbstmantel, meine Stiefeletten, zog sie mir an und trat hinaus in die dunkle, kalte Nacht. Der Innenhof unseres Hauses war in Dunkelheit gehüllt und es regnete wie aus Eimern. Bewusst ging ich weiter von der Hauswand weg und spürte sogleich den kalten Regen auf meinem Körper. Ein paar mal atmete ich tief ein. Dann versuchte ich, meinen Kopf klarzubekommen.
Mein erster Gedanke galt Sofi. Hatte sie sich so verändert? Oder doch ich? War sie vielleicht selbst in Justin verliebt und einfach nur eifersüchtig? Oder gab es einen ganz anderen Grund für ihr Verhalten? Ich beschloss, mit ihr zu sprechen, sobald es mir besser ging.
Damit es mir aber endlich wieder gut ging, bräuchte ich Hilfe. Und das wusste ich jetzt. Auch wenn ich es nie einsehen wollte, aber alleine würde ich mein mangelndes Selbstbewusstsein und meinen Selbsthass nie wegbekommen. Das würde nur mit Hilfe eines Psychologen funktionieren. Aber, und auch das fiel mir an diesem kalten Abend endlich ein, ich bräuchte jemanden, der mich unterstützt, zu mir steht, mich versteht. Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
„Jamila?“
Ich sah ihm nicht in die Augen, drehte mich nicht einmal um. Regungslos blieb ich im Regen stehen und wartete darauf, dass er näher auf mich zukäme. Von hinten spürte ich, wie er seine Arme um mich legte.
„Kennst du das, wenn die Welt rund um einen zusammenbricht und man sich plötzlich von niemandem mehr geliebt fühlt?“, flüsterte ich.
„Ich werde immer für dich da sein, Jamila“, wisperte er mir ins Ohr.
Justin sagte nicht, dass er mich liebte, was mich für kurze Zeit traurig machte. Doch er versprach mir, immer für mich da zu sein, und das wärmte mein Herz von innen auf.
Ich nahm seine Arme, entfernte sie von meinem Körper. Dann drehte ich mich um und sah ihm tief in seine dunklen Augen. Erst jetzt, als der Mond hell schimmerte, merkte ich, wie unheimlich schön sie eigentlich waren. Unsere Gesichter waren keine zehn Zentimeter von einander entfernt. Langsam kam er immer näher auf mich zu. Die Kälte des nassen Regens vergaß ich und alles um mich schien verschwunden zu sein, es gab nur mehr ihn und mich. Auf einmal spürte ich seine weichen Lippen auf meinen. Sie berührten sich. Ich zog Justin in meine Arme und erwiderte sanft seinen Kuss.
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Lifesaver - A Justin Bieber Story
RomanceEine Geschichte, die über Selbsthass und Hilfslosigkeit, und auf der anderen Seite über die Liebe und den Zusammenhalt erzählt. Die handelnden Personen sind frei erfunden, namentlich kommen Justin Bieber und dessen Mutter Pattie Mallette vor, die al...