Justin:
Er hatte das Klopfen gehört. Es war ein lautes, kräftiges Klopfen, das sich den Weg in sein Unterbewusstsein bohrte und fürchterliche Wellen ausbreitete, die schließlich zu starken Kopfschmerzen führten. Doch diese machten keinen Unterschied mehr, zu all den anderen Schmerzen. Sein Körper fühlte sich an, als wären ganze Stücke rausgerissen geworden, und obwohl er wusste, dass er an vielen Schläuchen hing, die vermutlich Schmerzmittel in ihn hineinpumpten, tat ihm jeder einzelne Knochen bis ins Unerträglichste weh. Er wusste nicht wo er war, und auch nicht wer er war. Auch war er sich nicht sicher, ob das hier Leben oder Tod sei. War es vielleicht der Übergang von hier ins Jenseits? Vielleicht bildete er sich all die Schmerzen auch nur ein?
Jedenfalls wusste er, aus einem Inneren Instinkt heraus, dass die Person, die gerade das Zimmer betrat, seine Mutter war. Doch wer war die zweite Person? Er wollte seine Augen öffnen, doch schaffte es nicht. Die Lider waren zu schwer, sein Bewusstsein zu wenig im Hier und Jetzt. Stille. Vielleicht war es auch ein Arzt, der seiner Mutter gerade erklärte, dass er nie wieder aufwachen würde? Doch plötzlich wurde alles noch schwärzer als zuvor und sein Körper lag wieder erschöpft in dem weichen Bettchen, sein Gehirn wieder ausgeschalten.
Als sein Kopf wieder gegen den Drang, weiter im Koma zu liegen, andrang, hörte er kurz eine Stimme.
„Justin…bitte Justin, werde gesund!“ Gefolgt von einem Schluchzen.
Und jetzt wurde ihm klar, dass dies kein Arzt war. Dieser eine Satz, den er sich so sehr zu Herzen nahm, kam von der Person, die er liebte, nach der er sich sehnte. Für sie lohnte es sich zu kämpfen. Noch nie hatte er jemanden so geliebt, wie dieses eine Mädchen.
Doch sein Körper war zu schwach. Er war zu schwach. Fiel zurück in den Tiefschlaf.
Pattie:
Sie stand alleine in dem kahlen, leblosen Raum, zwischen drei Komapatienten. Einer davon war ihr Sohn. Der Anblick versetze ihr einen Stich im Herzen. Seit Jamila weinend aus dem Raum gelaufen war, fühlte sie sich noch einsamer, noch alleingelassener. Doch sie wollte dem Mädchen Zeit geben, sich zu sammeln, deshalb hielt sie es für besser, nicht hinterherzulaufen.
Langsam hob Pattie ihre Hand und ballte sie zu einer Faust. Dann suchte sie die Stelle, an der ihr Herz am stärksten pochte und drückte die Faust dagegen. Ihre Augen waren mit Wasser gefüllt und das, was sie sah, schien ein See zu sein. Mit der anderen Hand wischte sie sich über ihr Gesicht, was sich aber sofort als Fehler erwies. Sie sah nun wieder klar und deutlich ihr Kind, ihr Ein und Alles, das im Tiefschlaf lag. Und sie, als Mutter, konnte rein gar nichts tun. Sie konnte ihm nicht helfen. Dieser Gedanke spielte in ihrem Kopf und ihr wurde es zu viel. Ohne eine Vorwarnung gaben ihre Beine nach und vor ihren Augen wurde alles schwarz. Sie sank zusammen und stieß sich ihren Kopf an der Wand. Dann lag sie auf dem kalten Boden, in einem See ihrer Tränen, bis eine Krankenschwester sie sah, und sie einem Arzt übergab.
20 Minuten später.
„Mit mir ist wirklich alles ok“, versuchte Pattie dem Arzt vergeblich zu erklären.
Auch wenn sie nicht gerne log, hatte sie dem Arzt verschwiegen, dass sie sich den Kopf an der Wand angeschlagen hatte. Alles was sie wollte, war nachhause zu fahren. Sich in ihrem Bett verkriechen und nichts von der Welt sehen und hören. Außerdem spürte sie eine gewisse Übelkeit in ihrem Magen. Als sie sah, dass der Doktor sie nicht gehen lassen wollte, wurde sie wütender.
„Hören Sie, mein Sohn liegt im Koma und es ist nicht sicher, ob er alles überstehen wird. Anstatt sich Sorgen um mich zu machen, sollten Sie sich besser um ihn kümmern. Ich habe Angst um ihn, verstehen Sie das denn nicht? Deshalb bin ich zusammengebrochen. Alles was ich brauche ist jetzt Ruhe!“
Dann verließ sie schluchzend den Raum des Arztes und eilte zu ihrem Auto. Jamila schien schon zuhause zu sein und Pattie nahm sich vor, nachher nochmal kurz bei ihr anzurufen, um sicherzugehen, dass ihr nichts zugestoßen war.
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Lifesaver - A Justin Bieber Story
RomanceEine Geschichte, die über Selbsthass und Hilfslosigkeit, und auf der anderen Seite über die Liebe und den Zusammenhalt erzählt. Die handelnden Personen sind frei erfunden, namentlich kommen Justin Bieber und dessen Mutter Pattie Mallette vor, die al...