(: 10 :)

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„Also als allererstes müssen wir den Teig ausrollen. Auf dem Backblech."

Es ist mittlerweile später Nachmittag und Louis saß den ganzen Tag in seinem Zimmer und hat rein gar nichts Produktives gemacht. Deshalb freut er sich nun um so mehr etwas aktiv zu sein. Und besonders mit Harry wird das sicherlich Spaß machen.

Louis nickt und rollt den Teig tollpatschig mit einer Rolle aus. Er beißt sich auf die Zunge und lässt sie niedlich aus einem Mundwinkel heraus schauen.

„Pass auf, dass du ihn nicht zu ungleichmäßig ausrollst." Harry fasst über Louis' Hände an die Rolle und hilft ihm.

Harry ist so viel größer, bemerkt Louis rot werdend.

„Und jetzt kommt die Tomatensoße." Harry stellt Louis die Dose hin und legt einen Löffel daneben.

Begeistert schmiert Louis die ganze Soße auf den Teig und schleckt danach den Löffel ab.

Harry lacht, nimmt ihm alles aus der Hand und meint: „Und jetzt die Hände waschen. Jetzt kommt nämlich der Belag."

Ja, Harry geht mit Louis um als hätte er noch nie eine Pizza gemacht und er achtet auf ihn und darauf, dass er kein Chaos macht, als wäre Louis ein Kind.

Was er definitiv nicht ist.

Aber Louis gefällt das auf irgendeiner Ebene. Seit langer Zeit lächelt er ohne es selbst zu bemerken oder es vorzuspielen.

Harry öffnet die Gläser mit den Zutaten für Louis, da dieser „zu schleimige Hände" hat, was eine glatte Lüge ist. Louis kriegt Gläser einfach nie auf. Es ist wie eine Verschwörung gegen ihn.

Und ja, vielleicht schaut er Harry auch einfach gern dabei zu wie er die Gläser aufmacht und sich seine Muskeln etwas anspannen dabei.

Vielleicht will Louis ganz kurz den angestrengten Gesichtsausdruck sehen.

Schließlich schiebt Harry die Pizza in den Ofen und danach bekommt Louis einen kleinen Klopfer auf den Rücken. „Gut gemacht."

Louis nickt schüchtern. Wieder trägt er den grimmigen Ausdruck in seinem Gesicht, den Harry gewohnt ist zu sehen.

„Mister Peachy", murmelt dieser.

„Was?"

„Du schaust immer als würde gleich die Welt untergehen. Deshalb nenn ich dich Mister Peachy. Ich habe schon eine Weile nach einem Spitznamen für dich gesucht."

„Du kannst mich auch Louis nennen..."

Harry schüttelt den Kopf und lacht. „Mister Peachy passt." Dann nickt er zufrieden mit sich selbst.

Louis bekommt einen weiteren Klaps auf den Rücken und dann gehen die beiden aus der Küche ins Wohnzimmer.

Bis die Pizza fertig ist, sehen sie ein bisschen fern und nach dem Essen geht Louis wieder auf sein Zimmer. Alice kommt erst spät nach Hause.

Er liegt diese Nacht lang im Bett und überlegt.

Über Harry und sich und was er da komisches fühlt, wenn er an Harry denkt.

Wieso er neidisch ist.

Auf seine... Mutter?

Das ergibt keinen Sinn, oder? Harry ist sein Stiefvater!

Am nächsten Morgen ergibt es immer noch keinen Sinn. Zumindest in seinem Bewusstsein nicht.

Sein Unterbewusstsein jedoch weiß es und schon das ist beängstigend genug.

Es verfolgt Louis unter der Dusche, beim Frühstück, beim Post reinholen, beim Chillen mit Liam. Überall verfolgt es ihn.

Harry verfolgt ihn.

Natürlich nicht wortwörtlich, das wäre irgendwie creepy, aber im Geiste.

Harry selbst occupiert sich an diesem schönen Tag im August damit, Blumen im Garten anzupflanzen. Mittags trifft er Louis in der Küche und bittet um einen Tee.

Louis wird rot und macht Harry seinen Mate-Tee.

Louis schnüffelt an der Tasse und fragt sich wie das wohl schmeckt.

Er will sich keinen eigenen machen, weil er das sicher nicht mag.

Aber er will es mal probiert haben, um zu wissen wie es schmeckt.

Also nimmt er einen Schluck vom Tee.

„Klaust du mir etwa meinen Tee, Kleiner?"

Und selbstverständlich hat er Harry nicht bemerkt, der mit Gartenschere und Sommerhut hinter ihm steht und grinst.

Louis lässt die Tasse fast fallen. Er zuckt so sehr zusammen, dass etwas Flüssigkeit auf seine Hand kommt.

Und das ist heiß.

„Aua!", jammert er, stellt den Tee ab und hört eine Gartenschere auf den Küchentisch fallen.

Harry steht nun neben ihm, nimmt vorsichtig Louis' Hand, inspiziert die mögliche Wunde. „Tut mir leid, ich wollte dich wirklich nicht erschrecken. Halt es mal unter laufendes kaltes Wasser", murmelt Harry und pickst Louis mit seinem Strohhut etwas ins Auge.

Louis zwinkert und blinzelt.

Sein eines Auge tränt etwas und als Harry das sieht und nicht weiß, dass es nur wegen dem Pickser ist, nimmt der Größere Louis einfach in den Arm.

„Tut es so weh? Es tut mir so leid, Louis! Ich dachte, du hättest mich gehört..."

„Alles gut", bekommt es Louis raus und will sich gar nicht mehr von Harry lösen.

Dieser jedoch pellt sich Klein-Lou von seinem Körper und sorgt dafür, dass der grimmige Teenie die Hand unter dem Wasser nicht vergisst.

Er vergisst auch, dass Liam in seinem Zimmer wartet und nur wegen Louis die Folge American Horror Story gestoppt hat.

Weil Louis ihnen etwas zu trinken holen wollte.

Und stattdessen geht Louis auf Kuschelkurs mit Hipster-Harry.

Er vergisst Liam und sich etwas zu trinken zu holen und bekommt einen komischen Blick von Liam, als er das Zimmer wieder betritt.

„Hast du masturbiert?"

„Was?" Louis ist noch etwas schwindelig.

„Deine Wangen sind so rot und deine Augen glänzen. Du hast masturbiert, oder?"

„Wieso willst du wissen wie ich nach dem Masturbieren aussehe?", fragt Louis zickig und setzt sich zu Liam aufs Bett.

„Weil so jeder aussieht und du besonders. Du bist so offensichtlich was das angeht. Ist bei Jungfrauen so." Liam guckt abwesend auf den Bildschirm vor sich.

Mal wieder fühlt er sich cool.

Und Louis wird bewusst wieso er so aussieht.

Scheiße.

#ohnolouis... was sagt ihr zu der ganzen situation? jamie xx

mister peachy | larry ✔ Spotlight Awards-Gewinner 2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt