(: 13 :)

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Um den nächsten Tag zu verstehen, müssen wir den Kopf wechseln.

Wir sind schon so in Louis vertieft, aber was geht eigentlich in Harry vor?

Was denkt und fühlt Harry?

Ist er wirklich immer so gut drauf und so höflich? Ist er loyal und ehrlich, so wie wir vermuten?

Nun, um das zu erfahren, werfen wir einen Blick in Harrys Schlafzimmer. In diesem liegt er nämlich gerade.

Neben ihm liegt Alice, seine frisch Angetraute.

Alice hat den Kopf zur anderen Seite gelegt und die Augen geschlossen. Sie hatte einen harten Tag bei der Arbeit, also lassen wir das gelten und sind ihr nicht böse.

Harry hingegen hat einen muskulösen Arm hinter dem Kopf verschränkt und starrt an die Decke.

Er schläft nur in Boxershorts, was Alice sehr schätzt.

Seine Augen sind offen und in seinen Gehirnwindungen stellt er sich immer wieder eine Frage: Was ist los mit Louis?

Was hat Louis?

Was bedrückt ihn?

Was ist passiert, dass er weinend an einen Bach fährt? Nicht mehr nach Hause will?

Und Harry hasst die Gedanken, die er hat. Denn er denkt gerade daran: Was ist, wenn Alice ihm mal etwas angetan hat? Was ist, wenn seine Frau nicht die ist, für die er sie hält?

Oder ist es vielleicht nur eine Kleinigkeit? Vielleicht ist das so eine Teenager-Sache?

Harry wundert sich immer wieder über die Jugend. Obwohl vor nicht allzu langer Zeit er selbst ein Jugendlicher war.

Es ist komisch, aber er kann sich an keine Verwirrung und Stimmungsschwankungen erinnern.

Also muss Louis etwas passiert sein.

Aber wieder ist da diese Frage: Was?
„Alice?", traut sich Harry schließlich zu fragen.

„Hm?", kommt es verschlafen zurück.

„Was hatte Louis wohl gestern?"

Alice dreht sich auf den Rücken und blinzelt. Sie sieht zur Decke. Draußen hört man Insekten zirpen. „Ich weiß es nicht."

„Und du fragst dich nicht was es ist?"

„Ich weiß nicht... Ich... Es ist Louis. Er war schon immer nah am Wasser gebaut. Er ist nun einmal sehr emotional." Sie zuckt mit den Schultern.

„Es beschäftigt mich. Ich frage mich schon seit gestern Abend was es wohl sein kann."

Alice reibt sich die Stirn. „Er ist ein Teenager, Harry. Das erklärt doch schon alles." Dann gähnt sie und legt sich wieder auf die andere Seite.

Harry liegt stumm da und starrt ins Leere. Er will wissen was mit Louis ist.

Am nächsten Morgen, als Alice auf zur Arbeit ist, zieht sich Harry schnell etwas über und geht in die Küche. Er brät Bacon und Eier, Bohnen und Kartoffelecken. Er holt sogar die guten Gewürze heraus. Dann macht er eine Kanne schwarzen Tee und gießt den fertigen in eine Tasse mit etwas Milch.

So trinkt Louis ihn.

Harry stellt alles auf ein Tablett und geht vorsichtig hinauf zu Louis' Zimmertür. Er klopft und hört eine Decke, die zurück geschlagen wird.

Dann öffnet jemand.

Louis, natürlich. Er ist verschlafen, hat kleine Augen und eine Beule in der Hose.

Harry achtet nicht auf sie, aber ich muss das erwähnen, weil wir alle wissen von wem Louis die Nacht zuvor geträumt hat, oder?

„Ich habe dir Frühstück gemacht." Harry lächelt.

Louis wird langsam etwas wacher und nickt. „Danke." Er lässt Harry in sein Zimmer. Über seinem Bett ein Stern mit der Aufschrift „Louis Styles".

Harry stellt das Tablett auf Louis' Bett und reicht Louis den Teller.

Louis ist etwas überfordert, nimmt ihn aber dankend an.

Harry setzt sich gegenüber von ihm aufs Bett und sieht Louis beim Essen zu.

Dieser fühlt sich beobachtet und kichert.

„Was ist?"

„Ich fühle mich beobachtet..."

„Ich kann auch gehen", stottert Harry unsicher.

„Nein, bleib hier, bitte." Louis lächelt freudig und Harry fällt ein Stein vom Herzen.

Dieses Lächeln. Harry sieht Louis öfters lächeln, aber er tut es meistens, wenn sie allein sind.

Was Harry natürlich nicht weiß ist, dass Louis nur in seiner Gegenwart lächelt.

Louis isst sein Frühstück und schlägt Harry vor sie könnten gemeinsam American Horror Story weiter gucken.

Harry nimmt sich etwas Tee und setzt sich neben Louis ins Bett, der nun wieder einen zu großen Pulli trägt.

Als einer Person die Kehle aufgeschnitten wird, vergräbt Louis sein Gesicht zwischen seinen Händen und lehnt sich etwas zu Harry. Es ist eher ein Reflex als bewusst.

„Sag mal, ab wann ist die Serie erlaubt?", runzelt Harry die Stirn. Selbst er findet die Szenen etwas heftig.

„Ab 18 glaube ich", meint Lous leise.

Harry sieht ihn entgeistert an. „Und du darfst das gucken?"

„Das ist auf Netflix... Ich guck das einfach." Louis scheint etwas peinlich berührt zu sein.

Harry schnaubt und sieht kopfschüttelnd wieder auf den Bildschirm.

„Was ist?"

„Ich finde nicht gut, dass du das guckst. Was ist, wenn das was in deiner Psyche anrichtet? Die Einschränkungen machen die schließlich nicht zum Spaß..."

Louis verschränkt die Arme vor der Brust. „Ich werde schon nicht verrückt deswegen. Ich kann das ab."

„Hast du deswegen geweint? Vor zwei Tagen? Hast du deswegen weinend am Fluss gesessen? Weil du so etwas grässliches guckst?" Harry blubbert es einfach so hervor. Ohne groß darüber nachzudenken was er sagt.

#ohnoharry

mister peachy | larry ✔ Spotlight Awards-Gewinner 2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt