mister peachy | larry ✔ Spotlight Awards-Gewinner 2017

(: 11 :)

ich habe die nicht beendeten storys jetzt im buch "unfinished" hochgeladen. c: jamie xx

Das Aussehen ist nicht alles. Charakter zählt auch.

Das wird uns beigebracht, nicht wahr?

Eine schöne Verpackung jedoch stört nicht, richtig?

Wenn eine Person hübsch ist, stört es nicht sich in sie zu verlieben.

Das sind definitiv wahre und auf Louis anwendbare Worte.

Vielleicht wäre das alles nicht so schnell und hastig gegangen, wenn Harry eine komisch geformte Nase hätte, ein zu großes Kinn oder einen Buckel.

Vielleicht hätte er dann vieles nicht überstürzt.

Verlieben hat viel mit träumen zu tun. Es ist etwas dass man ist. Dass einen glücklich und high macht. Man sitzt manchmal da und dann kommt dieses Gefühl, dass einen übermannt. Und man muss seufzen oder grinsen oder kichern.

Das ist Verliebt sein. Und als Teenager ist das nicht anders als als Erwachsener.

Louis kann sich gut daran erinnern, als seine Mutter mit ihrem Tablet im Haus herum tigerte. Immer wieder über Nachrichten kicherte, die sie von einem User der Dating-App bekam.

Es spielte keine Rolle, dass dieser in Wales wohnte.

Alice traf sich mit ihm.

Sie verliebten sich noch mehr.

Und eines Tages stellte sie ihn vor. Als Harry Edward Styles.

Louis erinnert sich an das Strahlen seiner Mutter. An das Lachen, dass nur Harry aus ihr bekam. Louis hatte seine Mutter noch nie verliebt gesehen. Noch nie so glücklich.

Und wenn er heute daran denkt, lässt ihn das übel fühlen. Er muss fast brechen.

Denn diese Schuldgefühle sind überwältigend. Louis hat sich noch nie so schlecht gefühlt.

Nicht nur wegen seiner Mutter sondern auch wegen Harry.

Denn es ist Harry.

Harry Styles.

So etwas geht nicht. So etwas macht man nicht.

Und dass Harry nett und heiß zugleich ist, macht es nicht besser.

Vielleicht ist es nur eine Schwärmerei, denkt sich Louis am Mittwoch. Vielleicht geht es bald wieder weg und dann geht Harry auch zur Arbeit. Und seine Mutter macht keine Überstunden mehr wegen ihres Ausfalls.

Und als Alice dann abends nach Hause kommt und Harry vor Louis' Augen auf den Mund küsst, kann Louis nicht mehr. Er nimmt sich sein Fahrrad und fährt ganz weit weg.

Er wischt sich die Tränen aus seinem Gesicht und hält bei einem Bach. Dort setzt er sich hin und schluchzt bis es dunkel wird. Er hat sein Handy extra nicht mitgenommen. Er will wirklich gerade keinen sehen.

Wieso ist das Leben so unfair? Wieso verliebt er sich immer in die falschen? Und wieso in Harry?

Da wäre es sogar besser sich in Liam oder Niall zu verlieben.

Aber Louis ist in Harry verliebt. Vielleicht nicht mal ganz und vielleicht nur ein bisschen, aber zurzeit ist das Gefühl, wenn er Harry sieht, vergleichbar mit einem Haufen Schmetterlingen in seinem Bauch.

Harry greift derweil bissig ans Lenkrad und hält am Straßenrand Ausschau nach Louis. Er hasst es Alice so durch den Wind zu sehen. Und das war sie, als Louis nicht auffindbar noch erreichbar war.

Also hat sich Harry auf den Weg gemacht und Alice gesagt, dass sie nach ihrem harten Arbeitstag schon einmal essen solle.

Harry erblickt Louis dann schließlich bei einem Bach am Stadtrand. Er ist erleichtert, als er das rote Fahrrad sieht, dass achtlos ins Gras geschmissen wurde.

Harry steigt aus und trottet hinüber zu Louis, der ihn nicht bemerkt.

Langsam setzt er sich neben seinen Stiefsohn und räuspert sich.

Louis schluchzt ein letztes Mal und sieht auf. Durch einen Tränenschleier sieht er Harry, der ihn bemitleidend anschaut und den Kopf zur Seite geneigt hat. Seine langen Haare fallen über die Schulter und sie wehen von der leichten Sommerbrise, die herrscht.

„Du musst mir nichts sagen, wenn du nicht willst, aber meinst du, du bist in der Verfassung mit Alice und mir zu essen? Du kannst dir das Essen auch mit aufs Zimmer nehmen", versucht Harry einen Kompromiss vorzuschlagen.

Louis schüttelt nur den Kopf.

Harry runzelt die Stirn. „Hat es was mit diesem Liam zu tun? Bist du deswegen so aufgebracht? Oder eine deiner vielen Serien?"

„Nein", schnieft Louis und wischt sich einmal unter der Nase entlang.

Harry holt ein Taschentuch aus seiner Tasche und reicht es Louis.

Er kann es sich nicht erklären, aber er hat einen stärkeren Beschützerinstinkt gegenüber Louis als für seine Schwestern.

Irgendetwas macht Louis verletzlicher als jede andere Person, die Harry kennt.

Er hat das Gefühl, Louis müsse behütet werden.

„Willst du mit mir nach Hause fahren?"

„Wirklich nicht." Louis schüttelt den Kopf. „Können wir einfach nur hier sitzen? Bitte?"

Harry seufzt erleichtert und lächelt etwas. „Ich denke, dass wir das können, Louis."

Sie starren wortlos auf das Wasser. Und Louis versucht die Realität auszublenden und sich einzureden, dass das immer so sein kann. Nur er und Harry.