"Caya?", fragte eine Wölfin leise. Jio! "Mh?", fragte ich zurück. Sie lächelte, als sie sah, dass ich mich zu ihr umdrehte. "Mein Vater will mit dir sprechen!", sagte sie und lächelte mich freundlich an. Ich nickte einfach. Ich wollte ihn aber nicht sprechen! "Wirst du ihm auch zuhören?", fragte Jio mich. Ich nickte langsam. Vor einiger Zeit war sie so etwas wie eine gute Freundin gewesen. Ich konnte ihr das jetzt nicht antun. Ich hatte mein Ziel erreicht. Ich hatte Diro alles gesagt, was ich ihm sagen wollte. Ich sah Jio an. Ich hatte etwas auf meinem Herzen, das mir mehr Auskunft über Tachamus geben würde. Also fragte ich: "Tachamus, dein Vater...hast Du deinen Mate gefunden, hat er dich ihn akzeptieren lassen?" Sie saß vor mir. "Das war es? Das was du so unbedingt wissen wolltest?, fragte sie lachend. Sie lachte mich aus! Ich nickte jedoch und schaute verlegen und beschämt auf den Boden. "Gott Caya!", rief sie lachend. Ich schaute bloß weiter auf den Boden. "Er ist nicht so schrecklich, wie er immer tut. Er liebt mich, ich habe meinen Mate gefunden, ja, und er ist im Rudel! Er ist mein Freund! Gott Caya, dass du so etwas von ihm denken konntest!" Wieder lachte sie. Ich flüsterte nur: "Hätte ja sein können, was weiß ich schon." Jio kam zu mir runter und schleckte über meine Ohren. Kurz zuckte ich zurück, so etwas hatte ich nicht erwartet. Doch es tat gut! Also beschloss ich, Tachamus mein Gehör zu schenken. Zögernd fragte ich sie nun: "Wann möchte dein Vater mich denn sprechen?" Jio hörte auf zu lachen. "Am liebsten sofort." Und sofort kam Tachamus in den Bau hinein. Ich legte mich ängstlich auf den Rücken, doch er lachte nur. Warum lachten mich heute alle aus?! "Steh auf!", befahl Tachamus. Ich gehorchte. Er war für mich immernoch mein Alpha. "Gut, dass du mir endlich zuhören möchtest.", fing er an. Wieder hörte man stolz aus seiner Stimme. Stolz, keinen Ärger. Einfachen Stolz. "Irgendwann ist immer das erste mal Alpha.", zischte ich verärgert. Ich war nicht wütend oder sauer, nur über seine Aussage verärgert. Vorallem, dass er stolz darauf war, mich dazu gebracht zu haben, mit ihm zu sprechen. Doch es war Jio! Also setzte ich mich mit hoch erhobenem Kinn vor ihn und wartete. Er sollte jetzt endlich sprechen! Zum Glück reizte er es nicht weiter aus und er sprach. Und so sprach er: "Wir, dein Vater und ich, wir haben nachgedacht. Du hast schon recht. Wir könnten dich einfach gehen lassen, nichts hält uns auf! Und deshalb hast du das Glück, dass ich zu dir sage: Geh! Geh, verlasse uns lebendig! Wir wären froh darüber." Ich war unglücklich. Ich schüttelte den Kopf. "Warum sollte ich nicht Mitglied dieses Rudels bleiben?", fragte ich biestisch. Tachamus verstand sofort, wie ich das meinte und antwortete: "Wir haben dir nur gestattet, frei zu sein. Nicht, dich bei uns niederzulassen!" Ich richtete mich auf und ging einen Schritt auf Tachamus zu. Ich ging nah an sein Ohr ran und flüsterte so leise und sanft wie möglich: "Danke mein Alpha." Kurz weiteten sich seine Augen, doch dann stand er auf und stieß mich von sich. Ich rannte hinaus in den Schnee. Warte was? Schnee?! Juhuu! Ich wälzte mich darin und sprang wieder auf die Beine. Ich rannte glücklich aus dem Lager und hörte nur noch ein belustigtes Lachen. Ich drehte mich ein letztes Mal um und sah im Diros blaue Augen. Oh wie glücklich ich jetzt War ihn zu sehen! "Daddy!", rief ich als ich auf ihn zu setzte. Ich sprang auf ihn und er fiel in den weichen Schnee. Ich schleckte über sein Gesicht. "Tut mir leid.", sagte ich. "Das mit dem Vater aus dem anderen Rudel war gelogen.", ich schaute wieder auf den Boden, doch da dort nunmal Diro lag, schaute ich sofort in seine freundlichen Augen. "Ich weiß das doch.", lachte er als er mich von sich schmiss. Nun landete ich im Schnee. Ich hörte ein Räuspern. Tachamus. "Caya?", fragte er. "Ja?", fragte ich unschuldig. "Bin schon weg alter Herr!", lachte ich und sprang aus dem Lager. Ich lief zur großen Lichtung, wo ich von Diana erwartet wurde. "Hey Große!", rief sie mir entgegen. "Diana!", bellte ich laut und sprang sie an. Sie war hier, zusammen mit der Klasse, und hatte auf mich gewartet.
Klar hat sie auf dich gewartet du Vollpfosten!, rief Jameela mir ins Gedächtnis.
"Verwandelst du dich noch oder bleibst du für immer so?", fragte Diana plötzlich. Ich schüttelte den Kopf und tat es gleich hier auf der Stelle. "Endlich bist du wieder da!", rief Diana überglücklich. "Alle haben auf dich gewartet! Sofort nachdem du weg warst, wurde die Fahrt abgesagt! Ein paar Busse kamen. Na ja also diese kleinen, da der große ja schlechte Erfahrungen gemacht hat." Ich umarmte sie wieder. "Wie lange war ich weg?", fragte ich. Ich hatte kein gutes Zeitgefühl. Langsam zählte Diana es an ihren Finger ab. Erst einer...dann zwei...schon drei...vier....fünf. Sie brauchte nun schon die zweite Hand. "Insgesamt 4 Tage. Zwei Stunden und 12 Minuten. Es ist 4 Uhr nachmittags... " "Aber eine Sache: Warum wurde die Fahrt abgesagt? Das Mondberg-Rudel hat uns doch gewähren lassen! Und wir sind nur wegen den Wölfen hier! Und das Nordrudel, oder wie auch immer die jetzt heißen...solange ihr zu mir gehört, tun sie euch nichts!" "Warum tun sie euch nichts.", fragte plötzlich eine allzubekannte Stimme. Ich drehte mich um und sah in die Augen meines Vaters. Er stand in Menschengestalt vor mir. Ich war verärgert. "Weil ich dachte, ich würde unter eurem Schutz stehen, nachdem ihr beschlossen habt, mich nicht länger gefangen zu halten! Ich dachte, du wärst anders." Ich drehte mich zu Diana um die mich etwas perplex anstarrte. Dann drehte ich mich zu meinem Vater, doch er war weg. Ich hörte einen Schrei eines Mädchens. Hailey! Sofort rannte ich zu ihr. Dort lag ein Wolf. Nein, plötzlich wurde er zu einem Mann. Ich lief zu ihm. "Vater! Nein! Diro! Beta! Bitte geh nicht! Saia kann dich mir nicht wegnehmen! Bitte...", die letzten Worte waren in ein Schluchzen übergegangen. Er lag tot vor mir. Ich sah ihn das erste mal in Menschengestalt und dann das. Er war tot...
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(1036 Wörter)
So, der dritte Teil der Klassenfahrt. Beim nächsten Kapitel wird die Abreise nicht mehr vorkommen. Ich hoffe das stört nicht. Ich komm noch nicht drauf klar, dass jetzt schon ganze 19 Kapitel komplett stehen in weniger als einer Woche. Ok, die sind auch ziemlich kurz, aber ich hoffe das stört nicht. Ich habe zum Anlass des 20. Kapitels ein Special geplant. Genauso wird es bei 30, 40 vielleicht 50 und 60 auch kommen. Ihr könnt entscheiden wie lange diese Geschichte leben soll. Also dann, bye bye-Steinfeder
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Wolfsblut
WerewolfIch schnüffelte langsam an dem toten Reh das vor mir lag. Langsam näherte sich von hinten mein Bruder Liam. Liam und ich waren Zwillinge. Liam und ich. Liam und Caya. Langsam schlich er sich an. Wie an seine Beute. Ein "Buh" entschärfte die Situatio...