Kapitel 20 - Special

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"Aufstehen Schatz!", rief Gatey durch das ganze Haus. Nein danke. Ich wollte nicht aufstehen. Ich konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Plötzlich öffnete sich die Tür. Sofort verschwand ich unter der Decke. Ich wusste, das bringt mir nichts, denn das tat ich nie und das wusste auch er, aber ich wollte ihn jetzt wirklich nicht sehen. Ich war für die Nacht extra ins Gästezimmer gegangen, da ich es auch nicht ertragen hätte, bei ihm zu schlafen. Doch nun lag er bei mir auf dem Bett. Ich rollte mich ein Stückchen zur Seite um ihm aus dem Weg zu gehen, doch ich hatte die Breite des Bettes überschätzt. Und so landete ich mit einem *plums* auf dem harten Boden. Schnell rappelte ich mich auf und rannte aus dem Zimmer. "Hey! Caya, warte!", rief mir Gatey hinterher. Nein, ich wollte nicht warten. Ich wollte jetzt alleine sein. Plötzlich tauchte vor mir meine Mutter auf. Ich blieb wie angewurzelt stehen.

Sie ist nicht echt! Geh weiter!, drängte mich Jameela. Doch, für mich war sie echt.
Tu was du nicht lassen kannst! Du kannst aber nicht mit mir rechnen.

Das war mir gerade so ******egal. Ich wollte mit ihr reden. "Hallo.", sagte ich schüchtern. "Hallo Tochter. Du bist meine Caya! Wie geht es dir bei diesem Verrückten?", fragte meine Mutter lächelnd. Ich sprang zu ihr um sie in den Arm zu nehmen, doch ich fiel durch sie durch. Was war das für ein Spiel? Ich wollte doch nur ein einziges mal meine Mutter in den Armen halten. Sie lachte leise. "Was...wie...warum...", stotterte ich. Saia musste nur noch lauter lachen. "Ich bin da, nur um euch zu besuchen. Erinnerst du dich an Violet?", fragte Saia. Ich nickte. Sie war 7 als Saia gestorben war. Sie war eines der beiden, die sie bei der Geburt geschützt hatte. Ihr Bruder war als Neugeborenes gestorben. Langsam lief mir eine Träne über die Wange. "Deine Entscheidung.", fing Saia wieder an. Ich schaute auf. Langsam nickte ich. "Ist sie endgültig?" Ich nickte heftig wobei mein Kiefer ein mal knackte. Ich lachte, weil mir das jedes mal passierte. Ja, ich hatte eine Entscheidung getroffen. Das war auch der Grund gewesen, weshalb ich meinem Mate aus dem Weg gegangen war. Es betraf mein Leben und seines auch. "Geh ihm nicht weiter aus dem Weg!", sagte meine Mutter nun strenger. Langsam nickte ich. "Ich weiß, es ist unfair. Er sollte davon wissen. Es wird ihn auch betreffen und er muss sich an diese Umstellung gewöhnen." Ich seufzte. Ich wollte nicht mit ihm sprechen. Ich wollte einfach gehen. Aber ich war nicht so. Also gab ich meiner Mutter einen Kuss auf die Wange (obwohl sie ja wie Luft war), drehte mich auf dem Absatz um und ging pfeifend zurück ins Haus. Ich traf Gatey zusammen mit Nate und Bella und Rickie und Ellie am Tisch. Leise schlich ich mich zu meinem Mate und umarmte mich von hinten. Er schmiss mich nach vorne über den Stuhl und setzte mich auf seinen Schoß. Er drückte mir einen Kuss auf den Nacken und umarmte mich dann fest. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und schaute im seine Augen. Sie waren so wundervoll grau. Er lächelte und küsste mich auf den Mund. Langsam stieß ich ihn von mir und flüsterte in sein Ohr: "Wir müssen reden. Jetzt. Dringend. Unter vier Augen." Seine Augen weiteten sich erschrocken. Schnell stand er auf und legte seine Serviette ab. Er drehte sich zu mir und nahm mich an der Hand. Schon fast zog er mich in Richtung Wald.

"Ich wünschte, du hättest mich nicht markiert.", flüsterte ich traurig, als wir am Waldrand ankamen. Wieder weiteten sich Gateys Augen. Dieses mal nicht erschrocken sondern wütend. Er schrie nun schrill: "Du hast nichts dagegen gesagt! Du findest, wir sollten keine Mates mehr sein? Ich wusste von Anfang an, dass du mich doch nicht akzeptieren wolltest, sondern dass ich dich "gezwungen" habe!" Langsam rollte eine Träne durch mein Gesicht. Ich setzte mich. "Es hat doch nichts mit dir zu tun!", schrie ich nun und weinte zugleich. Er wurde nur noch wütender. "Du bist die Luna! Natürlich hat es etwas mit mir zu tun!" Ich sank noch weiter in mich zusammen. "Ich wollte eigentlich nicht deswegen mit dir reden." Ich schaute wieder auf. Jetzt war ich endgültig zickig. "Ich sage dir dann doch nicht, dass ich dich liebe, aber das alles nicht weiter aushalte! Ich und Liam wir gehen! Wir verlassen das Rudel und dich! Du brauchst mich nicht und bist ja auch nicht unglücklich, dass wir beide sterben werden, weil du mich markieren musstest! Ich hatte nichts dagegen, ich wollte nur mit dir darüber reden! Vielleicht hättest du mich überzeugt, doch so nicht! Komm Liam!" Ich stand auf schubste Gatey gegen einen Baum zog Liam, der sich hinter diesem versteckt hatte mit mir und ging in den Wald. Ja, ich war nicht einfach, ja, diese Entscheidung würde mich umbringen und ja, ich war dumm, aber er hatte mich dazu getrieben. Dieser Idiot! Liam zog mich an sich und schaute in meine Augen. Ich war traurig und das sah er. "Hey. Süße.", fing er an und wischte eine Träne aus meinem Gesicht. "Lächel wieder. Das steht dir besser." Ich musste über seine Worte lächeln. Sie taten immer gut. Mein Bruder hielt zu mir wenn es hart auf hart kam. Ich konnte das vom mir nicht wirklich behaupten. Aber wie schon einmal erwähnt, war er der bessere von ins beiden. Und so gingen wir dahin, in den Sonnenaufgang.

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