Die Flammen der Liebe

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PoV - GermanLetsPlay
Oh Gott. oh Gott oh Gott oh Gott. Was war denn das für eine Aktion??? Ich habe nicht nur diese Nacht neben Thaddäus geschlafe, wir haben uns sogar eben noch beinahe geküsst!
Manuel, was ist denn mit dir los! Wach auf!
"Ist alles okay mit dir?", fragt Thaddäus besorgt.
"J-ja... alles okay..", stammel ich und sehe ihn hochrot an.
"Irgendwie richtig peinlich... tut mir leid.", entschuldigt er sich nochmal und steht vom Bett auf. Diese Situation hat mich wohl so sehr benebelt, dass ich ihm immer noch hinterhersehe. Ich sitze auf dem Bett, eingekuschelt in die warme Decke, die noch etwas nach ihm riecht.
"Wir müssen uns doch fertig machen für die Schule!", will er mich animieren, dass ich aufstehe, ich aber schüttel den kopf.
"Hm-mh..."
"Wieso? Wir kommen zu spät!"
Ich lege mich wieder quer hin, gähne einmal ausgiebig und drehe mich weg.
"Heute ist Samstag.", sage ich leise.
"SAMSTAG?! Wieso hat dann der Wecker geklingelt?"
"Weil ich eigentlich zum Arzt muss... Aber ich war noch nicht bei dem neuen Arzt hier in der Stadt...", murmel ich.
"Oh..." Thaddäus setzt sich wieder auf die Kante des Bettes.
"Und wenn ich dich begleite?", fragt er sanft.
Ich sehe ihn direkt mit großen glänzenden Augen an. Ich nicke.
Es ist so schön, dass er mich sogar begleiten will. Es war doch eine gute Idee ihm von meinem Leben zu erzählen... Naja.. zumindest nur der Grund, wieso ich nie mein Gesicht zeige..
"Das wäre sehr lieb..", sage ich kleinlaut, lächle aber dabei.
"Du bist richtig süß, weißt du das?"
Thaddäus kommt wieder näher an mich heran und umarmt mich. Ich wünsche mir in diesem Moment, er würde mich nie wieder loslassen...
Als er sich dann wirklich von mir lösen wollte, kralle ich mich etwas in sein Shirt. Ich schüttle den Kopf.
"Was ist denn?", fragt er und sieht mich schief an.
"...eib... a....", nuschel ich in sein Shirt hinein.
"Was? Ich habe dich nicht verstanden..", schmunzelt er.
"... bleib... da..."
Ohne ein weiteres Wort setzt er sich noch etwas nähe an mich, dass ich mich wieder genau so an ihn kuscheln kann, wie am Abend zuvor. Ich fühle mich bei ihm so geborgen, so sicher... Ich fühle mich, als könne mir niemand mehr etwas anhaben. Wir verbleiben noch etwas in dieser Position, als Thaddäus sich aber wieder bewegt.
"Ehm.. Manu? Ich müsste mal ins Bad..", durchdringt er die Stille.
Ich nicke missmütig und lasse ihn aus meinem Klammergriff los. Ich deute in eine Richtung, welche den Weg zum Badezimmer beschreibt.
"Danke.", lächelt er mich an. Als er aufgestanden ist, wuschelt er mir noch einmal durch die Haare und verlässt den Raum.
Ich falle zurück in mein Bett. Wie verwirrt kann man denn bitte sein? Ich kann es mir nicht anders beschreiben. Ich habe all meine Gefühle verbannt, doch diese Person schafft es gerade, dass ich alle wiedererlange. Freude. Geborgenheit... Liebe. Ich fühle mich wie ein kleines Teenagermädchen.
Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn wirklich liebe. Ich sollte mich mehr auf meine eigenen Körpersignale verlassen und es untersuchen.
"Manu??", ruft er durch den Flur.
"J-ja?", rufe ich zögerlich zurück.
"Kommst du mal bitte?"
Ich stehe auf und dackel durch den Flur richtung Bad. Ich sacke etwas zusammen als ich ihn oben ohne dort stehen sehe. Mein Herz rast wie wild, meine Hände werden etwas schwitzig...
"W-was ist denn?", frage ich nervös und tippel von dem einen Fuß auf den anderen.
"Ich wollte gerade duschen gehen... Da ist mir eingefallen, dass das gar nicht mein zu Hause ist!", lächelt er mich verlegen an.
"Ich bräuchte ein Handtuch und Shampoo... Wenn es keine Umstände macht. Ich wollte nicht unbedingt in den Schränken rumwühlen."
Ich lächle ihn verschüchtert an und suche die gewollten Sachen zusammen.
"Hier, bittesehr."
"Vielen Dank.", entgegnet er mir und beginnt sofort sich sogar seine Jeans auszuziehen.
Ich drehe mich schlagartig um. Mein Gesicht muss so rot wie eine Tomate sein.
"So nervös?", lacht er mich aus.
"Ich besitze wenigstens Anstand und ziehe mich nicht direkt vor dir aus!", brülle ich ihn an, ohne ihn anzusehen.
"Wir haben doch beide das Selbe... Schämst du dich so sehr?", lacht er immernoch.
"J-ja! Ein wenig...", nuschel ich in mich hinein und verlasse nun das Bad.
"Dusch jetzt!", rufe ich ihm durch die nun geschlossene Badtür zu.
"Jaja..", lacht er noch immer und einige Augenblicke später höre ich, wie das Wasser anfängt zu fließen. Nervös gehe ich wieder in mein Zimmer, als mir auffällt-...
"M-meine Creme für die Brandwunde steht noch im Bad!"
Voller entsetzen gehe ich auf und ab in meinem Zimmer.
"Und mein Arzttermin ist schon in fast einer Stunde... Selbst duschen kann ich auch nicht mehr.. Wir müssen gleich los!", mache ich mir selber Stress und es kommt mir so vor, als hätte ich bereits tiefe Mulden in den Boden gelaufen.
"Ich muss da jetzt rein... Jenachdem wie lange er braucht, habe ich keine Zeit mehr dafür... A-aber er duscht gerade! Ich kann da doch nicht rein!"
Ein innerer Konflikt entsteht. Ich beschließe dann aber all meinen Mut zusammenzunehmen und richtung Badezimmer zu laufen. Irgendwie bekomme ich durch Thaddäus' Gegenwart auch immer mehr meinen Mut zurück, den ich vor Jahren verloren habe. Ich merke selbst, dass ich mehr rede. Doch es ist immer noch eine recht unangenehme Situation in der ich mich gerade befinde. Aber ich brauche diese Creme!
Wie erstarrt stehe ich vor der Badezimmertür. Aus dem Bad hört man noch immer das Geräusch der Dusche. Okay Manuel... tief einatmen.... und rein. Ich öffne die Tür. Schiebe sie ein bisschen auf. Luge um die Ecke. Hinter der klaren Scheibe der Dusche kann ich einen komplett nackten Thaddäus von hinten erkennen. Bum. Die Tür ist wieder zu.
E-er... hat so einen markellosen Körper! Ein bisschen muskulös, nicht zu viel auf den Rippen und nicht zu wenig. Seine Beine sehen sehr trainiert aus. Und er sein- ... nein... nein. nicht dran denken Manu... Du gehst da jetzt NOCHMAL rein und holst einfach deine Creme!
Noch einmal tief einatmen und.. Ich öffne die Tür. In dem Moment hört das Wasser auf zu laufen und Thaddäus kommt aus der Dusche. Alles an ihm entblößt sich mir. Er steht nun vor mir und staunt nicht schlecht.
"Manu... wieso bist du denn wieder reingekommen, wenn du sogar Panik hattest mich nur in Boxer zu sehen?", lacht er mich an. Immer noch nackt.
"Ich... ich.. also... ääh...." Ich schlucke hart und alles Blut aus meinem Körper sammelt sich binnen Sekunden in meinem Kopf.
"Wenn du auch duschen willst, dann hätten wir das auch zusammen machen können..."
Mein Kopf explodiert beinahe, so rot ist er. Mir dreht sich alles. Ich halte mich am Türrahmen fest. E-er... hätte mit mir duschen wollen...! Okay, das geht schon etwas zu weit... o-oder.. ist das für mich sogar in Ordnung? Ich bin so verwirrt... ich bin so...
"Juuunge, mir kommt es so vor, als wärst du in mich verliebt.", lacht Thaddäus mich an, der sich gerade das Handtuch um die Hüfte bindet.
Ich schüttle hastig und entsetzt den Kopf. Halte dann inne... Nicke dann leicht... schüttle dann wieder den Kopf.
"Du weißt es nicht?", fragt er.
Ich schüttle erneut den Kopf.
"Wollen wir dann mal herausfinden, ob du in mich verliebt bist oder nicht...", er grinst mich etwas schelmig an und kommt auf mich zu.
Wie er sich bewegt. Seine Bewegungen haben etwas elegantes an sich. Man könnte es mit tanzen vergleichen.
"Test Nummer 1..." Er steht nun einen Schritt von mir entfernt.
"Wie fühlt sich das für dich an...?"
Er greift nach meiner Hand und schiebt langsam seine Finger zwischen meine...
Mein Körper wird durchflutet von einer Welle angenhemen Eindrücken, die nur durch die Berührung unserer Hände zustande kommt. Er umschließt meine Finger feste mit seinen, als wolle er sich nie wieder von mir lösen. Dieses Gefühl des Verbundenseins ist so wunderbar und beinahe unbeschreiblich.
"Du wirst rot.. Aber das ist noch nicht aussagekräftig genug."
Plötzlich kommt er immer näher an mich heran, drängt mich sogar gegen eine Wand. Unsere Körper berühren sich und er sieht mir direkt in die Augen. Dieses tiefe Blau, wie ein unendlicher Himmel den ich mit ihm erkunden will. Uns wachsen gigantische Schwingen, die uns in die Unendlichkeit tragen. Nur wir zwei, Hand in Hand...
"Das scheint auch noch nicht zu reichen... Dann vielleicht..."
Ich erschrecke. Diese Situation kommt mir so bekannt vor! Er kommt mir mit seinem Gesicht immer näher.. Sein Atem auf meinen Lippen... Unsere Nasenspitzen berühren sich bereits. Noch immer sehe ich ihm tief in die Augen, doch schiele gelegentlich zu seinen Lippen hinunter, die mich in diesem Moment so magisch anziehen. Meine Augen sind nun ganz geschlossen, warte darauf, dass sich unsere Lippen treffen. Ich fühle nur noch. Ich fühle, wie seine Lippen mich hauchzart berühren, mich aber nicht küssen. Er streicht nur mit ihnen über meine.
Mein Körper bebt unter diesen so zarten Berührungen. Ich kann nicht mehr. Ich halte es nicht mehr aus. Küss mich, bitte..!
Ich kralle mich in seine noch nassen Haare, will ihn zu mir ziehen, doch er lacht nur leise.
"Du bist also doch in mich verliebt...", sagt er leise.
"J-ja... ich... ich geb es zu...", sage ich mit zittriger, verlangender Stimme.
Sein Kopf bewegt sich wieder etwas weiter weg. Nein.. nein! Bitte.. bleib da...
"Du bist richtig süß, weißt du das? Dein Gesicht wirkt so sogar noch viel hübscher.", ich kann sein Lächeln aus seiner Stimme herauslesen. Mein Gesicht? Schöner?
Ich öffne meine Augen und sehe Thaddäus wie er noch immer vor mir steht. Nur mit einem Handtuch bekleidet.
Ich sehe verschüchtert zur Seite.
"Ich wiederhole es gerne nochmal... du bist richtig süß.", er räuspet sich.
A-augenblick! Jetzt verstehenich es! Er-...
"T-Thaddäus... du..."
"Japp...", er nickt.
Mein Lächeln wird so breit, dass es beinahe mein ganzes Gesicht einnimmt. So überglücklich war ich schon lange nicht mehr! Er bestätigte mir sogar seine Gefühle! E-er... er liebt mich auch?
"Junge, du kannst aber weit grinsen.", stellt Thaddäus fest. "Komm her..."
Ich springe ihm in die Arme. Überglücklich wiegt er mich in diesen.
"W-weißt du...", fange ich an.
"Was denn?"
"Du bist das Feuer, das in mir die Liebe wieder entfacht hat... Nur du darfst mein Herz noch in Flammen setzen."

Eine MaskeradeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt