Prolog

161 6 0
                                    

3 Jahre später.

Luca

Mein Blick wandert zu meiner hübschen Freundin Luna, die gerade in ihrem schwarzen Kaffee mit ihrem Löffel herumrührt und gedankenlos in der Zeitung den Bericht über einen Brand in unserer Nähe liest. Kurz räuspere ich mich um Luans Aufmerksamkeit zu bekommen. Neugierig sieht sie von der Zeitung auf und betrachtet jede weitere Bewegung von mir, wie ich ihr einen Brief entgegen schiebe. Skeptisch lässt sie kurz den Blick auf den Brief gleiten und dann wieder zu mir. Zögernd nimmt sie das Papier in die Finger und faltet vorsichtig den Brief auseinander. Ihre Augen überfliegen den Text, aber trotzdem hat sie den Inhalt schnell kapiert. „Reicht es noch für diese Miete?", ihre Frage ist zögernd, vorsichtig, als wolle sie die Antwort gar nicht wissen. Dies auch zurecht. „Zu wenig", meine ich ehrlich. Es bringt nichts die Wahrheit zu verschweigen. Wir haben einfach zu wenig Geld um diese Miete zu bezahlen. Mit meinen Händen gehe ich in meinen Nacken. Definitiv nerve ich mich gerade. Ich habe zu wenig Geld um meine Familie um die Runden zu bringen! „Und was machen wir jetzt Luca? Wir können nicht mit zwei Kindern auf die Strasse gehen und deine Eltern werden uns bestimmt nicht aufnehmen. Zu meinen Eltern können wir auch nicht, die haben selber schon zu kämpfen, dass sie selbst um die Runden kommen", in Luans Augen bilden sich tränen, aber ich sehe wie sie dagegen ankämpft. Sie will nicht weinen, nicht vor mir und nicht vor den Kindern. „Ich weiss doch auch nicht Luna!", seufze ich und richte meinen Blick starr auf den Tisch. Ich Versager mache noch, dass meine Familie auf der Strasse leben muss, nur, weil ich zu dumm bin um Geld zu verdienen! Doch da kommt mir ein Gedanke in den Sinn der ein leichtes Lächeln auf meine Lippen bringt, in dieser dunklen Zeit.

Luna schüttelt hysterisch den Kopf, Tränen rollen über ihre Wangen herunter und tropfen nach und nach in den Kaffee, in dem sich jedes Mal kleine Wellen bilden. „Nein Luca. Das kannst du mir nicht antun. Das machst du nicht Luca! Weißt du wie sehr ich darunter leiden würde? Kannst du dir dies nur ansatzweise vorstellen?" Mit ihren blaugrauen Augen durchbohrt sie meine braungrünen. „Was bleibt uns anderes übrig Luna? Sage mir nur etwas", ich probiere eine ruhige Stimme zu bewahren, doch es klappt wohl nicht. „Ich... ich arbeite ja auch... ich könnte ja irgendwie schauen ob wir mehr Geld bekommen oder so", sie sagt Zeug auf welches egal bei welchen Umständen nicht klappen würde. „Du bekommst 500 Dollar. Verfickte 500 Dollar pro Monat! Und denkst du dein Arbeitgeber wird dir während deiner Ausbildung mehr Geld geben nur, weil du eine Familie zu Hause hast die kein Geld hat? Denn da kann ich dir schon sagen was er sagen würde: Schau selber wie du über die Runden kommst. Verstehst du Luna es bleibt nichts Anderes übrig. Nichts!" Ich hasse es Luna anzuschreien, lauter gegenüber ihr und den Kindern zu werden, aber sonst kapiert sie es nicht. Sie will es nicht kapieren, genau so wenig wie ich eigentlich. Aber wieso soll man die Wahrheit einfach irgendwohin tun? Schlussendlich kann man ja nicht davon fliehen. „Aber ich kann es nicht übers Herz bringen dich wieder verletzt zu sehen. Diese Straßenfights sind alles andere als ungefährlich. Willst du das deinen Kindern und mir wirklich antun Luca?", sie wischt sich die Tränen weg und seht mich fest an. Ich nicke nur. „Besser als auf der Strasse zu leben. Alles ist besser als das."

Dann ist es wohl beschlossene Sache.

Illegales Zeug gehört wieder in mein Leben.

In das Leben eines 21-jährigen Luca.


Scheisse Luca und Erziehung...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt