3. Kapitel

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Luca

Gemütlich trinke ich einen weiteren Schluck von meinem Bier, natürlich zum Frühstück. Wie gut es tut, wieder zu Hause in seinem gewohnten Umfeld zu sein. Dabei beobachte ich Luna die gerade einen Brief öffnet, wohl von ihrem Arbeitsgeber, da das Firmenlogo auf dem Briefumschlag ist. Langsam überfliegen ihre Augen den Text, dann noch einmal und noch einmal. „Luna was steht im Brief?", frage ich sie dann, weil ich es nicht mehr aushalten kann, so häufig überfliegt sie den Text. Sie schiebt mir langsam, zögernd den Brief über den Tisch hinüber und stützt ihr Gesicht in ihre Hände. In diesem Brief kann nichts Gutes stehen, sonst würde Luna jetzt nicht so bedrückt sein. Zögernd nehme ich den Brief in die Hände und überfliege ihn schnell. „Eine spontane Geschäftsreise? Die morgen beginnt! Sag mir du wusstest von dem, Luna!" Aufgebracht sehe ich zu Luna die nur bedrückt auf unseren Holztisch sieht. „Ich schwöre dir ich wusste nichts von dem! Ich hätte es dir längstens gesagt", Luna hebt ihre Augen zu mir hoch, Tränen haben sich darin gebildet und wieder mal kämpft sie dagegen an, sie will einfach nicht weinen, ich weiss nicht ob es an mir liegt. „Schaffst du es eine Woche auf die Kinder acht zu geben? Meine Eltern wohnen ja noch hier in der Nähe und-...", ich unterbreche Luna in dem ich ihr zu deuten gebe sie soll aufhören zu reden. Langsam stehe ich von Stuhl auf und gehe zu ihr hinüber, wo ich dann in die Knie gehe, bis ich auf ihrer Augenhöhe bin. „Luna irgendwie werde ich es schaffen. Hast du verstanden? Wir werden es schaffen. Du gehst auf diese Geschäftsreise und ich passe eben auf die Kinder auf. Und diesmal werde ich besser schauen, dies verspreche ich dir", in meinen Händen halte ich Lunas kalte, kleinen Hände während ich ihr direkt in die Augen schaue. „Du meinst also du kannst es schaffen mit den Kindern?", ihre Frage kommt nur zögernd aus dem Mund, aber wenigstens verlässt sie ihren Mund. „Ja ich werde es schaffen Luna", spreche ich ihr Mut zu. Sie nickt nur und langsam schleicht sich ein Lächeln auf ihren Mund. „Gut." Ich stehe wieder auf und gebe Luna noch einen Kuss auf den Scheitel bevor ich aus der Küche gehe, denn jetzt heisst es erstmals mit den Kindern an den Strand gehen.

„Bin mit den Beiden am Strand!", rufe ich noch durchs Haus bevor ich dann durch den Garten zum Strand gehe. In beiden Händen halte ich eines meiner Kinder. In der rechten halte ich Lola in der linken Liam. Als wir schon nur beim Sand ankommen bessert sich automatisch meine Laune und mir kommen wieder die Gedanken in den Sinn als ich hier im Sozialtraining war, wie schön es war. Als ich hier am Strand das erste Mal auf Luna und ihre beste Freundin Bella traf. Auf meine Joggingtouren die ich immer wieder gemacht habe um mich abzuregen. Ich könnte echt nicht mehr ohne Strand, der Strand ist für mich einfach ein Zufluchtsort geworden.

„Papa sieh mal! Ich habe Lola eingegraben!", ruft Liam stolz zu mir. Ich hebe meinen Blick von meiner Apple Watch, bei der die Zeit irgendwie hinten und vorne nicht stimmt, und schaue zu Liam. Nur noch Lolas Kopf ist zu sehen, der Rest von ihrem Körper ist im Sand eingegraben. Schnell stehe ich auf und gehe auf Liam zu. „Liam so etwas macht man nicht. Das ist gefährlich. Hast du verstanden?", ich schaue auf Liam der nur schuldbewusst nickt bevor ich dann anfange Lola auszugraben.


Scheisse Luca und Erziehung...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt