1. Kapitel

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Luca

„Pass gut auf dich und die zwei auf." Luna stellt sich auf die Zehenspitzen um mir noch einen Kuss zu geben. „Und ihr zwei seid brav!" Luna duckt sich zu den Zwillingen die sie mit grossen Augen mustern. Jedem der beiden gibt sie einen Kuss auf die Stirn bevor sie wieder aufrecht hin steht, ihre Schultern rafft, und dann das Haus verlässt. Ich schaue ihr noch nach bis sie vom Grundstück ist, bevor ich dann langsam die Türe schliesse und zu den Zwillingen schaue die schon wieder ins Wohnzimmer gehen, typisch für die beiden. Wollen nur spielen nichts Anderes, und am besten lässt es sich natürlich mit Daddy spielen.

Ich wende meinen Blick von meiner Zeitung ab und schaue zu den Zwillingen die gerade mit irgendwas auf der Spieldecke spielen, dabei fällt mir aber auf, Liam ist deutlich blasser als sonst. Als er dann noch anfängt zu husten läuten bei mir die Alarmglocken, sofort stehe ich auf und nehme Liam in meine Arme. In der linken Hand halte ich ihn besonders und mit der rechten Hand klopfe ich ihm sanft auf den Rücken. Langsam aber sicher bekommt Liam auch schon einen roten Kopf. Ich glaube jetzt wäre es gut Luna anzurufen. Also fische ich mein iPhone aus meiner Hosentasche und wähle hektisch ihre Nummer. Das Klingeln kommt mir immer unendlich lange vor, kann sein weil Liam einen roten Kopf hat. „Was ist Luca?" Erst knapp nach dem fünften Klingeln nimmt Luna ab. „Warte Luca, wem gehört der Husten?", ihre Stimme ist nervös und zittert leicht. „Ich... ich glaube Liam ist am Verrecken!", meine ich nervös, ich habe doch keine Ahnung was Liam hat, oder sehe ich aus wie ein Arzt der ich nie sein wollte? Vom anderen Ende kommt ein hektisches Atmen und dann wird aufgelegt. Das Pips Geräusche welches ich in diesem Moment hasse ist das einzige was man noch hört, sogar Liam hat aufgehört zu husten und Lola sieht mit ihren grossen Augen zu mir hoch. Scheiße was soll ich tun? Ich habe doch keine Ahnung was ich tun soll.

Wie aus dem nichts kommt dann ein ganzer Sturm von Klingeln. Mit Liam im Arm, der inzwischen einen blauen Kopf hat, gehe ich zur Türe und reisse sie auf. Dort steht nur eine panische Luna die mir sofort Liam aus den Armen reisst und ihm sanft über den Rücken fährt, währenddessen nimmt sie ihr iPhone hervor und ruft einen Krankenwagen. Innerhalb ein paar Sekunden hat sie dann schon wieder abgelegen und sieht fürsorglich auf Liam herunter, dabei läuft ihr eine Träne über die Wange. „Luca wie hast du dies geschafft?! Ich war knappe fünf Minuten aus dem Haus und schon bekomme ich ein Telefon von dir Liam sei am Verrecken! Ich meine wie schafft man das? Du sollst doch nur schauen, dass sie keine Kleinteile oder so in den Mund bekommen, du musst sie nicht einmal unterhalten einfach nur ein Auge auf sie werfen!" Könnten Blicke töten, würde ich jetzt höchstpersönlich von Luna getötet werden, so hat sie mich echt noch nie angesehen. In ihrem Blick liegt einfach nur purer Hass. Hass auf mich weil ich nicht aus unsere Kinder aufpassen kann. Verlegen kratze ich mich am Nacken. „Ich habe nur eine Sekunde nicht aufgepasst, ich hätte niemals gedacht, dass so schnell etwas passieren kann. Echt Luna! Glaub mir ich hätte das wirklich nie gewollt!" Ich probiere es Luna irgendwie auszureden, dass ich Schuld habe, aber ich glaube da gibt es wirklich nichts zum Ausreden. Ich bin schuld, wer sonst? Niemand anderes war zu Hause der auf die Kinder aufpassen hätte können. Als mein Blick wieder auf Liam geht, bekomme ich aber wirklich Panik, sein Kopf ist komplett blau, nichts Anderes ist mehr zu sehen und auch Lola kommt diese Unruhe mit und fängt an zu Weinen.

Tolle Scheiße...


Scheisse Luca und Erziehung...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt