2. Kapitel

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Luca

Unser kleiner Liam hat es geschafft irgendwas zu verschlucken, nur es ist unbekannt was genau. Dank diesem Missgeschick sitzen wir jetzt schon mehrere Stunden hier im Krankenhaus. Diese mehrere Stunden sind genaue drei Stunden und 33 Minuten. Ich meine drei fucking Stunden. Aber was tut man nicht alles für seine nervigen Kinder? In diesem drei Stunden ist eigentlich nichts spannendes weiter geschehen ausser dass Luna sich die Augen rausheult und sich an mir festklammert, und dass Lola jeden Menschen aufs genauste mustert der an uns vorbeigeht. Dieses kleine Mädchen ist schon creepy oder? Beobachtet jeden Menschen, ob alt oder jung, der an uns vorbeigeht.

Aber wir sind schon eine traurige Familie oder?

Als ein Arzt auf uns zu kommt steht Luna sofort vom Stuhl auf, streicht sich die Haare aus dem Gesicht, wischt sich die Tränen weg, bevor sie einigermassen okay vor dem Arzt steht. „Und wie geht es meinem Sohn?", fragt sie sofort nach, typisch Luna. „Ihrem Sohn geht es wieder prima. Etwa morgen sollte er schon wieder nach Hause können. Aber sie müssen besser aufpassen, dass er keine Kleinteile mehr isst", der Arzt sieht uns freundlich an während er dies sagt wenigstens haben wir einen freundlichen Arzt. „Dürfen Arzt grinst nur über Luna dreht sich dann aber um und geht weg. Seufzend stehe auch ich vom Stuhl hoch und hebe Lola hoch, die ich dann in meinen Armen mittrage, ich kann sie schliesslich nicht einfach hier auf dem Stuhl lassen, so alt ist sie noch nicht.

„Liam mein kleiner Schatz!", quietscht Luna sofort, als wir das Zimmer von Liam betreten, und geht stürmisch auf ihn zu. Ich könnte mir ja denken so eine stürmische Umarmung tut nicht so gut, wenn man vor ein paar Stunden noch fast erstickte, aber ich schweige Mal. Ich will Luna nicht wieder beleidigen, da sie immer noch auf mich sauer ist, dass ich es so weit kommen lassen konnte. Aber Hey, ich bin auch nur ein Mensch der eben nicht 24/7 auf andere aufpassen will. Als Luna mit der Umarmung fertig ist, gehe auch ich auf Liam zu und fahre ihm einfach mit der linken Hand über seine braunen Haare, die er definitiv von Luna geerbt hat, da sie die ist mit den hellbraunen Haaren. Mit seinen kleinen, glasigen Glubschaugen, die er auch definitiv von Luna hat, sieht er mich schweigend an. Wenigstens redet er noch nicht so viel, jeden falls nicht mit mir, denn sonst würde ich plötzlich noch von meinem Sohn beschimpft werden, und auf dies hätte ich definitiv nicht Lust.

Lola zupft leicht an meinem T-Shirt, weshalb ich sie aufs Bett setze, ich glaube dies ist es was sie wollte, denn jetzt sieht sie ihren Bruder mit grossen Augen an und hält ihm die Hand entgegen, die sie kurze Zeit aber wieder zu sich nimmt, weil Liam einfach nichts der gleichtut. Arme Lola, wird schon in ihren jüngsten Jahren von ihrem eigenen Bruder versetzt.

Als der Arzt das nächste Mal ins Zimmer kommt, werden wir gebeten bitte das Zimmer wieder zu verlassen, da Liam noch einmal eine Untersuchung über sich ergehen lassen muss, nur auf Nummer sicher zu gehen. In dieser Zeit gehe ich mit Lola an der Hand zur Cafeteria, denn ich habe Hunger, und ich denke Lola hat in nächster Zeit auch wieder Hunger. Auf dem Weg dorthin habe ich aber schön mit Lola zu kämpfen, denn die will am liebsten zu jedem Menschen gehen, der an uns vorbeigeht. Wie kann es sein, dass Lola so sehr Menschen liebt? Obwohl ihr Vater Menschen hasst?


Scheisse Luca und Erziehung...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt