10. Kapitel

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Luna

Mit nur einer knappen Minute Verspätung bin ich beim Flughafen angekommen. Die anderen Mitarbeiter der Firma warten zwar schon längstens auf mich, aber es ist mir gerade ziemlich egal. Denn wir werden mit einem Privat-Jet fliegen und da können sie wohl eine Minute Verspätung verkraften.

Wirklich knapp fünf Minuten nachdem ich beim Flughafen angekommen bin, sitze ich schon im Privat-Jet und warte nur darauf bis wir losfliegen. Europa ist zwar ein schöner Kontinent, aber Amerika finde ich immer noch schöner, besonders da in Amerika meine Familie ist, die ich über alles liebe.

Meine Augen sind geschlossen, mein Kopf an die Lehne des Stuhles gelehnt, meine Nase läuft auf Hochtouren. Irgendwas hier stinkt nach Rauch, nicht nach Zigarettenrauch, nein nach Rauch von einem Feuer. „Riecht hier noch irgendjemand diesen Rauch?", frage ich in die Runde und öffne die Augen. „Also ich rieche nichts. Ganz sicher, dass es nicht nur Einbildung ist, ich meine es könnte gut sein, du hast wohl auch nicht so lange geschlafen wie sonst und da kann es schnell mal zu Einbildungen kommen", ein Arbeiter den ich ganz und gar nicht mag antwortet mir dies. In seinen braunen Haaren hat es vereinzelte graue Strähnen und seine Augen schimmern in einem matten braun Ton, einem einfachen, langweiligen braun. „Ja, ich bin mir ganz sicher", meine ich aber die anderen scheint es schon wieder nicht mehr zu interessieren, der einzige der mich noch beobachtet ist mein Boss. Er ist ein ruhiger aber aufmerksamer Typ, aus irgendeinem Grund kann ich ihn trotzdem nicht ausstehen. Langsam wende ich meinen Blick vom Boss ab, da es unangenehm wird, und lasse wieder auf meinen Kopfhörern Musik ab, die ich vorhin abgestellt habe. Ruhig lausche ich einem Song von Imagine Dragons. Eine Band die ich richtig mag, obwohl viele in meiner Gegend etwas gegen diese Band haben. Meinen Kopf lehne ich an die Kopflehne des Stuhles und ich schliesse langsam meine Augen. Wie sehr ich es vermisst habe einfach einmal die Augen zu schliessen und Musik zu lauschen.

Alles um mich herum ist grau. Rauch. In meiner Lunge breitet sich ein komisches Gefühl aus, weil sie keine frische Luft mehr bekommt. Der Jet rüttelt und von irgendwo höre ich, dass er anscheinend auf dem Wasser gelandet ist und bald untergehen wird. Mein Kopf dröhnt, aber irgendwie muss ich jetzt gerade klar denken. Ohne grossen Verstand stehe ich auf und orientiere mich an den Sitzen. Zum Glück habe ich gemerkt wo der Notausgang ist. Auf dem Weg dorthin wird es immer wärmer. Aber wenigstens ist die Türe offen und ich kann einfach raus ins Wasser gehen. Das Wasser in der Nähe des Jets ist erwärmt, fast zu warm zum Schwimmen, weshalb ich schnell von dort flüchte. Schon jetzt nach knapp einer Minute schwimmen bin ich kaputt. Als dann noch der Jet explodiert, es einen Knall gibt und Stücke durch die Luft fliegen wird es besonders schwer zum Schwimmen. Wieso kommt nirgends Rettung?

Plötzlich wie aus dem nichts brennt es auf meiner Schulter. Irgendetwas von der Explosion ist auf meiner Schulter und es macht unheimlich weh. Das Atmen fällt mir plötzlich schwerer und meine Augenlieder fangen an zu Flackern. Lange halte ich es echt nicht mehr aus. Irgendwann kann ich meine Augenlieder nicht mehr offen behalten und es wird mir schwarz vor Augen.

Scheisse Luca und Erziehung...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt