Prolog

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Ich ging vor dem OP-Raum auf und ab schaute abwechselnd auf die Uhr über der Rezeption und den roten Licht wo "OP in Behandlung" drauf stand. Verdammt. Wieso haben wir nicht aufgepasst? Wieso konnte ich es nicht verhindern? Wieso ausgerechnet Nathalie. Eine Hand legte sich meine Schulter und ich schaute meine 1 Jahr ältere Cousine Sophie mit verweinten Augen an, auch sie weinte so wie alle hier. Ich, Sophie, unsere Eltern, Sebastian Sophies Freund hielt sich im Hintergrund hatte aber glänzende Augen. Aber am meisten litten Nathalies Eltern. Niemand hat damit gerechnet das Nathalie bei der Geburt plötzlich einen Herzausfall bekommen würde.                                                                                                                               Man hat uns zwar mitgeteilt das es eine Risikoschwangerschaft wird aber wenn man regelmäßig mit der Frauenärztin und der Hebamme sich bespricht könnte der Verlauf der Geburt ruhig vergehen. Wir konnten Nathalie beruhigen (weil sie Angst um das Baby hat ) das wenn alle mithelfen das Baby sicher auf die Welt kommt. Wir freuten uns alle für Sie als sich herausstellte das sie schwanger war, ihre Eltern waren zuerst geschockt den Natha war wie ich 17 und wir machten gerade eine Ausbildung zur Psychiatrische Gesundheits- und Krankenschwester und sind im zweiten Lehrjahr, aber dann unterstützen Sie ihre Tochter doch und ich und Sophie als ihre Freundinnen sowieso. Andrea Nathas Mutter kam gerade wieder mit einen Becher Kaffee in der Hand ihr Mann Karl eilte zu ihr und setzte sie auf einen Stuhl weil sie mit den Nerven am Ende war so wie wir.

"Gibt es schon was Neues?" fragte Andrea Karl. Er schüttelte den Kopf. Sie umgriff den Becher etwas fester.

"Seit 2 Stunden sitzen wir hier und mein Kind und mein Enkel werden wahrscheinlich sterben!" schluchzte Andrea. Karl nahm ihre Hand und verschränkte Sie mit den seinen. Meine Mutter und meine Tante strichen ihre Schultern mitfühlend.

"Keiner konnte ahnen das so etwas passieren kann. Wir haben unser bestes gegeben um eine Risikogeburt zu verhindern." antwortete Tante Patricia. Meine Eltern und der Rest der Erwachsenen nickten. Ich hielt es nicht mehr aus und ging zu Andrea.

"Doch wir hätten es verhindern können, auch wenn Natha und ich noch Azubis sind hätten wir unser Wissen nützen sollen und mehr Informationen sammeln müssen statt Babyklamotten auszusuchen. Es tut mir Leid, Andrea." brabbelte ich drauf los weil ich mich schuldig fühlte und es nicht mehr ertragen konnte. Mein Tränenfluss war versiegt aber jetzt hatte ich einen Schluckauf bekommen dadurch.

Sophie umarmte mich. "Du hast nichts falsch gemacht Sophia. Du warst immer an Nathas Seite und hast Sie immer unterstützt und mit ihr das alles gemeistert." sagte Sie tröstend.

"Das stimmt mein Kind du hast sehr gute Arbeit geleistet obwohl ihr gerade eure Prüfungen hattet" stimmte meine Mutter Sophie zu. Mein Vater nickte und strich mir über die Wange.

"Du und Sophie habt Nathalie während der Schwangerschaft in allen unterstützt, und das machen nicht viele so energisch wie ihr zwei es getan habt." Sophies Vater Thomas stand hinter uns und klopfte uns anerkennend die Schultern.

"Ach, dafür sind Freunde doch da und wir kennen uns schon eine Ewigkeit" gab Sophie zurück. ich stimmte ihr zu.

"Nein. Eure Eltern haben recht. Ihr habt unsere Tochter von Anfang an unterstützt und seit ihr nicht von der Seite gewichen." Andrea war aufgestanden und umarmte uns beide ganz fest.

"Wir mussten uns erstmal damit abfinden dass wir schon mit Anfang 40 Großeltern werden aber ihr habt gleich mitgeholfen ihr den perfekten Start in die Schwangerschaft zu geben. Vielen vielen Dank, Mädchen."

Mir kamen erneut die Tränen und Sophie ging es nicht anders, also heulten wir uns in Andreas Armen aus und erwiderten diese mütterliche Geste.

"Hoffen wir das beste, für das Baby und vor allem für Nathalie" meinte ich, die anderen nickten.

Nachdem wir uns wieder hingesetzt hatten und neuen Mut schöpften das die Geburt doch glatt gehen würde, hatte ich wieder meine Zweifel bekommen. Nathalie war meine beste Freundin und Sophie aber sie war meine Cousine also Blutverwandte. Nathalie hatte zwar keine körperlichen Krankheiten oder sonstiges und doch meinte ich die Geburt hätte sie ein wenig geschwächt. Natürlich kennt man das, dass bei werdende Mütter oft das die Hormone verrückt spielen und das Sie die Ernährung meist völlig umstellen oder Sport treiben um nachher nicht wie eine Hängebauchschwein auszusehen. Aber das eine Schwangerschaft eine Frau körperlich schwächen würde, das kam nur bei Frauen vor die körperlich erkrankt waren wie Herz-Kreislauf Erkrankungen, Diabetes usw. Aber nicht Nathalie sie war immer topfit, kerngesund und hatte stets ein offenes Ohr für uns. Und jetzt liegt Sie im OP-Raum und kämpft um das Leben und ihr Baby. ich barg mein Gesicht in den Händen. Lieber Gott lass Sie bitte nicht sterben. Sebastian kam zu mir und Sophie und reichte uns Schokolade (unsere Lieblingsnerven Nahrung) er war 25 Halbengländer (Halbbrite wie er immer sagt)  super nett, und seit einigen Wochen mit Sophie zusammen und seit 2 Tagen ihr fester Freund. Sophie ist gelernte Zahnmedizinische Fachangestellte und macht eine Weiterbildung als Zahnmedizinische Assistentin in England bei einen Bekannten von Sebastian.

Als plötzlich ein Babyschrei die Stille durchbrach sprangen wir auf und sahen zur OP Tür. Die freundliche Hebamme Greta (Alte Schachtel Mitte 50, aber sehr lieb) kam heraus mit einen Bündel im Arm und reichte es Andrea die mit Tränen in den Augen in das Gesicht ihres Enkelkindes blickte.

"Herzlichen Glückwunsch Frau Fuchs es ist ein kerngesunder Junge" gratulierte sie Andre und Karl. Diese blickten voller Stolz auf den kleinen schlafenden Jungen in ihren Armen.

"Dürfen wir ihn auch mal halten Andrea?" fragte ich zaghaft weil ich diesen schönen Moment nicht zerstören wollte.

"Natürlich Sophia. Du und Sophie seit doch seine Patentanten" Sie reichte mir das Baby und ich nahm in vorsichtig in den Arm. Er bewegte sich und öffnete die Augen.

"Er hat sieht genauso aus wie Nathalie" bemerkte Sophie. ich nickte. Er sah goldig aus, blaue Augen blonde Haare, Stupsnase wie Nathalie.

"Leider muss ich Ihnen eine traurige Nachricht übermitteln" wir stockten und schauten Greta gespannt an, obwohl ich ahnte was Sie gleich verkünden wird und ich jetzt schon weinte. Nein.

"Leider ist ihre Tochter während der Geburtsoperation gestorben. Mein aufrichtiges Beileid Frau Fuchs."

Schotten, Reiter, Hochzeit, Herzschmerz & die große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt