Schotten, Reiter, Hochzeit, Herzschmerz & die große Liebe

6. Stolz trifft Vernunft

Sophia POV:

Am nächsten Tag konnte ich mir keine Gedanken um den Laird und seinen nächtlichen Ritt machen, denn Noah war noch während ich schlief aus dem Zimmer verschwunden und lief irgendwo in den riesigen Haus herum. Ich bemerkte es erst das er weg war als meine Uhr 9.00 anzeigte, registrierte ich das mein Sprössling  nicht mehr im Bett lag und seltsamer Weise das Englisch-Karten-Lern-Spiel was wir gestern angefangen hatten fehlte auch.

Jetzt ging ich schnell gewaschen und angezogen durch die Gänge. Viele Leute vom Personal waren schon auf den Beinen und gingen an die Arbeit einige grüßten auch und ich grüßte höflich zurück und fragte ob einer von ihnen meinen Sohn gesehen hatte. Viele von verneinten bis ich die Hoffnung fast auf gab und aus einer Tür in irgendeinen Teil des Hauses (ich kam mir hier vor wie in einen Labyrinth) Kindergelächter hörte. Ich spähte durch ein Fenster und sah Noah der zusammen mit Gregor und Alan Fußball im Hof spielten und anscheinend viel Spaß hatten.

Zuerst war ich ein wenig sauer das Noah einfach abgehauen ist ohne was zu sagen doch ich brauchte nur in die lachenden Gesichter der Jungs zu schauen und mich überkam eine Woge von Glück. Okay ich war eine freigiebige Mutter. Mann.

Die Herren bemerkten mich erst nicht als ich durch die Tür trat und mich auf die Stufen setzte und weiterzuschaute. Brr. Es war ganz schön frisch hier in Schottland morgens. Erst als eine ältere Frau mit einen Tablett mit Frühstück in der Tür stand und laut rief.

"Gregor Richard. Was zum Himmel soll dieser Unfug, Master Alan muss ich wieder seinem Unterricht widmen und hat keine Zeit für Albernheiten und unser Gast ist bitte in sein Zimmer zurück zubringen bevor er sich erkältet" entgegnete Sie Gregor scharf. Dieser lächelte bloß charmant und hob den Ball hoch.

"Verzeih Liebes aber es ist lange her das sich Master Alan so herzlich spielte oder siehst du das anderes Isobel?" fragte er. Isobel verzog den Mund und verschwand und murmelte noch irgendwas was von mit so was bin ich verheiratet und ging. Ich verkniff mir ein Lachen und grinste bloß Gregor  vergnügt an. Dieser lächelte und schob die Jungs zu mir.

"Mama hast du gesehen wie ich den Ball zu Alan gekickt habe?" wollte Noah wissen als ich ihn hochnahm und küsste. Ich nickte und setzte ihn ab.

"Ja ihr werdet beide super tolle Fußballspieler wenn ihr größer werdet" lobte ich Noah, Alan sagte ich es nochmal auf englisch und bedankte mich das er so nett zu Noah sei. Er schaute verlegend zu Boden.

"Gregor hat mir Fußball beigebracht weil Papa nie Zeit hatte bevor den Unfall hatte" gab dieser zu. Ich schaute wieder zu Gregor der stolz über diesen Lob war.

"Ihn Ihren Alter spielen sie noch Fußball. Touché" bemerkte ich anerkennend. Gregor verbeugte sich leicht und blickte auf die Uhr.

"Oh Master Alan, es ist wirklich Zeit mit ihren Unterricht weiter zumachen, bevor euer Vater mit der Therapie fertig ist. Wir hatten den Deutschunterricht bloß wegen Master Noah unterbrochen weil dieser geradezu verlangte mit  Master Alan eine Partie Fußball zu spielen. Obwohl Laird Alasdair es strengstens untersagt hatte den Unterricht vor Mittagszeit zu verlassen." erklärte er kurz während wir zurück zum Lehrzimmer gingen. Alan und Noah gingen vornweg und versuchten einige Worte zu sprechen deutsch/englisch englisch/deutsch.

Gespräch Noah/Alan: deutsch/englisch englisch/deutsch.

N: "Noah"  

A: "Alan"

N: "How alt a you?"

A: "acht"

A: Wie alt du?"

N: "vier"

A: "Deine Mother?"

N: "Jes"

Alan wollte Noah noch was fragen da standen wir auch schon vor dem Lehrzimmer aber nicht alleine. Laird Alasdair stand gestützt mit einer Krücke vor der Tür und schien uns zu erwarten. Sauer war kein Ausdruck für seine Miene, er war wütend. Alan wurde weiß die ein Gespenst und Noah lief schnell hinter mich, ich versteifte mich leicht als sein Blick kurz an mir hängen bevor er sich aufgebracht an Gregor wandte.

"Gregor wie oft habe ich ihnen gesagt das mein Sohn den Unterricht nicht verlassen darf. Sie wissen genau das der Junge hinterm Stoff hängt und schlechte Leistung und Noten bringt. Sowas kann ich in diesem Haus nicht dulden, aus meinen Sohn soll kein Versager werden sondern ein kompetenter Geschäftsmann und soll den Namen der Familie mit Stolz erfüllen."

Oh Mann. Jetzt verstand ich Pi und warum Alan so eingeklemmt und zurückhaltend war. Er stand unter Druck. Dem Druck seines Vaters. Alan stand stumm vor seinen Dad und sagte nichts, Gregor war dieses Gezeterte anscheinend gewohnt aber Noah nicht.

Er klammerte sich an mir fest und war kurz vorm heulen. Ich versuchte ihn zu beruhigen indem ich ihn auf den Arm nahm wo er sein Gesicht in meiner Halsbeuge versteckte. Das heißte anscheinend Laird Alasdairs Wutausbruch noch mehr an.

"Und vor allem soll er sich mit Jungs in seinem Alter und Niveau unterhalten und sich nicht mit einem vierjährigen Bengel abgeben, der noch Windel braucht und am Rockzipfel seiner unfähigen Ersatzmutter hängt die noch nicht mal auf ihn aufpassen kann"

Das war ein Satz zu viel. Ich ließ vieles durch gehen aber das Laird Alasdair mich für eine schlampige Mutter hielt ging gar nicht. Da kann er sich selber mal an die Nase fassen. Ich habe viel Geduld mit Kindern oder wie bei meinen Job als Medizinische Assistentin mit aufgebrachten Patienten, aber dieser heiße (leider) Vollidiot vor mir toppte alles was ich bisher erlebt hatte. Ich übergab Noah an Gregor mit der Bitte mit ihm sein Lieblingsfrühstück zu machen und Alan sollte auch mit. Dann bat ich Laird Alasdair der mich finster an sah mich ins Zimmer zu begleiten und als er die Tür schloss legte ICH los.