Kapitel 4:

1K 33 1
                                    

Der Zoll nimmt nur wenig Zeit in Anspruch und wir sind schon um 16:15 Uhr im Café. Die ersten Schüler sollen allerdings erst um 17:00 Uhr ankommen, weshalb auch noch keine Lehrer des Internats zusehen sind. Sebastian fragt mich, ob er noch dableiben soll "Soll ich ihnen noch etwas Gesellschaft leisten, Mylady." Fragt er auf Englisch. Einige Gäste gucken schon komisch. Dieses Spiel spielen wir öfters in der Öffentlichkeit, um Passanten zu verwirren, also spiele ich mit und erwidere ebenfalls in Englisch "Ein Tee währe angenehm und etwas Gebäck." Sebastian verbeugt sich in aller Butler-Manier wobei ich sein verschmitztes Grinsen sehe. Da machst du jemanden Happy! Sagt Max. Der sich neben mich auf das Sofa in einer Ecke des Café's, auf das ich mich gesetzt habe, legt. Das nennt man Arbeitgeberverflichtung. Entgegne ich ihm. Ich muss doch für das seelische wohlbefinden meiner Mitarbeiter sorgen! Und er liebt es sich so zu benehmen wie ein Butler. Immerhin hat er diesen Beruf erlernt und nicht den des Sekretärs. Darum mache ich ihm die Freude, dass er sich an meiner Seite wie mein Butler benehmen darf. Füge ich erklärend hinzu. Dann solltest du dich noch ein bisschen Damenhafter hinsetzen, damit es authentischer ist. erwidert Max kichernd, da ich mich ein wenig in die Kissen es Sofas gelümmelt habe. Du hast ja recht. Erwidere ich zu ihm und setze mich aufrecht in eine Damenhafte Position, sage aber noch zu Max Du solltest aber auch mitspielen, sonst ist das alles umsonst! Er stößt ein kichern aus und legt sich schräg, in einer Swings-Position mit dem Kopf zu mir, auf das Polster neben mir. Ihm scheint das auch spaß zu machen! Hihi.
Schon kommt Sebastian mit einer Kanne Tee und einer Tasse auf seinem Silbertablett, das er immer irgendwo versteckt haben muss, da er es immer in diesen Situationen irgendwo her holt. Während er das Teeservice ohne ein einziges Klirren auf dem Cafétisch abstellt und noch einmal zum Tresen geht, um ein Stück Schnittchen und Gebäck zu holen, verstummen alle Gespräche im Café und alle gucken uns gespannt zu. Wieder am Tisch stellt er das Gebäck, die Schnittchen und einen Teller wieder ohne ein Geräusch zu verursachen vor mir ab und sieht auf seine Uhr, um die Aufbrühzeit des Tees zu kontrollieren. Anscheinend hat er lange genug gezogen, denn er gießt etwas des Tees durch ein Teesieb in die Tasse und stellt sich höflich hinter mich.

Ich begutachte zuerst das Gebäck, nehme dann die Teetasse samt Untertasse nach aller Kunst der Etikette und atme seinen Duft ein und nehme den ersten Schluck

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich begutachte zuerst das Gebäck, nehme dann die Teetasse samt Untertasse nach aller Kunst der Etikette und atme seinen Duft ein und nehme den ersten Schluck.
Ich schiele unauffällig zu einer der Uhren im Raum und sehe, dass es bereits 16:40 Uhr ist und stelle die Tasse zurück auf die Untertasse, stelle sie aber nicht wieder auf den Tisch zurück sonder behalte sie über meinem Schoß in der Hand. "Sie sollten sich nun auf den Weg machen Sebastian. Sie haben morgen an ihre Arbeit zurück zu kehren, sie sollten jetzt fliegen." Wie es sich gehört sage ich dies ohne ihn anzusehen, da er noch immer schräg hinter mir steht, wie es sich gehört ,und auf Anweisungen wartet. Nun stellt er sich neben mich und verneigt sich respektvoll "Jawohl, Mylady." Mit einem erneuten heben der Tasse an meine Lippen gebe ich ihm zu verstehen, dass er nun gehe darf.
Respekt, Mell! Du bist gut darin das wohlhabende, adelige junge Fräulein zu miemen. Wo hast du das gelernt? Fragt mich Max nun. Ich mieme es nicht nur, ich entstamme dem Italienischen Adel, wenn auch entfernt, und ich bin Reich. Dieses ganze Lady Getue und die Etikette hat mir meine Mutter beigebracht. Erwidere ich ein wenig traurig. Aber ich benehme mich nicht oft freiwillig so, nur für Sebastian, weil er es mag, denn die meisten reagieren so wie die um uns herum. Und wo in aller Wellt, ist es heute noch angebracht sich so zu benehmen wie im viktorianischem England oder früheren Zeitaltern, wenn es um Arbeitgeber-Angestellten-Beziehungen geht? Füge ich hinzu. Max gibt nur ein zustimmendes Brummen von sich. Ich bin ihm dankbar dafür, Erinnerungen an meine Mutter machen mich traurig.
Langsam kriege ich Hunger und stelle meine lehre Teetasse ab und nehme mir zuerst ein paar Schnittchen, die Sebastian mir gebracht hat. Bevor ich esse nehme ich jedoch noch eine der Nassfutter-Döschen mit Katzenfutter aus meiner Handtasche, ziehe die Folie ab und stelle diese vor Max. So könne wir zusammen essen. Die Folie stecke ich in den Aschenbecher den Sebastian vorausschauend auf dem Tisch hat stehen lassen. Dann widme ich mich meinem Snack und Max seinem, wobei wir weiter die Etikette beachten um die Zuschauer nicht zu enttäuschen.

Internat, Volturi und andere Katastrophen (Volturi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt