Kapitel 17: Das kommt jetzt unerwartet

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Die Eisdiele in die Alec uns bringt ist der Wahnsinn. Bei denen ist alles schwarz-weiß und damit meine ich auch das Eis. Das ist bei denen auch nur Weiß oder schwarz und man kann nicht unterscheiden welche Kugel jetzt welche der Geschmacksrichtungen hat die an bestellt. Ich sehe mich in der Eisdiele genauer um und erstarre.

... P.O.V.

Sie erstarrt als sie mich entdeckt. Sie soll nicht erstarren! Ich will das sie auf mich zu rennt und sich in meine arme schmeißt!

Aber daraus wird wohl leider nichts. Ich kann froh sein, dass sie mich überhaupt erkennt, immerhin haben wir uns seit drei Jahren nicht mehr gesehen. Warum musste ich auch Modeln! Da hat man zu wenig Zeit.

Ach reiß dich zusammen! Mell ist nun deine Priorität du Idiot. Mach, dass sie sich wohl fühlt.

Langsam gehe ich auf meine kleine Prinzessin zu und beobachte die Kinder bei ihr unauffällig. Drei der sieben kenne ich. Über die hatte Thomas mir Bericht erstattet. Die anderen müssen seit gestern dazu gekommen sein. Kurz bevor ich Mell erreiche richte ich meine ganze Aufmerksam auf sie. Sie sieht mich aus großen Kinderaugen, in denen sich erste Tränen sammeln, an. Dieser Anblick bricht mir beinahe das Herz und mit einem großen Schritt bin ich bei ihr und hebe sie in meine beschützende Arme, wo sie hin gehört. Leicht zitternd entfährt ihr ein leises "Len!" und ich spüre wie meine Schulter feucht wird. Ich halte sie noch fester und streiche ihr beruhigend über den Rücken. Nachdem sie sich beruhigt hat halte ich sie einfach fest und richte meine Aufmerksamkeit auf die Kinder vor mir, die Mell und mich verwundert und irritiert ansehen. Sie sind Mills Freunde also muss ich nett sein. Deshalb schenke ich ihnen ein leichtes Lächeln und bedeute ihnen mir zu folgen. Ich führe sie in einen abgegrenzten Bereich im hinteren Bereich des Kaffes und setze mich auf die Bank am Kopfende des Tisches, Mell auf meinem Schoß. Als die anderen auch sitzen erscheint ein Kellner und nimmt unsere Bestellung auf. Ich bestelle mir einen Kaffe und Mell eine heiße Schokolade, die braucht sie jetzt, und einen großen Eisbecher für uns beide. Die Zeit bis unsere Bestellung kommt ist es toten still am Tisch. Ich beschäftige mich nur mit Mell, die mein Hemd immer noch mit einem Todesgriff umklammert hält. Als unsere Bestellung kommt löse ich vorsichtig ihren Griff und schließe ihren Griff stattdessen um die Kakaotasse. Seitlich auf meinem Schoß sitzend schauste mich mit großen Augen von unten an und lehnt sich dann an mich während sie beginnt an ihrem Kakao zu nippen. Man merkt wie sie zunehmend ruhiger und entspannter wird. Nach der Hälfte der Tasse frage ich sie "Alles wieder gut Prinzessin?" Sie nickt leicht als Antwort und kuschelt sich noch mehr in meine Brust, was bedeutet, nichts ist in Ordnung. Nach der zweiten Hälfte des Kakaos nehme ich die Tasse entgegen und stelle ihr stattdessen den Eisbecher auf den Schoß. Gut jetzt ist sie damit beschäftigt, dann kann ich mich auf die anderen hier konzentrieren. "Also, was wollt ihr wissen?" frage ich sie ohneUmschweife. "Wer sind sie?" fragt Alec scharf. "Und was ist mit Mell los?" schließt sich seine Schwester im selben Ton an, nur das in ihrer noch deutliche Sorge mit schwingt. "Mein Name ist Leonard Johnes. Ich bin Mell's älterer Zwillingsbruder." "Mell hat keine Geschwister!" unterbricht mich Jane. "Ich kann mir vorstellen, dass sie nie über mich spricht. Es tut zu sehr weh. Vater war sie für sie da und hat mich immer mit um die Welt geschleppt. Die einzige Person, die ihr nah war, war Mutter. Als Mutter starb bin ich Vater abgehauen und schnellst möglich zu Mell gefahren. Man hatte sie ganz alleine gelassen! In dem Haus in dem sie den Mord an ihrer eigenen Mutter mit ansehen musste!" Schreie ich beinahe, kann mich aber ich zurück halten. Die Anderen sehen mich verstört an. Als ich mich soweit wieder gefasst habe erzähle ich weiter. "Niemand weis, was genau passiert ist und als Mell mit niemandem reden wollte sind die Ermittler und Sozialarbeiter einfach gegangen. Ich bin erst zwei Tage nach Mutters Tod zuhause angekommen und hab sie dort gefunden. An der Stelle sitzend, an der Mutter starb. den ausdruckslosen Blick in ihren Augen werde ich nie wieder vergessen, es war als wäre sie selbst nicht mehr am leben." Bei dem Gedanken ziehe ich Mell länger an mich, die den Eisbecher zur Seite gestellt hat und ihr Arme um mich schließt, damit wir uns gegenseitig halt geben können. "In den folgenden Tagen und Wochen habe ich mich um Mell gekümmert und langsam kehrte der fröhliche Ausdruck, den ich so sehr an meiner kleinen Prinzessin liebe, wieder in ihre Augen zurück. In den nächsten vier Jahren haben wir zusammen gelebt. Vater ist nur sporadisch zwischendurch mal vorbei gekommen. Doch vor zweieinhalb Jahren kam er dann vorbei und hat mich gezwungen mit ihm mit zu kommen. Mell hat er in der Obhut von Sebastian gelassen. Kurz darauf habe ich mit Thomas Hilfe für mich und Mell vor Gericht die Unabhängigkeit von unserem Vater eingeklagt. Für Mell hat das wegen Vernachlässigung auch geklappt, doch da Vater mich ja immer mitgenommen hatte hat das bei mir nicht funktioniert. Als Strafe hat Vater mich gezwungen als Model zu arbeiten und hat meinen Zeitplan so voll gestopft, dass ich Mell nicht mehr besuchen konnte. Aber ich bin froh, dass sie sich ein neues Leben aufgebaut hat, nachdem das Gerichtsurteil verkündet wurde, auch wenn deswegen der Kontakt zwischen uns abgebrochen ist. Ich hab die Klage vor zwei Monaten wiederholt und dieses mal bin ich aufgrund meines Alters und Befähigung mich selbst zu unterhalten durch gekommen. Nach der Urteilsverkündung habe ich mich in der Agentur auf unbestimmte Zeit beurlauben lassen und habe nur noch die bereits vereinbarten Termine durch gezogen. Da ich jetzt mit allem durch bin, bin ich jetzt hier und hab nicht vor meine Prinzessin wieder alleine zu lassen!" Mell's Freunde starren uns an. Das war jetzt wohl ein wenig zu viel für den Anfang. "Also lass mich das klar stellen. Du bist Mills älterer Zwillings-Bruder." Fragt Jane und ich Nicke. "Aber du siehst aus wie 21!" entfährt es ihr.

 "Aber du siehst aus wie 21!" entfährt es ihr

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Leise lachend erwidert meine Prinzessin. "Warum überrascht dich das Jane? Ich seh aus wie zehn. Mein Bruder ist da nur das andere Extrem." Jane guckt sie kurz an und seufzt dann. "Oh man. Das sollte mich wirklich nicht wundern. Wenn man dich als Maßstab für deine Familie nimmt, hätte ich echt mit sowas rechnen müssen." Ihr gespieltes abgrundtiefes Seufzen und die Resignation bringt alle zum Lachen. Nach einiger Zeit wendet sich Renessme an mich. "Wenn du bei Mell bleiben möchtest musst du aber auch auf unsere Schule gehen. Wie hast du denn das vor." "Lass mich raten: Thomas kümmert sich gerade darum?" Fragt mich Mell bevor ich überhaupt reagieren kann. "Du hast recht Prinzessin. Thomas ist mein Butler und Sekretär. Genau so wie sein Bruder Sebastian die gleiche Rolle für Mell einnimmt. Er sollte sich schon um alles gekümmert haben." antworte ich in die Runde. Danach Essen wir weiter Eis und lernen uns besser kennen. Die anderen haben mich erstaunlich schnell akzeptiert und wir freunden uns an.

Irgendwann guckt Sakura auf die Uhr und flucht. "In 20 Minuten müssen wir am Bus sein!" Wir alle springen auf und bezahlen. Danach rennen wir zur U-Bahn. Ich trage Mell, da das wir so schneller voran kommen. An der U-Bahn-Station erwischen wir gerade so die U-Bahn. Aber so müssten wir rechtzeitig ankommen.

Internat, Volturi und andere Katastrophen (Volturi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt