Gray und Gewissheit

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„Passauf dich auf Lara." verabschiede ich mich von meiner Freundin,welche uns 4 Wochen lang begleitet hatte. „Du auch auf dich undvergiss niemals wer du bist." sagt diese und umarmt mich, ohnezu zögern erwidere ich die Umarmung. Wir haben zur Zeit auf einerInsel angelegt, doch der Name ist mir entfallen. Ich habe sie bis zumDorf gebracht und hier verabschieden wir uns. „Wir werden unswiedersehen oder?" frage ich und wir lösen uns von einander.„Natürlich, die Welt ist klein." lächelt sie und ich nicke.„Da hast du recht." sage ich und ich drehe mich um, ebenso wiesie und mache mich auf den weg zurück zur Moby Dick. Ein kurzerBlick nach hinten zeigt mir das sie schon nicht mehr in Sichtweiteist. „Viel Glück Senju D. Lara." murmele ich und laufe durchdie Straßen der Stadt. Es ist ruhig und kaum einer ist auf deStraße. Neben mir ist ein Bar, jetzt bemerke ich auch das ich Dursthabe und Zeit habe ich auch noch, dementsprechend gehe ich in die Barhinein und setze mich an die Theke. „Was kann ich ihnen bringen?"fragt der Mann hinter der Theke und schaut mich freundlich aber dochmit etwas Misstrauen an. Er ist in etwa meinem Alter, hat weißeHaare, weiße Haut und große dunkel Braune Augen. Er trägt einweißes Hemd, dazu eine schwarze Hose und darüber eine SchwarzeSchürze. „Einen Sake bitte." lächele ich ehrlich und ernickt. Nach kurzer Zeit stellt er mir auch eine Schale Sake vor dieNase und nimmt sich auch eine. Etwas verdutzt schaue ich ihn an.„Eine so hübsche Junge Dame darf niemals alleine anstoßen."grinst er und hebt das Schälchen in die Höhe, lächelnd erhebe auchich mein Schälchen, wir stoßen sie gegeneinander und trinken sie ineinem Schluck aus.

EinigeStunden später sitze ich immer noch in der Bar und unterhalte michangeregt mit dem Barkeeper, welcher sich als Gray vorgestellt hat.„Sie hat ehrlich gesagt das du wie ein Monster aussiehst?"frage ich empört nach ob ich ihn auch wirklich richtig verstandenhabe. „Ja unglaublich oder?" fragt er mich um meine Meinungund stellt uns beiden die 10. Schale vor die Nase, er scheint schonleicht angeschwippst zu sein. Trinken tut er wohl nicht so oft, aberdas ich abgehärtet bin, muss ja irgendwo schon sein, sonst würdeich keine der Feiern auf der Moby Dick überleben. Bisher habe ichGray aber noch nicht erzählt gehabt das ich Piratin bin, da wir unswirklich gut verstehen und ich grade einfach mal andere Gesellschaftals die Jungs der Moby brauche. „Unfassbar, ich finde jetzt nichtdas du aussiehst wie ein Monster, sondern eher das gegen teil. Vonschlechten Eltern bist du ja schon nicht." lächele ich ihn anund Frage mich in eben diesem Moment woher ich diese Offenheit nehme?Vielleicht haben wir doch etwas mehr getrunken? „Haha danke, aberdas selbe kann ich nur zurück geben." lacht der weißhaarige.„Jedenfalls habe ich dann nur gesagt das sie doch gehen solle wennsie das so sehen würde, sie sagte..." er bricht mitten im Satzab, da eine Gruppe an Männern das Lokal betreten, ich brauche nichteinmal hinschauen um zu wissen das es die Kommandanten der ersten 5Divisionen sind. Da ihre Stimmen einfach unverkennbar sind. „Ichbediene eben die neuen Kunden und komme dann wieder."entschuldigt Gray und geht mit einem Block auf meine Kameraden zu.Kurz später kommt er wieder, sein Blick ist nicht grade erfreut.„Schon wieder haben Piraten hier angelegt, die zweite Bande dieseWoche schon. Dieses Gesindel nervt einfach was hältst du davonAmina?" fragt er mich und fertigt die Bestellung von den Jungsan. „Naja also um ehrlich..." weiter komme ich nicht da Acemich unterbricht in dem er mir auf die Schulter fasst. Wann ist derdenn aufgestanden? „Amina, hier bist du also? Wo warst du denganzen Tag? Komm jetzt mit rüber zu uns." sagt dieser und Grayschaut mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Ich komme sofort."zische ich und schaue zu dem Sommersprossen bestückten hoch.„Jetzt." fügt er mit Nachdruck hinzu weswegen ich ihn böseanschaue. „Lass mich wenigstens mich noch von Gray verabschieden."„Ach Gray heißt er also. Gut aber lass dir nicht zu viel Zeit."sagt mein Kommandant und geht zurück zu den anderen. „Du kennstsie?" fragt mich Gray und lehnt sich zu mir rüber. „Wenn duabhauen willst, ich kann dir helfen. Hier gibt es einenHinterausgang, durch den..." ich unterbreche Gray mit einerwischenden Handbewegung. „Gray, ich kenne die nicht nur, Ace istmein Vorgesetzter. Er ist mein Kommandant. Ich bin Piratin und gehörezur Whitebeard Crew." erkläre ich woraufhin seine Augen ganzgroß werden. „Wieso hast du mir das nicht gesagt?" fragt ermich weswegen ich lächelnd meinen Kopf schüttele. „Wir werden vonder Gesellschaft gehasst, ich wollte einfach mal frei von den Chaotenhaben und mit jemanden trinken der nicht alles von mir weiß."erkläre ich ihm und er schaut mich mitleidig an. „Sind die echt sonervig?" „Natürlich, was erwartest du denn? Natürlich sinddie ganz nett aber nerven tun sie auch ganz schön. Es sind haltidio..." weiter komme ich nicht, da mich mein Kommandant erneutunterbricht. „Wir warten." Genervt verdrehe ich meine Augen.„Ich komme doch sofort." zische ich frech in Ace seineRichtung und schaue entschuldigend zu Gray. „Ich sehe schon dumusst los. Sag Bescheid wenn du gehst, soll ich dir noch einen Sakebringen?" fragt er mich freundlich und lächelt mich mitleidigan. „Ja ein Sake wäre gut." stimme ich zu, drehe michlächelnd von ihm weg und mache mich auf den weg zu den Jungs, wo ichmich zwischen Marco und Thatch setze. „Na, hast du jemanden neueskennen gelernt?" fragt mich Jozu welcher anscheinend ziemlichinteressiert ist. „Ja." antworte ich kurz und da kommt auchschon Gray mit den Getränken, Ace hat sich anscheinend auch nochetwas zu essen bestellt. „Hier bitte." sagt er und stellt mireine Schale Sake vor die Nase. „Danke." lächele ich ihn anund lehne mich im Stuhl zurück. Die Jungs heben ihre Schalen zumanstoßen so hebe ich auch meine. „Auf Thatch und seine neueTeufelsfrucht." sagt Jozu und ich schaue erstaunt zu Thatch,welcher mich unschuldig anlächelt. „Woher hast du denn eineTeufelsfrucht?" frage ich ihn interessiert. „Gefunden."grinst dieser und ich schüttele nur lachend meinen Kopf. Doch bevorich meinen Sake trinke schaue ich zu Gray, dieser hebt auch eineSchale Sake und wir kippen sie gleichzeitig runter. Nach einigenStunden beschließen die Jungs sich auch auf dem weg zurück zur Mobyzu machen. Kurz bevor die Jungs die Bar verlassen, gehe ich nochmalzur Theke wo Gray mich anlächelt. "Wir gehen jetzt. Man wird sichbestimmt wieder sehen." sage ich und wir umarmen uns kurz überdie Theke hinweg. „Amina komm!" ruft Ace durch die Bar und mankann deutlich die Wut raus hören. „Ja meine Güte." zicke ichihn an, was ihn nicht zu gefallen scheint. Schnell verabschiede ichmich von Gray und gehe auf meinen Kommandanten zu der auch michwartet, während die anderen bereits vor gegangen sind. „Was solldas?" fragt mich dieser als wir die Bar verlassen haben. „Wassoll was?" Wir bleiben beide stehen und schauen uns wütend an.„Das du hier versuchst einen Kerl aufzureißen." Spinnt derKerl? Frage ich mich und setze zur Antwort an. „Aufreißen?Ace hör dir mal selbst zu, ich habe nur mit Gray zusammen getrunkenund etwas geredet, da man das mit dir zum Beispiel nicht mehr kann!"Wut wallt in mir auf, weswegen ich immer Lauter werde. „Er hattesich mehr erhofft, das sieht man! Sei doch nicht so Naiv!" aucher wird immer Lauter. „Naiv? Ich glaube du spinnst! Wieso musst dumeinen Tag versauen, ich hatte Spaß!" schreie ich ihn an wasihn zu schockieren scheint. Ich habe bisher noch niemandenangeschrien aber Ace macht mich unglaublich Wütend. „Nur weil dumich Liebst, heißt das noch lange nicht das ich dein Eigentum bin!"Füge ich leiser hinzu, plötzlich geht Ace in Flammen auf. „Verdammtweißt du überhaupt wie es sich anfühlt? Weißt du wie sichEifersucht anfühlt Amina? Nein das glaub ich nicht, denn du warst janoch nie verliebt!" Ohne zu überlegen antworte ich ihm in genaudem selben Ton wie er mit mir spricht. "Doch Ace das weiß ich!Mary und du haben es mir gezeigt!" schreie ich und verstehe erstdann was ich gesagt habe. Ace welcher auch zu verstehen scheint wasich gesagt habe, hört auf zu Brennen und schaut mich etwas verdutztan. „Du warst auf Mary und mich Eifersüchtig?" fragt ervorsichtig nach, ich hingegen schaue verlegen auf den Boden undverschränke meine Arme vor meiner Brust. „Ja anscheinend schon.Ich weiß es nicht." murmle ich und gehe weiter zur Moby Dick,ob Ace mir folgt ist mir egal, da es langsam echt kalt wird.Mittlerweile scheint der Mond am Himmel und wird von Sternenbegleitet. Die Straßen der Stadt sind ruhig, das einzige was zuhören ist, sind die Schritte von Ace und mir sowie das Heuleneiniger Wölfe aus dem Wald, welcher sich über großteils der Inselerstreckt. Wieso sagte ich eben das ich Eifersüchtig gewesen sei?War ich das? Kurz vor der Moby Dick angekommen sehe ich eine großeMenschen Traube auf dem Deck. Ein ungutes Gefühl beschleicht mich,weswegen ich mich zu meinem Kommandanten umdrehe. „"Ace es istetwas passiert da bin ich mir sicher!" rufe ich ihm zu und auchdieser sieht die Menschenansammlung auf dem Deck. Gemeinsam fangenwir an zu rennen um so schnell wie möglich raus zu finden waspassiert ist. Ohne große Probleme klettere ich die Strickleiterhoch, welche das Land mit der Moby Dick verbindet und renne auf dieMenschenmenge zu um mich durch diese nach vorne durch zu kämpfen.Doch was mich dort erwartet nimmt mir den Atem und lässt kurz meinHerz aufhören zu schlagen. Mein bester Freund, ehemaliger Kommandantund Bruder, liegt erstochen, vermutlich in seinem eigenem Blut. Ichbin wie erstarrt, wer ist fähig so etwas zu tun? Tränen stehlensich mir in die Augen und fließen unaufhörlich stumm meine Wangenhinab. Wie in Trance ist mein Blick auf den Leblosen Körper meinesFreundes gerichtet, langsam gehe ich näher zu ihm und gehe auf dieKnie. Meine Hände zittern, ebenso wie mein gesamter Körper. Wie inZeitlupe strecke ich meine Hand nach der von meinem Toten Kameradenaus um eben diese in die Hand zu nehmen. Vorsichtig drücke ich seineHand an meine Brust, schließe meine Augen und senke meinem Kopf.Immer mehr Tränen treten aus meinen Augen aus, mein Herz schlägtimmer langsamer, ich habe jegliche Gefühle bis auf die Trauer ummeinen Bruder und Freund, verloren. Langsam öffne ich erneut meineAugen und schaue auf den Toten Körper hinab, ich habe alles um michherum ausgeblendet, bis mich jemand an meine Schulter fasst. Mitverweinten Augen schaue ich zu der Person hinauf, welcher sich alsMarco herausstellt. Auch ihm kann man deutlich die Traurigkeit, umden Verlust seines Bruders ansehen. Er kniet sich zu mir runter ummich in die Arme zu ziehen, wo ich all der Trauer freien lauf lasseebenso hat auch Marco tränen in den Augen, er kannte Thatch schonviel länger und hat ihn ebenso wie ich als leiblichen Bruderangesehen. „Komm mit, die Krankenschwestern werden sich weiterhinum ihn kümmern damit wir ihn Beerdigen können." flüsterter mir ins Ohr und will mich auf die Beine ziehen. „Warte."murmele ich mit Brüchiger Stimme und schaue noch einmal zu Thatch.Mit verschwommener Sicht Fokussiere ich die Schleife um seinen Hals,welche er immer getragen hat und es auch jetzt tut. Mit zitterndenHänden greife ich nach ihr um sie zu lösen, das Band welches erstets um seinen Hals getragen hat, nehme ich an mich um es mir ummein rechtes Handgelenk zu binden. Noch kurz verweilt mein Blick aufmeinen Toten Bruder bis Marco mich daran Erinnert das ich gehensollte, in dem mich versucht hochzuziehen. Doch jegliche Kraft hatmeinen Körper verlassen, ich möchte auch nicht gehen. „NeinMarco, ich will nicht gehen." flüstere ich und lasse micheinfach wieder auf den Boden sacken. „Ace du wirst Teach nichtverfolgen, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache!" donnertdie Stimme von Vater über das Deck und reißt alleine dadurch das erden Namen meines Kommandanten erwähnt hat jegliche Aufmerksamkeitauf sich. Mein Blick schweift von Thatch zu Ace ab, welcher mit einemfertig gepackten Seesack sich auf den weg zur Reling macht. „DochVater, er war in meiner Division! Es ist meine Aufgabe das derVerräter mit seinem Leben bezahlen wird." widerspricht er undspringt runter auf seinem Striker. Vater wollte grade noch zu einemSatz ansetzen doch da sehen wir wie Flammen seinen Striker antreibenund er in der Dunkelheit der Nacht verschwindet. Mein Herz, welchessich schon Schwer anfühlt, wird noch schwerer und noch mehr Tränenverlassen meine Augen. Nun hat uns auch Ace verlassen, eingigantischer Stich macht sich in meinem Herzen breit. „Amina komm."flüstert Marco doch ich schüttle nur meinen Kopf, ich will nichtglauben das Thatch wirklich umgebracht wurde und Ace nun weg ist. Esist als wäre mir mein gesamter Lebensinhalt genommen worden, ichwollte es nicht zugeben aber Ace ist die wichtigste Person in meinemLeben zusammen mit Thatch doch die Gefühle zu Ace sind anders alsdie zu Thatch, denn dieser war wie ein wirklicher Bruder für mich.
Erinnerungen kommen hoch, sie blitzen vor meinen Augen wie Fotosauf.

Rothaar Amina der Stille TotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt