Übernahme

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ImStrömenden Regen stehe ich vor einem Kreuz welches mitten auf einerLichtung steht, in meinen Händen halte ich ein Bild. Ein Bild voneinem Steckbrief. Es ist sein Steckbrief, ich schaue aus verweintenAugen auf dieses Bild hinab. Es ist mittlerweile durchnässt von denRegentropfen die darauf getropft sind. „Wer wird mich denn jetztweiter beschützen?" Flüstere ich in den Wind, welcher meineWorte davon trägt. Auch wenn es mir nicht aufgefallen ist, doch erhatte mich oft beschützt, vor der Marine sowie vor irgendwelchenDummheiten die ich fast begangen hätte. Meine Nassen Haare, klebenan meinem Gesicht, meine Kleidung trieft nur vor sich hin, sie klebtan meinem Gesamten Körper wie eine zweite Haut. Doch es ist mirschlichtweg egal, grade zählt nur für mich das Grab meinesKameraden, Freund und Bruders. Sein tot war nicht Gerechtfertigt, eswar hinterhältig und nicht richtig. Die Salzigen Tränen welchemeine Augen vermischen sich kurz nach dem austreten mit denRegentropfen, welche mir ins Gesicht fallen. Müde schließe ich kurzmeine Augen und atme tief die kalte und feuchte Luft ein. Erneutöffne ich meine Augen und mein Blick fällt auf die Schleife, welcheum mein rechtes Handgelenk gebunden ist. „Ich werde sie immertragen Bruder." lächle ich vor mich hin und schaue auf das mitunzähligen Roten Blumen bedeckte Grab, welches von einem Kreuz woTHATCH drauf steht, als solches gekennzeichnet wird.
Hinter mirsind Schritte zu hören, die das Wasser welches schon nicht mehr vomBoden aufgesaugt wird, zum platschen bringen. Ohne hinschauen zumüssen ist mir klar das es Marco sein muss, keiner der anderenKommandanten oder meiner Kameraden würde mich in so einer Situationstören. Doch anstatt das die Schritte irgendwann hinter mir ein Endenehmen, wie es sonst bei Marco der Fall ist, enden sie genau nebenmir. Der Blond-haarige legt seine Hand auf meine Schulter, was michaufschauen lässt. Ebenso wie bei mir vermischen sich auch seineTränen mit den Regentropfen. ""Wir sollten los. Verabschiededich noch. " ich nicke als Antwort, was er auch einfach nurhinnimmt und sich wieder von mir entfernt. Marco kann mich verstehe,wir haben fast die ganze Nacht mit einander gesprochen, er kannnachvollziehen wie ich mich fühle, ebenso wie er meine ÄngsteNachvollziehen kann.

„Ichwerde wieder kommen Thatch, ich werde es versprechen. Dann wirst dusehen wie ich gemacht haben werde und Teach wird dann nicht mehrLeben. Das verspreche ich dir. Ich muss jetzt los, die 2. Divisionübernehmen, ich hoffe das ich das schaffen werde. Ich vermisse dichunglaublich." murmele ich und noch mehr heiße Tränen verlassenmeine Augen. Langsam erhebe ich mich von meinen Knien und stehe nunvor seinem Grab, mit einer Weißen Rose in der Hand. Thatch erzähltemir damals das er weiße Rosen als Zeichen der Hoffnung und desFriedens sieht, nun kann ich es auch verstehen. Ich hebe meine RechteHand, an welchem die Schleife befestigt ist und in der ich auch dieRose halte um diese auf das Grab fallen zu lassen.
Mittig imBlumenmeer aus Roten Blüten, liegt eine weiße Rose und strahltHoffnung aus. Auch wenn sie anders ist, gehört sie doch dazu, da sieauch einen Strang, Blüten und Blütenstaub besitzt. „Wir sehen unswieder." flüstere ich und kehre dem Grab de Rücken zu. In ebendiesem Moment reißt kurz die dichte, graue Wolkendecke auf und lässtdie Sonne auf uns runter scheinen. Auf Thatch, Marco und mich, es istso als würde Thatch damit antworten wollen, denn die Sonne scheintebenso zu lachen wie er es immer tat. Mit gesenktem Kopf gehe ich aufMarco zu, welcher seinen Arm um meinen Rücken legt damit wir weitergehen und nicht wie ich es am liebsten tun würde zurück rennenwürde.

Beider Moby Dick angekommen, nötigt mich Marco dazu, das ich erst malwarm duschen gehe. In der Gemeinschaftsdusche ist alles frei,weswegen ich dort hingehe. Teach ist ja nicht mehr da und in Aceseine Kajüte will ich nicht betreten. Ich habe zu viel Mist gebaut,er ist nun weg und ich werde mir jetzt erst klar das ich ihneigentlich Liebe. Er hatte es mir gesagt und ich habe ihn einfachgehen lassen. Wütend drehe ich das warme Wasser auf und entledigemich meiner Kleidung. „Wieso habe ich das alles nur nicht vorherbemerkt?" murmele ich zu mir selbst und stelle mich unter denwarmen Wasser Strahl, welcher sofort meinen ausgekühlten Körpererwärmt. Nach dem Duschen ziehe ich mir frische Kleidung an.

Rothaar Amina der Stille TotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt