Kapitel 5

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 Kapitel 5

Mein Atem stockte. Ich hatte mir im Moment noch gar keine Gedanken um Alex gemacht, da er heute eigentlich erst zur dritten Stunde hatte.

Könntest du kurz mitkommen?“, fragte Alex hoffnungsvoll.

Ich blickte zu Jane die mich aufmunternt anblickte.

Ich wollte mich wirklich gerne mit Alex versöhnen!

Er konnte zwar eifersüchtig sein und so, doch er hatte auch eine nette, romantische Seite.

Ich nickte und folgte ihm zu einer ruhigen Ecke.

Ich...ähm...“, begann er stotternt.

Ich blickte ihn fragend an und daraufhin lachte er zerknirscht in sich hinein. Als er gerade wieder anfangen wollte klingelte es zur nächsten Stunde.

Ich wollte mich schon umdrehen und zu meiner nächsten Klasse gehen, da nahm er meine Hand und zog mich sanft zu sich zurück.

Ich war jetzt nur noch ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt und konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren.

Meine Emotionen wirbelten durcheinander, als ich in seine wunderschönen braunen Augen sah. Ein paar seiner blonden Haaren vielen ihm in Strähnen ins Gesicht. Er kam noch näher, sodass unsere Lippen sich fast berührten.

Hast du nachher Zeit?“, fragte er sanft. Als ich nicht sofort antwortete, sagte er noch: „Ich muss dich sehen!...Bitte!“, fügte er mit ein bisschen schmerzerfüllter Stimme hinzu.

Ich nickte und schloss meine Augen als seine Lippen meine streiften.

Dann drehte er sich um und ging nach draußen.

Ich stand immer noch wie versteinert da. Ich kannte ihn zwar schon Ewigkeiten, aber so hatte ich ihn erst einmal gesehen.

Diesen leichten Schmerz den ich erst einmal in seiner Stimme gehört hatte, als seine Oma gestorben war. Er war zwar jünger gewesen und hatte außerdem total geweint, aber den Schmerz, jemanden so wichtigen zu verlieren, war auch damals in seiner Stimme gewesen.

Ich wusste, dass ich ihm viel bedeutete. Er bedeutete mir auch sehr viel, aber ich hätte nicht gedacht ihm so viel zu bedeuten.

Hatte er wirklich solche Angst mich zu verlieren? Wusste er nicht, dass...

Na auch zu spät?“, fragte mich eine sehr vertraute Stimme.

Ich drehte mich zur Seite und sah in Jasons Gesicht.

Er keuchte laut, als wäre er den ganzen Weg gerannt und auf seiner Stirn hatte sich eine leichte Schweißschicht gebildet.

Sein braunblondes Haar stand an allen Seiten ab, so wie immer.

Einmal als er bei mir übernachtet hatte, hatte ich ihn gefragt ob er sich nie die Haare kämmen würde, aber er meinte er tue das, aber auf verwuscheltes Haar würden Mädchen mehr drauf stehen. Vielleicht hatte er sogar recht...

Er grinste mich an und ich zwang mich auch zu einem lächeln.

Wollen wir?“, fragte Jason und deutete auf den Klassenraum, indem wir jetzt einen Kurs zusammen hatten.

Ich nickte und wir liefen schnell, noch vor dem Lehrer hinein.

Ich setzte mich auf meinen Platz neben Jason und dachte über Alex und dieses flehen in der Stimme nach.

Den ganzen Tag konnte ich mich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab.

Als endlich der letzte Gong kam, atmete ich erleichtert auf.

Während ich nach Hause fuhr, bekam ich eine Nachricht von Alex der mir sagen wollte, dass ich um 20Uhr zu ihm kommen sollte.

Wieso soll ich denn erst so spät kommen?

Als ich Zuhause war zog ich mir erstmal etwas anderes an, denn es war ziemlich heiß. Mit einer weißen Hotpan und einem enganliegendem Top, fühlte ich mich besser.

Erst ging ich in mein Zimmer und holte meine Hausaufgaben für den nächsten Tag, um sie draußen im Garten zu machen. Da meine Mum und mein Dad noch nicht da waren und ich eigentlich nicht sehr viel Hunger hatte, machte ich mir einen Obstsalat und dazu einen leckeren Erdbeer Cocktail und setzte mich dann nach draußen.

Unser Garten war ziemlich groß und nahe am Wald, was mir sehr gefiel, denn die Vögel zwitschern zu hören oder einfach nur diesen Waldduft einzuatmen mochte ich sehr gern.

Als ich um 20Uhr vor dem Haus von Alex stand und gerade klingeln wollte, sah ich auf den Zettel worauf ein kleiner Pfeil abgebildet war.

Dadrunter stand : Folge dem Pfeil! <3

Als ich in die Richtung sah, wohin der Pfeil zeigte, sah ich das Gartentor. Ich öffnete das Gartentor, ging durch und sah, dass sich Rosenblätter auf dem Gras befanden, die bis zu dem Gartenhaus gingen.

Ich folgte diesen und als die Rosenblätter Spur aufhörte, sah ich einen kleinen Lichtschein durch den Busch hinter dem Gartenhaus durchleuchten.

Dort wo der Busch stand, war ein kleiner Weg, wodurch ich ging, denn dort waren Rosen auf dem Boden. Mir stockte der Atem! An manchen Stellen lagen Rosenblätter auf dem Boden verteilt, eine rote Picknickdecke lag ausgebreitet, worauf ein Picknickkorb stand, vereinzelt lagen Kerzen und ein Baum der rechts neben der Picknickdecke war, war mit einer Lichterkette geschmückt worden.

Es war zwar draußen Dunkel, doch hier war es hell erleuchtet.

Gefällt es dir?“

Rivali -Die vergessene Vergangenheit-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt