Kapitel 30

493 40 0
                                    

Kapitel 30


Es war jetzt genau 1 Monat und zwei Wochen her, seit Lucas weg war. Seit er einfach gegangen war, und mich zurückgelassen hatte. Er könnte genau so gut Tod sein, denn es fühlte sich so an. Ich hatte nicht gehört, gar nichts. Mir würde schon irgendwas helfen. Irgendwas, was mir zeigte, dass es ihm wenigstens gut ging. Vielleicht ging es ihm sogar gut. Vielleicht hatte er seine Gefühle für mich begraben und dachte gar nicht mehr an mich. Vielleicht hatte er sogar schon ein neues Mädchen kennengelernt. Ich spürte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete, wenn ich schon daran dachte. Ich wollte deswegen eigentlich keine Träne mehr vergießen, doch ich schaffte es einfach nicht. Er hatte sich tief in mein Herz geschlichen und wollte dort einfach nicht weg.

Der Dong erlöste mich aus der letzten Schulstunde, von der ich rein gar nichts mitbekommen hatte. Ich ging schnell aus dem Klassenraum und lief zu meinem Auto. Ich setzte mich rein und fuhr wie jeden Tag nach Hause, wo ich mir dann wie immer meine Sportsachen holte mich schnell umzog und durch das Gartentor durch den Wald joggte. Danach lief ich direkt zu der Lichtung im Wald die Lucas mir gezeigt hatte. An dieser Stelle fühlte ich mich wohl und frei. Die Sonne die probierte durch die großen Bäume einen Weg zu finden um auch hier zu scheinen. Es funkelte alles goldlich und es beruhigte mich...Hier war wie immer keiner und diese Stelle am Wald, es war unsere Stelle...und so wie ich sie immer nannte : „Der goldene Stelle“. Schnell bahnte ich mir meinen altbekannten Weg durch die Bäume und das Gestrüpp und begann dann, mit meiner Sporttasche über der Schulter, an zu rennen. Ich hatte in der vergangenen Zeit sehr viel trainiert, sodass sich meine Fähigkeit sehr gebessert hatte. In diesem Tempo könnte mich ein normaler Mensch nicht mehr richtig wahrnehmen. Dies war noch nicht mal mein höchstes Tempo. Ich hatte mich mal aufgenommen und man konnte in dieser Stufe, nur einen schnellen verschwommen Streifen sehen, der so schnell wieder weg war, dass man denken würde, man hätte sich getäuscht.

Nach einer Minute hatte ich, den Platz, an dem ich jeden Tag einmal war um mich zu beruhigen. Ich stand an dem höchsten Punkt der Lichtung, auf einem Felsen und starrte in den Abgrund. Der Wind wehte stark und meine Kleider flatterten. Ich weiß, dass ich bescheuert bin, doch ich mochte den Nervenkitzel, die Gefahr. Ein letztes mal nahm ich tief Luft und ging wieder auf die Lichtung zu an der ich wie üblich trainierte.

Als ich für heute beschloss Schluss zu machen, machte ich noch einen letzten Vollsprint nach Hause.

Nach einer Dusche, setzte ich mich in Gammelklamotten aufs Sofa. So konnte das doch nicht weitergehen. Ich konnte doch nicht den Rest meines Lebens sozusagen auf Lucas warten. Doch was sollte ich den dagegen machen. Plötzlich begann neben mir mein Handy zu klingeln.

Ja?“, meldete ich mich.

Clary!“, hörte ich Janes Stimme.

Rate mal wo wir heute Abend eingeladen sind? Ach, ich sag´s dir einfach. Bei…NICK!“, schrie sie förmlich ins Handy, sodass ich es fast aus der Hand fallen ließ.

Das ist ja toll.“, sagte ich unmotiviert.

Rivali -Die vergessene Vergangenheit-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt