Als wir ankamen, stand Mason vor dem Eingang. Doch Dmitri war nirgends zu sehen.
Wir waren mit der U-Bahn bis zur Location gefahren und ich hatte gedacht, dass er es schaffen würde. Ich meine, sogar Mason hatte es geschafft, wobei ich mir ziemlich sicher gewesen war, dass er seine Probleme damit haben würde pünktlich zu sein.
Mein anfänglicher Mut sank ins Unermessliche. Sophia schien es zu bemerken, denn sie drückte ermutigend meine Hand.
„Hey, Ladies", rief Mason uns zu und fuchtelte wie wild mit seiner Hand in der Luft herum.
„Ich bin mit Sicherheit keine Lady. Also lass den Blödsinn", maulte ich ihn an.
Er schaute erst mich an, dann Sophia, nur um wieder mich anzusehen.
„Hat dich irgendwas gestochen oder warum bist du so schlecht drauf?"
Ohne auf seine Frage einzugehen, schritt ich durch das mit einer Blütengirlande versehende Metallgestell. Allerdings hörte ich noch Sophia, welche zu Mason sagte: „Dmitri hat sie anscheinend im Regen stehen lassen."
Um ihrer Aussage auch Ausdruckskraft zu verleihen, dachte sich das Universum: Komm, lassen wir es regnen.
Ich verzog mich schnell nach drinnen, wo mich eine Cocktailbar angrinste. Eigentlich war ich nie der Mensch für Alkohol gewesen, aber heute würde ich eine Ausnahme machen.
Sophia und Mason tanzten fast den ganzen Abend. Währenddessen saß ich an Bar und bestellte mir einen „Roten Mond" nach dem anderen. Merkwürdigerweise wusste ich trotzdem noch alles, was ich wissen musste. Lallen musste ich auch noch nicht. Allerdings schien der Barkeeper dennoch darüber nachzudenken mir keinen Cocktail mehr zu geben.
Als ich gerade meinen achten Cocktail bestellte, kamen Sophia und Mason freudestrahlend und durchgeschwitzt auf mich zu. Ich hoffe nur, dass sie mir keine Fragen zu meinem derzeitigen Zustand stellen, geschweige denn Mason erzählt aus welchen Gründen Dmitri nicht hatte kommen können oder wie toll Dmitri doch war. Er konnte mir bis zu meinem zwanzigsten Cocktail gestohlen bleiben, denn erst bei dieser Anzahl war ich sicher betrunken genug, um mich ihm sofort an den Hals zu werfen.
Ich führte gerade das Glas an meinen Mund, als Sophia mir dieses aus meiner Hand nahm.
„Meinst du nicht, du hast jetzt genug von diesem süßen Zeug? Du wirst morgen einen mörderischen Kater haben, wenn du so weiter machst."
Wenn Blicke töten könnten, würde sie schon am Boden liegen.
„Das kann dir doch egal sein. Jetzt gib mir das Glas zu..."
Ich konnte meinen Satz nicht beenden, denn eine hysterische Frau kam in das Zelt gelaufen. Die Musik endete mit einem Fiepen der Lautsprecher. Die Gespräche endeten in Schweigen und Starren.
„Hyänen! Hyänen!", schrie die Frau fast im gleichen Moment, wie ihr eine der geschrienen an den Hals sprang und die Kehle herausriss.
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Green Ice - Scharfe Krallen
ParanormalAriana Bley ist ein ganz normale junge Frau: Sie studiert Tiermedizin, hat eine verrückte Freundin und ist eher schüchtern, anstatt vorlaut. Bis eines Tages Dmitri Dhrastan in ihr Leben tritt, der sich benimmt wie eine Raubkatze. Er ist unscheinbar...