Etwas Nasses landete auf meinem Gesicht. Ich öffnete mein rechtes Auge und ein dicker Tropfen traf mich genau in mein Auge. Schnell kniff ich es zusammen. Es brannte.
Langsam setzte ich mich auf und fasste mir an meine Schläfe. In meinem Kopf hämmerte jemand. Ich versuchte noch einmal meine Augen zu öffnen und blinzelte als ich es geschafft hatte. Graue Wolken waren am Himmel. Trotzdem blendete mich das Licht.
Es regnete aus strömen. Es musste schon eine Weile so sein, denn meine Sachen waren triefend nass, genauso wie meine Haare. Doch es störte mich nicht. Ich saß einfach wie betäubt da und schaute den Wassertropfen beim Fallen zu.
Wie lange ich so an dem Ufer des Flusses saß, wusste ich nicht, aber ein lautes Knacken ließ mich zusammenfahren. Meine Augen suchten die Gegend ab. Dort hinten, in der Nähe der dichten Uferböschung war ein Felsvorsprung unter dem ich mich verstecken konnte.
Ich stand auf und wollte loslaufen, doch mein Körper versagte den Befehlen meines Gehirns. Meine Knie schlugen hart auf dem Boden auf. Kleine Kiesel gruben sich in mein Fleisch und ich musste schnell meine Hände nach vorn reißen, um mich abzustützen, ansonsten wäre mein Gesicht in den spitzen kleinen Dingern gelandet.
Ich biss mir auf meine Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken.
Diesmal versuchte ich langsamer aufzustehen und erst dann die Flucht zu ergreifen. Es klappte tatsächlich ohne, dass ich umfiel. Geradeso hatte ich den Felsvorsprung erreicht, da glitt schon ein Körper genau an den Platz, wo ich mir die Knie aufgeschlagen hatte. Ich versuchte noch weiter unter den Felsvorsprung zu kriechen, damit ich bloß nicht entdeckt werden würde, als plötzlich ein Tigerkörper neben den Körper des Mannes sprang.
„Sie war hier. Ich kann ihre Essenz spüren", sagte der Mann.
Ich bin ja eigentlich immer noch hier, aber das wollen wir ihnen jetzt mal nicht verraten. Zumal ich nicht weiß, ob der Tiger zu Dmitris Meute gehört oder nicht.
Der Tiger bewegte seinen Kopf in meine Richtung. Er konnte mich unmöglich so schnell gefunden haben. Ich war immerhin in der Nähe eines Flusses, es regnete aus Strömen und ich hatte mich in eine dunkle Ecke verkrochen. Woher konnte er es also wissen?
Vielleicht hat er uns noch gar nicht gefunden und guckt nur zufällig in unsere Richtung.
Du hast vermutlich Recht. Immerhin könnte oben auf dem Felsvorsprung jemand stehen.
Genau.
Es tut übrigens gut deine Stimme zu hören. Ich dachte schon, du wärst nicht mehr da. Dann wäre ich irgendwie einsam.
Hättest du unseren Gefährten nicht so angemotzt und wärst dann nicht weggerannt, wäre das nicht der Fall.
Ja, ist doch gut. Ich sollte mich lieber auf die jetzige Situation konzentrieren und nicht mit dir streiten.
Ich bekam keine Antwort, also musste sie mir zustimmen.
Als ich mich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrierte, merkte ich, dass der Tiger mittlerweile am Beginn des Felsvorsprunges angekommen war und mich anstarrte. Er starrte nicht an mir vorbei. Seine leuchtend grünen Augen schauten direkt in meine. Diese Augen kamen mir bekannt vor. Ich hatte sie irgendwo schon einmal gesehen. Der Traum. Ich hatte von ihnen geträumt, als ich bei Sophia in der Wohnung war. Das musste heißen dieser Tiger war...
„Dmitri, hast du sie gefunden?", erklang Sophias Stimme. Sie erschien neben dem mysteriösen Mann und ihre Miene schaute besorgt aus. Sie machte sich Sorgen um mich. Wie immer. Ich war in diesem Moment seelisch nicht ganz auf dem Höhepunkt, denn Tränen stiegen mir in die Augen. Tief in meinem Innern war dieser Drang zu einer Familie zu gehören. Zu Leuten, die mich liebten, so wie ich war.
Unser Gefährte hätte es getan, wenn du nicht abgehauen wärst.
Ich konnte nicht zu ihm zurück und das weißt du auch.
Versuch es Dmitri zu erklären. Er wird es verstehen. Vertraue ihm.
Ich habe noch nicht einmal Sophia soweit vertraut.
Tu es einfach! Oder wir verlieren ihn wirklich.
Der Tiger drehte seinen Kopf zu Sophia. Jetzt, wo ich so darüber nachdachte: sie hatte Dmitri gesagt, oder? Wo war er? Wenn sie seinen Namen sagte, musste er hier doch irgendwo sein.
Und genau in diesem Moment schimmerte ein grelles Licht um den Tiger. Ichkonnte nichts Genaues erkennen, aber ich war mir sicher, dass ein Tiger nichtauf zwei Beinen stehen kann, oder doch?
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Hey meine kleinen Kekschen, ich hoffe euch gefällt das Update.
Ich hab noch eine kleine Empfehlung an euch. Wenn euch Vampire total interessieren und ihr unbedingt mehr erfahren wollt über ein Gift namens Rizinus-Gift, solltet ihr unbedingt bei Himeko_Love vorbeischauen und ihre Geschichte Blutdurst und Vampire lesen. Die Geschichte ist wirklich gut, hat aber wenig Leser, was mich echt traurig stimmt. Also, wenn ihr Bock auf Vampire (und einen wirklich tollen Typen ;D ) habt, schaut mal rein. Sie würde sich auf jeden Fall mega freuen.
LG eure Lenny
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Green Ice - Scharfe Krallen
ParanormalAriana Bley ist ein ganz normale junge Frau: Sie studiert Tiermedizin, hat eine verrückte Freundin und ist eher schüchtern, anstatt vorlaut. Bis eines Tages Dmitri Dhrastan in ihr Leben tritt, der sich benimmt wie eine Raubkatze. Er ist unscheinbar...