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ich räusperte mich. ,,Wie wärs wenn wir zu dir gehen, gamen und gleich dort übernachten, nur um morgen die Schule zu schwänzen und meinen Geburtstag zu feiern?", stellte ich die Frage mit voller Überzeugung.

,,Oder wir lassen uns heute volllaufen und irren wie vollbetrunkene Volldeppen am Strassenrand herum.", meinte er und grinste.

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M E L A N I E

-Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. -Albert Einstein^^

Ich sprang an der Wand entlang und schoss in der Gegend herum. Ein Treffer folgte auf den nächsten und...er war tot. Schnell sprang ich auf und starrte auf den Fernseher, wo auf der Seite von Derek gross und fett stand: Verloren. Ich stellte mich vor den Fernseher und führte meinen Freudestanz auf. Endlich nach gefühlten Tausend Jahren hatte ich ihn besiegt, in dem Spiel, wo er so gut wie immer gewann. Eigentlich immer, es sei denn...

,,Du hast mich gewinnen lassen?!", fuhr ich ihn empört an und hörte auf zu tanzen. Er sprang auf und kam auf mich zu. Ich verschränkte die Arme und meinte: ,,Nein, jetzt musst du nicht so anhänglich tun." Er packte mich und warf mich über seine Schulter. Ich wehrte mich so fest ich konnte und jammerte lachend herum. Ich bemerkte seine weisse Calvin Klein Unterhose, da kam mir die Idee. Vorsichtig packte ich sie mir und zog daran. Ruckartig liess er mich wieder zu Boden, dabei bemerkte ich wieder seine süssen Grübchen, da er schmunzelte. Wir starrten uns eine Weile in die Augen. Vielleicht stehe ich ja doch ein wenig auf ihn. Sein Blick wanderte zwischen meinen Lippen und meinen Augen umher und ich wusste genau was er wollte. Doch wenn ich das zulassen würde, dann wäre unsere Freundschaft gefährdet. Er kam mir immer näher und den Drang ihn zu küssen wurde immer grösser. Ich musst es verhindern. ,,Nicht.", meinte ich sprachlos. Mein Blick wanderte von seinen Lippen wieder zu seinen Augen. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, so nah waren wir uns. Ein leichtes Seufzen war von ihm zu hören. Er schaute mir fest in die Augen und meinte:,,Du willst es doch auch." Nach diesem Satz machte er sich wieder auf den Weg zur Couch, um sich aufs Spiel zu konzentrieren. Mein Herz pulsierte wie verrückt und mein ganzer Körper kribbelte. Schnell lief ich Richtung Bad und schloss hinter mir die Tür ab. Ich betrachtete mich im Spiegel und atmete beunruhigt aus. ,,Was macht er mit mir.", fragte ich mich selbst und versuchte das Verlangen zu verdauen und runter zu kommen.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und begab mich in den Flur. Viele Bilder von Derek vielen mir ins Auge, da musste ich gleich anfangen zu lächeln. Die hatte ich vorher noch nie bemerkt. Ich stellte mich vor die Wand und begann zu grinsen. Ein "awww" kam über meine Lippen, als ich das nächste Bild sah. Auf dem Bild sah er aus wie sechs. Es war wahrscheinlich sein Geburtstag, denn er trug eine Krone und umklammerte seine zwei besten Freunde von früher. Ich konnte das leise Lachen hinter mir erkennen, schnell kehrte ich mich lächelnd um und blickte Derek direkt in die Augen. Er begann zu lächeln, dabei kamen wieder einmal seine Grübchen zum Vorschein, aber man muss sagen, die standen ihm richtig gut. Mein Blick wanderte zu seiner Hand nach unten, wo ich zwei Flaschen Wodka erkennen konnte. Begeistert schnappte ich mir eins, eilte zum Eingang und stolzierte aus seinem Haus. Mir gefiel wie er dachte, wahrscheinlich waren wir deshalb so gute Freunde. Wir dachten gleich. Zwei Spassten miteinander unterwegs, das konnte nur gut werden.

Ich blieb mitten auf dem Weg stehen, nahm mir einen kurzen Schluck und widmete mich Derek. ,,Du warst ein süsses Kind.", meinte ich und begann zu lächeln. Er lachte leise in sich hinein. ,,Ich meine es ernst.", protestierte ich, da er den Anschein machte, als ob ich es nicht ernst meinte.

Er lachte wieder und umarmte mich sogleich. ,,Ich darf doch annehmen, dass du ein hässliches Kind warst.", witzelte er. Empört haute ich ihm auf die Brust. Mein Mund stand offen und meine Augen waren in seine gerichtet. Der empörte Blick verflog, als ich selbst lachen musste.

,,Das merke ich mir." Ich betrachtete den orange gewordenen Himmel und atmete die frische Luft ein. Ich liebte den Frühling. Nach dem nächsten Schluck setzte der Schwindel, den der Alkohol auslöste, bereits ein.

Auch wenn es gerade mal 9Uhr war, machte mir dieser Abend bereits viel Spass. Wir liessen uns auf einer Plattform am See nieder und betrachteten die Sterne. Hinter uns gab es ein paar Bänke und Bäume, wie es in der Stadt üblich war. Ich nahm noch mal einen Schluck und stand auf. Die Zeit verging wie im Flug, da wir viel schwatzen. Es war kurz vor zwölf, kurz vor meinem Geburtstag.

,,Ich sollte meinen Traum nachgehen.", sagte ich, dabei brauchte ich lange um die Worte auszusprechen. ,,Mit 18 werde ich mein Buch veröffentlichen und, und, und von zu Hause ausziehen, früher als mein Bruder. Ich werde mein Leben leben und die Vergangenheit hinter mir lassen." Als ich mit der Ansprache fertig war, kam Derek auf mich zu, so nah wie es nur ging. Die Alkoholfahne kam mir entgegen. Er war vermischt mit seinem Eigengeruch, der einfach nur geil war. Ich legte meine Hand an seine Wange und tätschelte leicht darauf.

,,Das solltest du.", meinte er nur und verharrte in meinen Augen. ,,Und du solltest deine Gefühle zulassen..." Sein wispeln verriet mir, dass er genauso viel getrunken hatte wie ich. Na gut, ich hatte wesentlich mehr getrunken.

Er strich mein Haar hinters Ohr und kam noch näher. Nein, so sollte er mich nicht küssen. Wir waren betrunken und nicht bei Sinnen. Und sowieso, sollten wir uns nie küssen. Schnell schüttelte ich den Kopf und lief ein paar Schritte von ihm weg.

,,Wir sind betrunken", seufzte ich und schaute wieder zu ihm. Ich lachte. ,,Darauf trinken wir.", rief ich und hielt die Flasche in die Luft. Nicht gerade der beste Einwand, aber gut für mich. Im Alkohol konnte ich mich vor meinen Gefühlen verstecken.

Er lachte. Das läuten der Kirche erklang, mein Geburtstag war angekommen. ,,Happy Birthday.", sagte er und kam auf mich zu. Mit einer stürmischen Umarmung schwang er mich in der Luft herum. ,,Jetzt bist du auch 18." Er hatte recht, ich war Erwachsen. Siegesgewiss lächelte ich und nahm nochmal einen Schluck. ,,Ich muss mal, komme gleich wieder...", sagte er entschuldigend und verschwand hinter einpaar Bäumen.

Lachend sprang ich auf die Bank und trank noch ein wenig. Balancierend auf der Lehne wollte ich nochmal trinken, doch stattdessen verlor ich mein Gleichgewicht und fiel. Die Flasche prallte auf dem Boden auf und zersplitterte auf allen Seiten. Und ich flog direkt darauf zu.

***

Der zweite Teil ist da!:) Ich würde mich über einen Kommentar freuen:))
Das nächste Kapitel ist bereits in Arbeit!^^

BrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt