Melanie Adams, stand auf dem Umschlag. Schnell öffnete ich ihn und begann zu lesen.
Hey Mel,
Ich habe dein Auto zur Reparatur geschickt und heute gleich abgeholt und hier her gefahren. Ich brauche keinen Dank dafür;)
-Jace
________________________________________________________________M E L A N I E
-Sag nicht alles, was du weisst, aber wisse immer was du sagst. -Matthias Claudius^^
Der Wecker riss mich aus meinem Schlaf. Dadurch, dass ich unsanft geweckt wurde, summte mein Kopf und drohte zu explodieren. Wieso musste ich den Wecker so laut einstellen? Schnell schaltete ich ihn ab und setzte mich auf. Ein Seufzer verliess meine Lippen. Es war Mittwoch. Der kürzeste Tag der Woche, denn ich hatte am Nachmittag keine Schule. Ich hüpfte aus meinem Bett und machte mich auf den Weg in mein Bad. Kurz danach kam ich fertig wieder heraus und nahm mir meine Tasche. In der ersten Stunde hatten wir Englisch, um genau zu sein einen zweistündigen Englischtest auf den ich nicht gelernt hatte. Genervt von diesem Gedanke tapste ich in den Hausflur und klopfte an Shawns Zimmertür. Er öffnete sie und musterte mich schlaftrunken.
,,Was gibts Melly Belly?!", fragte er mich provokativ. Er wusste, dass ich diesen Namen hasste. Vokalem wenn er ihn sagte. Ich lief augenverdrehend in sein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. ,,Ist es ernst?", fuhr er fort. Er wusste genau, wenn ich die Tür zu machte durften es unsere Eltern nicht hören. Gut war unser Vater bereits bei der Arbeit. Er war Sheriff dieser Stadt, deshalb ist er jeden tag unterwegs. Der einzige Tag, an dem er frei hatte, war der Freitag. An diesem Tag hängt er den ganzen Tag vor dem TV, wie sich an meinem Geburtstag bewies.
Ich holte nochmals tief Luft. ,,Ich schmeisse am Wochenende eine Party. Da unsere Eltern weg sind ist das kein Problem, oder? Die ganze Schule wird wahrscheinlich kommen...", meinte ich und klimperte mit meinen Wimpern. Er prustete leise in sich hinein und nickte dann stumm. ,,Gut, also sehen wir uns dann dort wieder.", verabschiedete ich mich und gab ihm einen Wangenkuss.
• • •
Der Lehrer verteilte die Tests. Ich konnte froh sein, dass Derek in dieser Stunde neben mir sass. Er war Klassenbester in Englisch. Wie konnte jemand so hübsch und dazu noch so schlau sein? Ich schaute mir die Aufgaben an und runzelte gleich die Stirn. Meinte ich das nur, oder waren das Grundschulaufgaben?
Was heisst Tante auf Englisch?
a) tante b) aunt c) aunte
Ich kreuzte b an und las die nächste Frage. Wie sich herausstellte, bestand der ganze Test aus Fragen.
Übersetze!
Meine Tante setzte sich an den Kamin und las ihr Buch.
Meine Antwort: My aunt sat by the fireplace and read her book.
Der ganze Test hatte so einfache Fragen, sodass ich als erste abgab. Ich stand auf und lief nach vorne zu unserem Lehrer. Als ich den Test vor ihm hinlegte starrte er mich an, als wäre ich ein regenbogenkotzendes Einhorn. Fragend runzelte ich meine Stirn. Er legte seine Lesebrille auf und musterte meinen Test. Hatte ich etwas falsch gemacht? Fasziniert malte er lauter roter Hacken auf den Test. Anerkennend lächelte er mich an.
,,Sie dürfen bereits den Unterricht verlassen. Ich Gratuliere, ich sehe keinen Fehler...", gratulierte er mir und liess mich gehen. Ich schüttelte ihm die Hand und machte mich auf den Weg nach draussen. Als ich aus der Tür war, brauchte es nicht einmal 5 Sekunden, da kam Derek aus der Tür.
Ich schlug ihm auf die Brust und lachte los. ,,Du warst bereits vor mir fertig oder?", meinte ich und verdrehte die Augen. War ja klar, dass ich nicht die schlauste war. Aber es war ein schönes Gefühl den Test als erstes abzugeben. Wir liefen gemeinsam auf den Schulhof und setzten uns auf eine Schulbank. Wir hatten noch knapp 40 Minuten Pause. Entspannt lehnte ich mich zurück und genoss die Sonne. Plötzlich spürte ich weiche Lippen auf meiner Wange. Erschrocken öffnete ich die Augen und schaute zu Derek, der mir den Kuss gab. ,,Wofür war das?", fragte ich belustigt. Er lachte laut auf und beruhigte sich wieder, als er meinen ernsten Blickausdruck wahrnahm.
,,Du sahst gerade richtig süss aus. Und da ich dich ja nicht auf den Mund küssen darf... Beherrsche ich mich, in dem ich dir einen Wangenkuss gebe.", antwortete er ganz ehrlich. Ich liebte seine Ehrlichkeit. Noch nie hatte er mich angelogen. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen. ,,Kommst du heute so um 2Uhr vorbei?", fragte er mich, um das Thema zu wechseln.
Ich lächelt und lehnte mich zu ihm rüber, damit ich geradeaus zu ihm schauen konnte. ,,Machen wir halb 2 draus.", schlug ich vor und musterte sein Gesicht. Als ich gerade in seinen Augen verloren war, verlor ich das Gleichgewicht und fiel beinahe von der Bank. Typisch ich. Derek fing mich jedoch auf, so dass ich nun meinen Kopf auf seinen Beinen legen konnte. Er lächelte, so dass seine Grübchen zu sehen waren. Ich würde so gerne seine Lippen auf meinen Schmecken... Warum stand unsere Freundschaft im Weg?! Reiss dich zusammen Melanie! Ich setzte mich auf, im selben Moment erklang die Schulglocke.
• • •
Ich packte meine Geschichtssachen in meine Tasche und zog mir meine Schuhe an. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 13:20 war. Noch 10 Minuten hatte ich Zeit. Schnell stülpte ich mir noch meine Jacke über und lief auf mein Auto zu. Als ich bereits losfuhr, fiel mir auf, dass ich mein Handy vergass. Wie konnte ich bitte mein Leben bei mir Zuhause vergessen? Mein Leben namens Handy. Ich parkte in Dereks Einfahrt und stieg aus dem Auto. Scheiss auf mein Handy. Ich rannte zur Haustür und öffnete sie ohne mir Mühe zu machen die Klingel zu betätigen. Ich schlich mich in Dereks Zimmer, wo ich ihn durch den Türspalt erkennen konnte. Und er war schon wieder Oberkörperfrei. War klar. Er sprühte sich gerade Deo unter die Achseln und zog sich ein Shirt über seine Muskeln. Danach benutzte er noch ein wenig Parfüm. Der Geruch drang bis zu mir. Er war einfach Traumhaft. Ich konnte hören wie er mit sich selber sprach.
,,Reiss dich zusammen Derek!", murmelte er vor sich hin und holte seine Geschichtssachen aus seinem Arbeitstisch. ,,Ich habe keine Chance bei ihr. Beruhig dich.", murmelte er weiter zu sich selbst, da sprintete ich in sein Zimmer und sprang auf seinen Rücken. Ich klammerte mich an ihn wie ein kleines Klammeräffchen. Sein Lachen drang in meine Ohren, so dass ich selbst anfangen musste zu lachen. Ich wuschelte ihm durchs Haar und liess mich auf den Boden fallen, so dass wir nun beide auf dem Boden lagen. ,,Schöne Begrüssung.", seine Stimme klang rau und leise. Ich legte meinen Kopf zur Seite, so dass ich ihm in die Augen schauen konnte. Seine Augen zeigten so viel Offenheit und Mitgefühl. Ich lehnte mich auf die Seite und fuhr mit meinen Fingern seine faszinierenden Gesichtszüge nach. Ich fuhr über seine Augenbrauen bis runter zu seinen Lippen. Wie schön die doch waren. Nicht zu voll und nicht zu dünn. Einfach perfekt. Als ich meine Hand langsam entfernte, begannen meine Fingerspitzen zu kribbeln. Noch nie hatte ich das gefühlt. ,,Du spielst mit mir, das ist gemein.", schmollte er und begann zu schmunzeln. Spielte ich wirklich mit ihm? Schnell kehrte ich mich von ihm weg und stand auf. Ich spürte, wie elektrische Stösse durch meinen ganzen Körper flossen.
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Broken
Teen FictionEr drückte mich an die Wand und schaute mir tief in die Augen. ,,Was machst du mit mir.", flüsterte er vor sich hin. Verwundert schaute ich ihm in die Augen. ,,Ich habe mich für dich entschieden! Und zwar nur dich!", versuchte ich ihm schon zum tau...