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,,Ich geh jetzt Duschen, diesen Gestank nach Alkohol an mir vertrage ich nicht...", nuschelte ich vor mich hin und lief die Treppen hoch. ,,Mir egal ob du nachher noch da bist." Ich blieb eiskalt.
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M E L A N I E

-Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. -Charles Bukowski^^

Ich trocknete meine Haare mit einem Tuch und liess sie über meine Schultern fallen. Es war Montagmorgen. Den Sonntag hatte ich in meinem Bett verbracht, da nach dem Duschen nur noch Shawn und ich in diesem Haus waren. Vielleicht hätte ich Diana nicht auch noch abblocken sollen...

Ich zog mir zerrissene Jeans und ein enges Top an. Meine Haare behielt ich offen. Als ich fertig war, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Shawn sass am Tisch und schaute mich mahnend an. Unsere Mom bereitete das Morgenessen vor. Na toll, das konnte nur heissen, dass sie für uns eine Rede vorbereitet hatte. Ich setzte mich angespannt an meinen Stuhl. Erst jetzt fiel mir mein Dad auf, der in eine Zeitung vertieft war. In seine Sportzeitung. Noch nie sassen alle am Morgen an einem Tisch. Moment, einmal kam es vor. Damals hatte Shawn eine Party geschmissen und mich im Keller eingesperrt. Ja, er meinte ich wäre nicht alt genug für eine Party. Oke gut, damals war ich 14, doch reif genug um zu wissen, dass man mich nicht einsperren sollte.

,,Ihr wisst wahrscheinlich was es heisst, wenn wir alle hier zusammensitzen.", meinte unsere Mutter und legte jedem den belegten Teller vor die Nase. Keiner sagte etwas oder rührte sich. Ausser Dad, der räusperte sich und legte die Sportzeitung weg. ,,Eine Party, in unserem Haus....Schon wieder.", begann meine Mutter sich zu beklagen und das Thema einzuführen. Sie war, wie immer wenn sie über sowas mit uns sprach, fast am weinen. Jetzt wünschte ich echt meine Mom wäre so wie Dereks Mom. Derek, natürlich musste er wieder meinen Kopf beherrschen. Genervt über mich selber seufzte ich. Meine Mom bemerkte den Seufzer und schaute mich streng an. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und musterte mich.

,,Es ist nichts passiert.", verteidigte ich mich und wich ihren Blicken aus. Die machen mir nämlich Angst.

Sie schnaubte ernst aus. ,,Kannst froh sein, dass es keine Unfälle gab!", schrie sie mich nun an. Merkwürdigerweise hatte ich noch immer Kopfschmerzen. Und dieses Geschrei machte es nicht besser. ,,Beinahe...", murmelte mein Bruder, sodass nur ich es verstehen konnte. Beinahe...wurde ich ja überfahren. Dann kam Jace. Ich musste heute mit ihm reden. Schnell schlang ich das Omelett in mich hinein und stand auf.

,,Verstanden, Hausarrest.", ordnete ich ihren Blick ein und fuhr fort. ,,Ich muss jetzt aber wirklich los. Shawn kommst du mit? Ich fahre." Ich richtete meinen Blick zu Shawn, der auch aufstand.

,,Wir kommen nach der Schule direkt nach Hause und führen dieses Gespräch fort.", meinte er und lächelte in die Runde.

Schnell schnappte ich meine Tasche und lief aus dem Haus, dichtgefolgt von Shawn. Wir stiegen in mein Auto. So schnell ich konnte fuhr ich aus unserer Ausfahrt und schlug den Weg zur Schule ein. Kein Wort hatten wir gesagt. Ich parkte auf den Schulparkplätzen, schaltete den Motor aus und blickte zu Shawn.

,,Die Polizei musste ihnen bescheid sagen...", meinte er, doch das war nicht dies, was ich ansprechen wollte.

Ich schüttelte schnell den Kopf. ,,Nein, nicht das. Ehm...Wie soll ich nun auf Derek reagieren? Was soll ich tun? Ich darf ihn eigentlich nicht dafür hassen, wir sind nicht zusammen..."

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