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Mir gefällts nicht... Nein... Schlecht.... Nein... Schlechter gehts nicht... unhöflicher Mann...

Zufrieden mit den Antworten gab ich das Blatt beim Lehrer ab und schenkte ihm mein bestes gefälschtes Lächeln.

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M E L A N I E

-Der Mensch ist dort Zuhause wo sein Herz ist, nicht wo sein Körper ist. -Mahatma Gandhi

Ich lief als erstes aus diesem Schulzimmer, da der Lehrer meine Antworten sah. Er schickt mich einfach aus dem Unterricht. Soll mir recht sein. Ich lief an mein Schliessfach und öffnete ihn. Als ich mir meine Bücher für die nächste Stunde nehmen wollte, nahm ich ein lautes Geräusch war. Noch nie war ich alleine im Schulflur. Ich versuchte das Geräusch auszublenden, nahm meine Bücher und schloss die Schliessfachtür wieder. Plötzlich erklang dieses Geräusch erneut. Erschrocken fuhr ich hoch und ignorierte die Gänsehaut auf meiner Haut, die sich aus Angst bildete. Ich nahm mir den Mut nachzusehen. Ein Schrei folgte, als ich kurz vor einem Klassenzimmer stand. Ich öffnete die Tür und entdeckte dunkle Haare von hinten, wie dieser Typ über Katy gelehnt war. Erst als ich Blut zu Boden tropfen sah, schaltete mein Gehirn völlig aus. Ich liess die Bücher fallen. In diesem Moment viel Katy ohnmächtig zu Boden und dieser Typ kehrte sich um.

,,Jace?!", flüsterte ich geschockt. Sein Gesicht war Blutverschmiert und seine Augen waren rot. Meine Augen füllten sich mit Tränen.

So schnell ich konnte drehte ich mich um und wollte aus der Tür laufen. Leider war Jace vor mir an der Tür und schloss sie. ich legte meine Hände verängstigt an die Tür und rüttelte daran. Nun konnte ich die Tränen nicht mehr aufhalten.

,,Lass es mich erklären.", meinte er und strich über meine Schulter. ,,Fass mich nicht an!", antwortete ich unter Tränen. Ich machte ein paar Schritte zurück. Ich konnte mein Herz pochen hören.

Was hatte er getan?! Katy getötet. Getötet. Noch nie hatte ich einen toten Menschen gesehen...Bis auf das eine Mal, als wir auf einer Beerdigung waren. Was war er? Ein Vampir? So wie in Twilight oder Vampire Diaries?

,,Ein Vampir...", flüsterte ich vor mich hin. Ich schlang meine Arme um meinen Körper und zitterte. Wieso musste ich genau jetzt kalt haben?

Ich spürte wie Jace näher kam. Ich spürte seine Wärme. Ich drehte mich langsam zu ihm um und wagte es in seine Augen zu schauen. Sie hatten wieder seine normale Augenfarbe angenommen. Diese blauen Augen. Er hatte kein Blut mehr im Gesicht, wahrscheinlich hatte er es vorhin weggewischt.

,,Du bist schnell...", kam es mir in den Sinn. Die vielen Male die er mich gerettet hatte. Nun merkte ich, wie seine Miene immer kälter wurde. Wollte er mich nun abblocken? Oder versucht er keine Gefühle zu zeigen?

Als die Klingel erklang, zuckte ich zusammen und schaute zum Lautsprecher. Ich versuchte mein Atmen unter Kontrolle zu halten und schaute wieder zu Jace. Ich war vor Schock erstarrt gewesen, doch so langsam begann mein Gehirn wieder zu arbeiten.

,,Ich muss in den Unterricht.", kam es leise von mir. Überrascht musterte er mich. Voller Erwartung, dass er die Tür aufmachen würde, schaute ich ihn an, doch er tat nichts. ,,Lass mich bitte gehen...", flehte ich und wischte mir dabei die getrockneten Tränen ab.

,,Ich darf dich mit diesem Wissen nicht gehen lassen...", meinte er kalt. Nein, diesen Jace kenne ich nicht. Er war so kalt und Gefühlslos.

Ich seufzte. ,,Ich werds niemandem sagen.", rechtfertigte ich mich und schaute dabei tief in seine blauen Augen.

,,Ansonsten müsste ich dich..."

,,Töten?!", beendete ich seinen Satz verdutzt. War das sein ernst? Er würde mich sonst töten?! Ich gab ihm eine Ohrfeige, aus Reflex. Tief im inneren wusste ich, dass er mir nichts tun würde. Er kehrte langsam seinen Kopf wieder in meine Richtung.

,,Ich verstehe, warum du so reagierst.", meinte er, doch ich liess ihn nicht weiter reden.

,,Lass mich jetzt gehen!" Meine Stimme wirkte wieder stärker.

Er schnaubte genervt. ,,Darf ich dir heute nach der Schule wenigstens alles erklären?"

Ich nickte ohne etwas zu sagen. Langsam öffnete er die Tür und ich eilte nach draussen. Sofort suchte ich das Mädchenklo auf. Vor dem Spiegel stützte ich meine Arme ab und versuchte meine Atmung zu beruhigen. Mein ganzer Körper zitterte und ich war wieder den Tränen nahe. Ich atmete schwer aus und betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen waren gequollen und mein ganzes Gesicht Kreidebleich. Schock, Verwirrung und Trauer waren die Ursachen. Plötzlich öffnete sich die Tür. Blitzschnell kehrte ich mich um und war erleichtert als ich sah wer hinein kam. Diana. Mit schnellen Schritten kam sie zu mir und umarmte mich gleich.

,,Was ist denn passiert?", fragte sie mich besorgt. Ich konnte und durfte es ihr nicht sagen. Am besten sage ich einfach nichts.

Ich entfernte mich wieder von ihr und atmete tief durch. Sie wischte meine Tränen weg und lächelte leicht. ,,Nagut, du musst es mir nicht sagen.", meinte sie nett. ,,Gehen wir nachher noch schnell bei Derek vorbei?"

,,Heute kann ich nicht.", meinte ich knapp. ,,Sag ihm, dass es mir leid tut und wir uns morgen dann wieder sehen...", fuhr ich gedankenverloren fort. Heute Abend wollte Jace mir alles erklären, wenn es da etwas zu erklären gab.

Verwirrt runzelte sie die Stirn. ,,Gut ich richte es ihm aus."

,,Danke.", meinte ich kurz, umarmte sie und lief aus dem Mädchenklo.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis die Schule endlich vorbei war. Als das letzte Mal für heute die Klingel erklang, rannte ich förmlich aus diesem Schulhaus. Ich wollte einfach nur noch nach Hause gehen und schlafen. Vor meinem Auto angekommen, suchte ich meine Schlüssel in der Tasche. Als ich sie schlussendlich fand viel sie zu Boden, war ja klar. Da habe ich was ich brauche und es fällt zu Boden. Als ich es aufhob stand plötzlich Jace vor mir. Erschrocken zuckte ich zusammen und schlug ihm auf die Brust.

,,Jace?!", meinte ich erschrocken. ,,Erschrick mich nicht so..." Ich musste ja ein schreckhafter Mensch sein.

,,Tut mir Leid." Er versuchte kalt zu bleiben, doch ich konnte schwören ein kleines Grinsen gesehen zu haben. ,,Kann ich vielleicht mitfahren?"

Ich seufzte. ,,Steig ein." Ich rollte meine Augen und öffnete den Fahrersitz. Als ich mich hinsetzte, sass Jace bereits neben mir. War ja klar, ich erschrak mich ein wenig. Vorsichtig startete ich den Motor und fuhr aus dem Parkplatz.

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