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,,Ich muss mal, komme gleich wieder...", sagte er entschuldigend und verschwand hinter einpaar Bäumen.

Lachend sprang ich auf die Bank und trank noch ein wenig. Balancierend auf der Lehne wollte ich nochmal trinken, doch stattdessen verlor ich mein Gleichgewicht und fiel. Die Flasche prallte auf dem Boden auf und zersplitterte auf allen Seiten. Und ich flog direkt darauf zu.

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M E L A N I E

-aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man schönes bauen. -Goethe^^

Kurz vor dem Aufprall wurde ich aufgehalten. Zwei starke Ärme umklammerten mich und liessen mich vorsichtig zu Boden. Während des Falles schloss ich meine Augen, nun öffnete ich sie und schaute meinem Retter in die Augen. In eisblaue mysteriöse Augen. Er hielt mich noch immer fest und wandte seinen Blick nicht von mir ab. Es kam kein Wort über meine Lippen, doch die Nüchternheit kam mittlerweile zurück. Ich war wieder bei Sinnen und realisierte alles was im Moment passierte. Ich stellte mich aufrecht vor der mysteriösen Person hin und musterte ihn. Durch sein dunkles Haar, wirken seine Augen umso strahlender. Meine Hände lagen auf seiner Brust und seine um meiner Taille. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit.

,,Melanie?", erklang die Stimme hinter mir. Schnell kehrte ich mich um und entdeckte Derek, wie er auf mich zu lief und lächelte. Er lief in grossen Bogen, da er noch sehr betrunken war.

Noch immer kam mir kein Wort über die Lippen. Ich drehte mich ruckartig um und entdeckte, dass der mysteriöse Typ verschwunden war. Mein Blick wanderte weiter in der Gegend herum. Ich räusperte mich und dachte nach. Wie konnte er so schnell bei mir sein und wieder verschwinden?

,,Oh nein, die Flasche ist kaputt...", meckerte er und lachte.

Ich lief auf ihn zu und nahm ihn an der Hand. ,,Ich bring dich nach Hause. Du bist zu betrunken um noch mit mir Kommunizieren zu können...", sagte ich führsorglich.

,,Das sollte aber andersum sein. Ich sollte dich nach Hause begleiten.", meinte er ernst. Ich lachte und zog ihn mit. Ohne weitere Einwände, brachte ich ihn Nachhause.

• • •

Seine Mutter war noch nicht Zuhause, da sie Spätschicht im Krankenhaus hatte. Das war gut, denn dann konnten wir unbemerkt kommen und betrunken sein ohne verurteilt zu werden. Ich führte Derek langsam in sein Zimmer und deckte ihn in seinem Bett zu. Als ich gerade gehen wollte, rief er meinen Namen. Ich kehrte mich um und schaute ihn fragend an.

,,Bleib hier.", meinte er und seufzte müde. Er sah so süss aus, wenn er fast vor Müdigkeit umfiel. Ich lachte und kam auf ihn zu.

,,Nein, ich schlafe auf der Couch." Bevor er noch antworten konnte, war er bereits eingeschlafen. Ich begann zu lächeln und machte die Couch bereit, die im Wohnzimmer lag.

• • •

Die warme Sonne brannte auf meiner Haut und weckte mich so. Ich öffnete meine Augen und versuchte mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Eine ungewöhnliche Wärme bemerkte ich, die hinter meinem Rücken den Ursprung hatte. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf und sah direkt in Dereks Gesicht. Dieser Schlawiner schlich sich einfach in der Nacht neben mich hin. Schon wieder brachte er ein Lächeln in mein Gesicht. Als ich mich vorsichtig von ihm entfernen wollte, drückte er mich in seine Arme zurück. Nun kam das Lachen aus meinem Mund, ich konnte es nicht zurückhalten.

,,Derek, lass mich los.", beschwerte ich mich und lachte wieder. Seine Arme lockerten sich ein wenig, so konnte ich mich zu ihm umdrehen und in sein verschlafenes Gesicht schauen. ,,Danke.", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Backe, danach stand ich auf.

Mein Kopf dröhnte und mir war ein wenig schwindelig. Toller Start in meinen Geburtstag. Als ich in der Küche ankam, nahm ich mir ein Aspirin aus der Schublade und schluckte sie mit einem Glas Wasser hinunter. Als ich einen Blick auf die Uhr riskierte, viel mir auf, dass kurz vor 8 war. Und um 8 würde seine Mutter nach Hause kommen. Als hätte Gott meine Gedanken gehört, kam in diesem Moment Dereks Mutter ins Haus. Sie legte ihre Taschen ab und kam in die Küche. Es waren Augenringe unter ihren Augen sichtbar und ihre Haare waren ganz durcheinander. Sie sah fertig aus.

Ich räusperte mich, um meine Stimme wieder zu finden. ,,Guten Morgen, Mrs. White.", begrüsste ich sie mit heiserer Stimme. Sie lächelte mich an und nahm mich in die Arme.

"Gratuliere zum Geburtstag.", sie hielt kurz inne und schaute zu Derek, der schon wieder eingeschlafen war. "Ich melde euch beide in der Schule ab, geniesst den schönen Tag. Bitte seid nicht zu laut, ich gehe jetzt schlafen.", fuhr sie freundlich fort und lief in ihr Zimmer. Ich mochte sie sehr. Sie war die chilligste Mutter, die ich kannte. Meine Mutter war die peinlichste, die ich je kennenlernen durfte, jedoch liebte ich sie über alles.

Plötzlich schlingen sich zwei Arme um meinen Bauch und hielten mich fest. Das wäre wahrscheinlich die berühmte Pärchenpose, hätte ich ihm nicht meinen Ellbogen in den Bauch gehauen. Er keuchte auf, das war der ideale Zeitpunkt um zu rennen. Ich rannte in irgendeine Richtung, um ihm zu entkommen. Als ich gerade in den nächsten Gang lief, stand er direkt vor mir und packte mich. Gemeinsam vielen wir zu Boden und begannen zu lachen. Mit ihm war einfach alles lustig... Als ich merkte, dass wir zu laut waren, sprang ich auf ihn drauf und hielt ihm seinen Mund zu. ,,Deine Mutter ist sehr angepisst, wenn sie nicht genug schlaf kriegt.", flüsterte ich mahnend in sein Ohr. Meine Augen verharrten in seinen und ich war gefangen.

Ich war in meinen Gedanken versunken, da stiess er mich von sich hinunter und beugte sich über mich. Meine Arme presste er gegen den Boden, so konnte ich mich nicht wehren. Er kam mir immer näher und hauchte einen kleinen Kuss auf meine Unterlippe. Gänsehaut und eine beruhigende Wärme machten sich auf meiner Haut breit. Als ob er meine Reaktion spürte, begann er zu lächeln. Seine Grübchen kamen zum Vorschein, kurz darauf beugte er sich wieder zu mir hinunter. Als ich realisierte, was sich abspielte, schupste ich ihn von mir hinunter und stand auf.

,,Küss mich noch einmal und aus deinen Eiern werden Spiegeleier!", drohte ich ihm und lief weg. Ok, ich hatte alles versaut. Dennoch sollte er sich keine Hoffnungen machen. Aber die hatte er doch schon vorher. Ich verbannte diese Gedanken in das hinterste Stübchen meines Gehirns und lief zur Couch. Daneben lag mein Handy. Als ich es anschaltete, waren 85 verpasste Anrufe zu erkennen. 84 davon waren von Diana und eine von meiner Mutter. Ich rief zuerst meiner Mutter zurück und lief dabei auf die Terrasse, damit ich ungestört war.

Nach dreimal läuten nahm sie dann ab. ,,Happy Birthday!!", rief meine Mutter ins Telefon, davon bekam ich beinahe einen Hörschaden.

***
Der 3. Teil ist daa!!!
Kommi & Votes? ^^

BrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt