Für immer bei dir T3

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Charlie

Er saß wie am Vortag an seinem Schreibtisch, denn er schrieb wie immer sein Tagebuch. Diesmal schrieb er:

Liebes Tagebuch,

Heute war mein erster Schultag. Die Schule ist gar nicht so schlecht und ich habe gleich zwei neue Freunde gefunden: Jason und Brian. Sie kamen gleich am Nachmittag zu mir. Grace war erst dagegen, aber Das setzte sich schließlich durch. Ich kann sie mir wirklich als Freunde vorstellen. Vor allem Brian. Er ist richtig nett, wir mögen den selben Fußballverein und sitzen in der Schule nebeneinander.

Der Tag wäre eigentlich perfekt, wenn sich Emma nur auch so über ihren ersten Schultag freuen könnte. Sie hat mir erzählt, dass sie gar nicht in der Schule mitkommen würde, keine Freunde gefunden habe und sie die Lehrer nicht möge. Sie tut mir echt total leid und ich kann einfach nur hoffen, dass ihr zweiter Schultag besser wird.

Naja, so langsam werde ich auch müde, also

GUTE NACHT!

Er legte sein Buch weg und kroch ins Bett. Stumm schaute er in die Dunkelheit. Er dachte an seine Schwester. Sein Wunsch war es, dass sie auch glücklich sein würde. Mit diesem Gedanken schlief er ein.

***

Der nächste Tag sollte zwar für seine Schwester besser werden, dafür für ihn schlimmer.

Als er aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel und er wusste sofort: Er hatte verschlafen.

Mist, Mist, Mist!

Er warf seine Decke zurück und hüpfte aus dem Bett. In Windeseile zog er sich um. Dann huschte er in das Esszimmer.

Alle -auch Emma- saßen gutgelaunt am Tisch.

"Na endlich, du kleine Schlafmütze!", kam es von Sam.

"Guten Morgen", sagte Emma.

"Los, beeil dich, sonst kommst du zu spät!", motzte Grace.

Nach dem Frühstück brachte sie wieder eine Limousine zur Schule. Während Emma ihren Schulhof betrat, ging Charlie gut gelaunt in den Klassenraum seiner neuen Klasse.

Schon als er durch die Tür ging wusste er, dass er heute nicht ganz so viel Glück haben würde, wie am vorherigen Tag.

Jason saß auf einem der Tische, eine Schar von Jungen umrundete ihn

"Dieser Charlie ist echt ein reicher Schnösel! Er wohnt in so einer riesigen Villa, die seinem Vater gehört. Der Vater ist er der letzte, das könnt ihr mir glauben! Immer schleimt der sich ein. Charlie ist richtig verwöhnt! Kein Wunder, dass den niemand leiden kann!"

Charlie konnte nicht glauben, dass sein Freund, der offensichtlich nicht mehr sein Freund war das gerade gesagt hatte. Die Tränen schossen ihm schon in die Augen. Langsam trat er hervor.

"Ach seht mal, da ist ja der verwöhnte Schnösel! Hattest du auch warmes Frühstück?", rief Jason ihm zu und brach in schallendes Gelächter aus. Die Jungen um ihn herum lachten auch, aber man hörte, dass es ein aufgesetztes Lachen war. Eine Träne lief Charlies Wange herunter. Er hatte sich so in Jason getäuscht!

Auf einmal stellte sich Brian vor Charlie: "Lass Charlie in Ruhe, Jason!"

Charlie blickte erleichtert auf. Wenigstens hielt Brian noch zu ihm.

Jason stand vom Tisch auf und ging auf sie zu. Einen Meter vor Brian blieb er stehen.

"Sonst was?"


"Das ist nicht witzig"

"Entscheide dich mal, für wen du dich entscheidest! Für mich oder für ihn! Es ist nur so: Wenn du dich für ihn entscheidest und nicht für mich, dann sind wir beide Geschichte!"

"Die Entscheidung ist mir auf jeden Fall nicht schwer gefallen! Weißt du, ich kenne dich schon ewig, aber weiß nichts von dir! Charlie kenne ich nur einen Tag und ich weiß alles über ihn! Ich bin auf Charlies Seite!"

Brian zog Charlie mit zu seinem Platz.

Gerade als Jason noch etwas sagen sollte, betrat die Lehrerin den Klassenraum und sie mussten sich auf den Unterricht konzentrieren.

***

Als Charlie in die Limousine einstieg, war er erschöpft. Jason und seine "Fans" hatten ihn und Brian die ganze Zeit geärgert, beleidigt und ihnen erzählt, was für Schwachköpfe sie waren.

Das sagten gerade die Richtigen!

Emma war nicht im Wagen. Sie hatte länger Unterricht. Eigentlich war es nicht schlecht, dass er allein war. Seine Schwester hätte ihn bestimmt gefragt, wie sein Tag war und dann hätte er ihr alles erzählen müssen. Er mochte seine Schwester, aber sie machte sich immer so viele Sorgen...

Als die Limousine losfuhr, blickte er aus dem Fenster. Jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher, als zu Hause in New York bei seiner Mum zu sein. Er gehörte nicht hier her!

So, das letzte Kapitel war jetzt etwas länger und hier nach kommt noch ein etwas längeres, dann erzählt Emma nämlich über ihren Schultag.

Über Votes und Kommentare würd ich mich freuen!

Love, filou2000

Für immer bei dir  #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt