Rosé P.o.V.
Ich wusste, dass Jacob drüben in seinem Zimmer saß und genau hörte, dass ich noch wach war. Warum auch immer ich kann nicht schlafen. Die Musik in den Ohren lässt mich jedoch von meinen Gedanken ablenken. Wie lange soll ich das denn aushalten Jacob so stark zu ignorieren und mich von ihm in der Schule fernzuhalten? 'Du Idiot könntest ja auch einfach mal den Mund aufmachen und Ryan sagen, dass du es scheiße findest von ihm wie er dich vor die Wahl stellt', mahnte mich meine innere Stimme.
Klar könnte ich das, aber ich hätte viel zu sehr Angst ihn dadurch zu verlieren. Aber wie Amy mir schon mal gesagt hat, wer dich wirklich liebt, hat genauso viel Angst dich zu verlieren wie du ihn. Aber Ryan liebt mich, das stelle ich nicht in Frage. Oder vielleicht doch nicht? Ach mann, die Gedanken treiben mich noch in den Wahnsinn. Und was ist das, was mir meine Eltern verheimlichen?
Vielleicht brauche ich einfach mal ein wenig Ablenkung von allem. In den Urlaub konnte ich jetzt schlecht fahren, zumal ich alleine bestimmt nicht darf und es mitten in der Schulzeit wäre. Amy ist schwerverliebt mit Tom, Brian hat Cloé und Joshua ist öfters bei Lola und dementsprechend auch Jacob. Vielleicht sollte ich mir einen Nachmittagsjob suchen? 'Ja das du noch mehr von der Schule abgelenkt bist.' Ich bin gut in der Schule und mehr will ich auch gar nicht.
Langsam hiefte ich mich aus meinem weichen Bett, holte meinen Laptop und lies mich mit ihm zusammen wieder in mein Bett fallen. Ich tippe in das Suchfeld "Nachmittagsjob für Schüler" ein und schon kommen eine Anstellen. Hunde-sitting, Babysitting, Regale einräumen im Supermarkt, gibt es echt nichts Besseres?
Ich scrollte weiter und stieß aus eine kleine Anzeigen eines kleinen Cafés, welches ich früher immer mit meiner Tante besucht habe, wenn ich bei ihr zu Besuch war, das Donna's. Sie suchen eine Kellnerkraft zum Aushelfen, perfekt! Prompt schrieb ich ihnen eine Mail, ohne zu beachten, dass es bereits 2:00 ist und sie sicherlich allein dadurch schon einen guten Grund hätten mich nicht anzustellen.
Ich klappte den Laptop zu und schob ihn zur Seite. Die Musik stellte ich leiser und drehte mich schließlich zur Seite nur um dann in einen unruhigen Schlaf zu fallen.
Am nächsten Morgen wachte ich schon sehr zeitig auf, was ich erkannte als die Haustür von meinem Vater geschlossen wurde, welcher sich sicherlich auf den Weg zur Arbeit machte und das war immer um 5 Uhr morgens. Wow 3 Stunden Schlaf, also selbst ich hätte meinen Körper anders eingeschätzt, aber jetzt fängt er anscheinen auch schon an zu spinnen.
Krampfhaft versuchte ich wieder einzuschlafen, jedoch gelang es mir nicht und so strampelte ich die Decke von meinem Körper und stampfte ins Bad. Der Blick in den Spiegel verriet mir, was die 3 Stunden Schlaf mit mir angerichtet hatte. Ich wand den Blick ab und kramte mein Schminkzeug raus. Danach ging ich runter, doch vorher lauschte ich an Jacobs Tür nur um ein leises Schnarchen wahrzunehmen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
In der Küche angekommen entschied ich kurzerhand Ei und Bacon zu machen und Jacob damit zu überraschen. Sicher wird es ihn noch mehr verwirren, wenn ich ihn in der Schule ignoriere und hier für uns Frühstück mache. Tja egal, ganz aus meinem Leben kann und will ich Jacob nicht schließen. 15 Minuten später blickte ich begeistert über den Tisch und lobte mich beinahe selbst.
Ich musste schon als kleines Kind lernen alleine mit mir umgehen zu können, weil meine Eltern schon seit ich denken kann ständig unterwegs sind. Tag täglich 10 Stunden im Büro, Geschäftsreise von 7 Tagen, Büro, Geschäftsreise und so ging das immer weiter, schon immer. Fast schon traurig, ich glaube sie würden nicht mal merken, wenn ich plötzlich nicht mehr da wäre.
"Was riecht denn hier so gut?", fragte mich eine verschlafene Stimme und holte mich aus meinen Gedanken. Ruckartig drehte ich mich um und sah einen zerzausten Jacob auf der Treppe stehen. Seine braunen Haare waren vom schlafen verwüstet, seine Augen noch nicht bereit für das Tageslicht und er stand vor mir in Boxershorts und einem lockeren T-shirt.
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Fallin'
Teen FictionRosé Leben ist ziemlich unkompliziert. Eine langanhaltende Beziehung, eine halbwegs intakte Familie und einen festen Freundeskreis. Doch dann kommt er, Jacob. Er ist unberechenbar, kalt und doch so herzlich. Wie ein Rätsel, was nicht gelöst werden k...