Erst wollte ich ihm hinterhergehen, doch mein Arm wurde nach hinten gezogen und ich landete beinahe in zierliche Arme. "Was soll das?", protestierte ich. "Ich sehe mir das nicht länger mit an, dass sich meine beste Freundin so rumkommandieren lässt!", sagte Amy in einem barschen Tonfall. "Du musst nicht auf mich aufpassen wie ein kleines Kind, Any!", schrie ich sie an und merkte wie sie zurückschreckte.
Ein eingeschüchterter Blick machte sich auf ihrem Gesicht breit und sie ließ schließlich meinen Arm los. "Amy, das...", setzte ich an um mich zu entschuldigen, doch sie rannte weg. Die letzten Augenpaare, welche noch nicht in ihren Räumen waren, lagen auf mir. Ich reckte mein Kinn hoch, schnappte mir meine Tasche und ging in den Klassenraum.
Der Platz neben mir war auch noch nach 15 Minuten Unterricht leer, ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit, sie kann doch nichts für Ryan! "Darf ich bitte mal raus mir ist schlecht?", log ich die Lehrerin an. Sie nickte. Gerade als ich aufstehen wollte, erklang eine Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes. "Ich gehe mit ihr." Entsetzt drehte ich mich um und sah in Jacobs grüne Augen.
Sein Blick war entspannt als er auf mich zukam und mich am Rücken in Richtung Tür schob. "Jacob mir geht es gut, geh wieder rein!", sagte ich ihm nachdem wir die Tür hinter uns geschlossen hatten. "Ich weiß, dass es dir gut geht und du nur raus willst um nach Amy zu suchen.", sagte er. Ich schaute ihn nur ungläubig an. "Woher?!" "Ich hab gesehen wie sie auf die Toilette gerannt ist.", sagte er und schon ging ich los, dicht gefolgt von Jacob erreichten wir die Mädchentoiletten.
Ich öffnete die Tür und schob Jacob an der Brust von mir weg um ihm deutlich zumachen, dass ich das nun allein in die Hand nehmen musste. Als ich langsam auf die Kabinen zu kam, hörte ich schon ein Schluchzen. "Amy?", sprach ich leise zu ihr. "Hau ab, oder willst du mir noch mehr weh tun? Ich bin schließlich kein kleines Kind mehr!", schluchzte sie und schlug mich dabei mit meinen eigenen Worten, die als Waffen benutzt wurden.
"Hör zu es tut mir leid. Du trägst keine Schuld, dass Ryan so ein Arschloch ist und ich muss lernen mit meinen Launen besser umzugehen.", gestand ich ihr. Langsam öffnete sich die Tür einer Kabine und eine zusammengekauerte verheulte Amy saß neben der Toilette. Ich wusste schon immer, dass sie sehr zerbrechlich ist und jedes böse Wort ihr zusetzt, egal von wem es auch kommt. "Ich meine es nur gut mit dir Rosé.", sagte sie und Strecke die Arme aus. Ich ging zu ihr, hockte mich vor sie und nahm sie in den Arm.
Wir lösten uns wieder voneinander und ich wischte ihr die Tränen von der Wange. "Willst du nachher mit zum Donna's kommen?", fragte ich sie, denn wenn Ryan schon nicht mitkommt, dann nehme ich meine beste Freundin eben mit und wenn nicht noch ein Wunder passieren sollte, wird sich Ryan auch den Rest des Tages nicht mehr bei mir melden. "Klar, aber warum?", grinste sie mich unter den rot verquollenen Augen an. " Ich hab ein Vorstellungsgespräch.", sagte ich und lächelte vor lauter Stolz. Belustigend zog Amy eine Augenbraue hoch und wir beide brachen in schallendem Gelächter aus.
"Los komm wir müssen wieder zum Unterricht.", mahnte ich sie nachdem wir uns gegenseitig an den Händen hochgezogen hatten. "Da seit ihr ja.", entgegnete uns Jacob als wir die Tür geöffnet hatten und sein Anblick lies uns wieder in Gelächter ausbrechen, denn Jacob hätte sich links neben die Tür gesetzt und spielte mit seinem Handy. Komisch, dass kein Lehrer oder Hausmeister ihn gesehen und weggeschickt hatte. "Komm!.", ich reichte ihm die Hand und wir gingen zurück zum Unterricht.
"Ach haben sie Mrs. Myers gefunden?", fragte uns sie Lehrerin sarkastisch nachdem wir wieder im Unterrichtsraum angekommen waren. Nein es sieht ja nur so aus. Den Kommentar hätte sie sich echt sparen können. Wir setzten uns schnell hin um den gaffenden Blicken der Klasse aus dem Weg zu gehen. Während der restlichen Stunde bemerkte ich den beunruhigenden Blick von Jacob in meinem Nacken. Das Klingelzeichen erlöste mich und schnell packte ich meine Sachen um Jacobs Fragen aus dem Weg zu gehen.
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Fallin'
Teen FictionRosé Leben ist ziemlich unkompliziert. Eine langanhaltende Beziehung, eine halbwegs intakte Familie und einen festen Freundeskreis. Doch dann kommt er, Jacob. Er ist unberechenbar, kalt und doch so herzlich. Wie ein Rätsel, was nicht gelöst werden k...