Kapitel 10- Die Jagd

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Am selben Abend saßen Gabe und Sam alleine im Motelzimmer, seit Cas entschieden hatte, eine alte Freundin von ihm zu treffen. Hannah war ihr Name und sie war auch eine Jägerin. 

Sam saß gerade am Laptop und Gabe saß am Tisch gegenüber von ihm und las die Zeitung von heute. Plötzlich sprang Gabe auf und Sam fuhr zusammen. 

„Gabe, erschrecke mich doch nicht so!" 

Gabriel strahlte.

„Hier ist ein Fall für uns. Ich halte es nicht mehr aus noch einen Tag länger in diesem Motelzimmer zu sitzen und keiner Spur zu folgen."

„Was ist es?", fragte Sam.

„Hört sich an wie ein Vampir", antwortete Gabe aufgeregt. „Wir beide gehen jetzt einen Vampir jagen." 

Er fing an seine Schuhe anzuziehen, aber Sam saß immer noch an den Tisch.

„Bist du dir sicher?"

Gabe stoppte für einen Moment und meinte dann:

„Wie tötet man einen Vampir, Samshine? Holzpflock durchs Herz oder mit Knoblauch."

„Gar nichts von beidem. Du schneidest ihren Kopf ab." 

Gabe grinste wieder.

„Test bestanden. Kommst du?" 

Er war bereits angezogen an der Tür. Sam saß immer noch an dem Tisch.

„Gabe, ich weiß nicht..."

Gabriel ging hinüber zu Sam und setzte sich auf seinen Schoss. Dann küsste er seine rechte Wange.

„Bitte?"

„Gabe..."

Er küsste seine linke Wange.

„Bitte?"

Sam antwortete nicht.

Er küsste seine Nase.

„Bitte?"

Sam lächelte.

„Nah dran."

Dann küsste Gabriel Sam auf den Mund und es fühlte sich genau so intensiv an, wie beim ersten Mal. Gabe knabberte leicht an Sams Unterlippe und Sam öffnete seinen Mund. Deren Zungen kämpften um Dominanz, aber Sam gab schnell auf und ließ Gabe die Führung übernehmen. 

Dann sprang Gabe plötzlich auf und grinste.

„Wenn wir nachher wieder zurück sind, gibt es mehr." 

Er zwinkerte Sam zu und ging aus dem Motelzimmer zum Auto. Sam lächelte zu sich selber, stand auf und folgte Gabriel zum Auto.

„In der Zeitung stand, dass gestern eine Leiche an der Ecke der Phillips Street gefunden wurde. Kein Tropfen Blut war mehr in seinem Körper und er hatte Bissspuren am Hals."

„Ich würde sagen, dass wir dorthin gehen, wo die Leiche gefunden wurde, und wir von da aus weiter sehen, wo der Vampir vielleicht sein könnte."

Gabriel zwinkerte.

„Bingo."

Also setzten sie sich in das Auto. Gabriel am Steuer. Sie hörten einige Zeit der Musik zu und sagten nichts zueinander.

Nach einer Weile durchbrach Gabriel die Stille:

„So, Sammich. Irgendeine Idee, warum Dämonen hinter dir her sind?"

Sam zuckte mit den Achseln. Eine sehr menschliche Geste, wie Gabe bemerkte.

„Vielleicht haben sie einfach Interesse an einem Engel. Es passiert nicht oft, dass ein Engel vom Himmel fällt."

An Angel and a Hunter [Sabriel]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt