Kapitel 1

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"Und du willst wirklich da anrufen?",fragte Liam unsicher, weshalb ich wiederum unsicher wurde und skeptisch zu Brett und dann zu meinem Handy sah.

"Ruf an",nickte Brett, weshalb ich noch einen kurzen Blick kontrollierend zu Hayden warf, die es sich auf meinem Sessel bequem gemacht hatte.

"Ich rufe an",sagte ich sicher und wählte die besagte Nummer, um mir dann das schwarze Gerät ans Ohr zu halten.

"Doctor Leonardson, willkommen bei der University of Illinois",begrüßte mich eine raue, männliche Stimme, weshalb ich aufgeregt und mit heißen Wangen zu Hand meines Freundes schnappte.

"Eh-..Hallo. Hier ist Luna Hale..Ich habe vor ein paar Wochen einen Brief von ihnen bekommen",sagte ich, und versuchte so selbstbewusst, wie nur möglich zu klingen.

"Ach ja. Richtig, Miss Hale. Ich erinnere mich",sagte er ziemlich freudig, weshalb ich schluckte und auf meine Hand sah.

"Ja ich wollte fragen, ob ihr Interesse immernoch besteht, mich in einem Gespräch...kennen zu lernen?",fragte ich und sah zu meinen Freunden, die gespannt zu mir sahen.

"Selbst verständlich. Sie müssen uns bloß ein passendes Datum nennen, und wir würden uns sofort für ein Gespräch mit Ihnen Zeit nehmen. Denn..-",er lachte kurz. "Wenn ich ehrlich bin, ist unser Interesse an ihnen, wirklich sehr, sehr groß, Miss Hale."

"Könnte ich auch morgen schon kommen?",fragte ich dann und lauschte die kurze Stille an der anderen Leitung, weshalb ich nervös mit Bretts Hand spielte.

"Um sechzehn Uhr?",fragte er dann, weshalb ich erleichtert ausatmete und lächelte.

"Ja gerne",sagte ich.

"Bringen sie am besten ein paar Dinge zum Notizen machen mit.. Wenn wir sofort erkennen, dass sie unbedingt hierher gehören, können sie sogar sofort den nötigen IQ- und  Sport Test machen. Außerdem werden wir Ihnen kurz durch das College führen."

"Okay. Bis morgen Mr. Leonardson. Ich freue mich",sagte ich und wartete auf seine Verabschiedung.

"Wir freuen und auch, bis morgen",sagte er, weshalb ich auflegte und tief einatmete, ehe ich von Hayden zu Liam und von Liam zu Brett sah.

"Ich soll morgen um sechzehn Uhr dort sein",sagte ich und legte meine immernoch zitternde Hand auf Bretts Knie ab.

Liam schmiss sich zusammen mit Hayden nun auch auf mein Bett, welches ich übrigens neu hatte.

Naja...Wie sollte ich es erklären...Meine Tote Adoptivfamilie hat mir ja mehrere Hunderttausende Dollar vererbt, weshalb ich dann auch schließlich genug Geld hatte, mir ein Jugendgerechtes Zimmer zu finanzieren. Dafür waren Derek und Cora extra noch einige Wochen hier geblieben.

Auch scott und die anderen hatten uns geholfen und es hatte wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Mein Zimmer war nun viel größer, und dazu mussten wir eine komplette Wand einreißen.

Es war in weiß gestrichen, und ein großes Bett, sowie ein großer Kleiderschrank, eine Couch und ein Sessel standen nun hier drin.
Cora kam dann auf die Idee, dass wie uns alle auf einer dieser weißen Wände verewigen sollten, weshalb wir alle unsere Hände rot bepinselt hatten, unsere Hand dann gegen die Wand geklatscht und anschließend noch unseren Namen darunter geschrieben hatten.

Es gefiel mir. Sehr gut sogar.

Es hatte sich einiges geändert. Ich war gerade in der Planung eines Tattoos, weil ich mich letzte Woche daran erinnert hatte, dass Alaska mich erneut darauf angesprochen hatte.

Und ich hatte endlich meinen gesamten Mut zusammen gepackt und beim College angerufen.

Und morgen...geht's ab nach Chigacooo! Wenn wir schonmal da sind, kann ich mir auch sicherlich die Wohnung, beziehungsweise das Haus der Brooks ansehen.

"Ich habe eine Idee",sagte ich und grinste ihn die Runde.

Sie sahen aufmerksam zu mir, weshalb ich noch breiter grinste und zu Brett sah.

"Wir bleiben einige Tage dort",sagte ich fest überzeugt und grinste meine Freunde an.

"Ich sitze vorn!",lachte Hayden und hob grinsend die Hand.

"Dann sehen wir uns morgen?",fragte ich und sah zu Liam, Brett und Hayden, als sie nun zu meiner Tür spazierten.

"Auf jeden Fall",lachten sie im Chor und verschwanden dann aus dem Loft.

Ich fühlte mich gut. Es schien alles so makellos im Moment. Fast schon zu makellos.

Doch da war noch etwas. Ganz klein neben all den anderen Dingen, die ich fühlte. Ich konnte nicht identifizieren, was genau es war. Aber es war kalt, und leer. Gefühllos. War es Angst? Furcht? Trauer? Oder Wut?

[3]➶How I can find myself Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt