Kapitel 23

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"Er hat dich einfach angeschrien und dir gesagt, du sollst abhauen?",hakte Stiles nach und sah mich an, nachdem ich ihm alles geschildert hatte,was vorhin geschehen war.

Von der Rummacherei im Putzraum bis hin zu unserem Streit im Wald, und er hatte mir die ganze Zeit über zugehört. Hatte mich kein einziges Mal unterbrochen und nur ab und zu ein "Hm" oder auch ein "okay" eingeworfen.

Ich nickte und schloss für einen Moment die Augen.

"Dabei wollte ich ihm einfach nur helfen, für ihn da sein, und was ist der Dank dafür? Sowas",stellte ich eine Art Fazit auf, während meine Stimme weinerlich abbrach und ich mein Gesicht auf Stiles Schulter fallen ließ und anfing zu weinen.

Er drehte sich zu mir und legte seine Hand an meinen Kopf, was mir half mich zu beruhigen, sodass ich schniefte und zu ihm sah.

"Es tut so weh",murmelte ich. "Es tut so verdammt weh, jemanden so sehr zu lieben",sagte ich, doch ich war mir sicher, dass Stiles ganz genau Verstand, was ich meinte.

Er hatte Lydia auch schon immer geliebt und bestimmt nicht immer ohne Schmerzen.

"Kleines",sagte Stiles und nahm mein Gesicht in seine Hände. "Du bist stark, also-"

"Ich fühle mich aber nicht stark Stiles.  Letzte Zeit...da... kommt soviel wieder hoch, mein Kummer mein Leid...alles! Ich will mich stärker als...das hier fühlen",sagte ich laut und sah nach unten.

Und Gott sei dank hielt Stiles einfach nur den Mund, und nahm mich in den Arm.

"Du bist stark, Luna. Vielleicht sieht man es die gerade nicht an, aber Hey. Wer überlebt denn bitte einen Hausbrand, einen Berserkerangriff, eine Todesliste, eine Bestie und einen Schnitt durch die Kehle?"

"Ihr?",fragte ich und stützte mich von ihm ab,und musste sogar ein wenig Lachen.

"Ja",sagte er nachdenklich. "Mist. Aber... einen Hausbrand und eine aufgeschlitzte Kehle haben wir noch nicht erlebt",grinste er, weshalb ich kicherte und zusammenschreckte, als mein Handy vibrierte.

Brett rief mich an.

Vorsichtig nahm ich mein Smartphone in die Hand und betrachtete den Bildschirm, und wie ich seinen Namen eingespeichert hatte. Mit einem rotem Herz.

"Willst du nicht rangehen?",fragte Stiles, weshalb ich zögernd auf den Grünen Hörer drückte.

"Ja",sagte ich vorsichtig und räusperte mich.

"Luna",sagte er einfach nur, und ob das nun Freude, wir oder Trauer in seiner Stimme war, konnte ich nicht identifizieren.

"Brett",sagte ich, weshalb ich erkannte, dass Stiles die Augen rollte.

"Wo bist du? Wo warst du? Ich..ich habe dich überall gesucht",sagte er und ich hörte jetzt die Verwirrung aus seiner Stimme deutlich heraus.

"Ich bin nach Hause gefahren, nachdem du mir deutlich sagtest, ich solle verschwinden?",sagte ich verständnislos und schüttelte den Kopf.

Stiles fing an leise zu lachen.

"Wer zur Hölle ist da bei dir?",fragte er unsicher und sauer, weshalb ich die Augen rollte und seufzte.

"Bleib mal ruhig, es ist nur Stiles",sagte ich und hörte förmlich sein Seufzen.

"Ich möchte mit dir reden Luna, geht das ohne den bleichen Spast?",ich sah zu Stiles.

"Ich schicke ihn nicht nach Hause Brett",sagte ich, weshalb ich wieder einmal ein Seufzen hörte.

"Na schön, aber mach mir bitte jetzt die Tür auf",sagte er und legte auf, weshalb ich verwirrt aufstand und die Haustür öffnete.

"Können wie wenigstens in einem Raum reden, wo er nicht ist?",fragte Brett und ich zeigte auf die einzelne Couch im 'Wohnzimmer' des Lofts.

Dort ließen wir uns nieder und er sützte seine Hände auf seinen Knien ab.

Mal wieder fiel mir auf, wie verdammt gut er eigentlich aussah.

"Du hast mich verletzt",sagte ich dann aber, ohne darüber nachzudenken, etwas anderes zu sagen.

"Hayden zieht weg",lenkte Brett dann das Thema ab, weshalb ich erst verwirrt und erschrocken zu ihm sah, ihm dann aber meine Fläche Hand an die Wange klatschte.

"Darum geht es gerade nicht,Brett",sagte ich und runzelte sauer meine Stirn.

Er atmete laut aus und sah mich an.
"Ich weiß, und das tut mir leid",sagte er dann nach kurzem Zögern und Strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Das letzte, was ich will, ist dir weh zu tun, und dich schlecht zu behandeln",er sah mir tief in die Augen. "Ich liebe dich, Luna. Und brauche dich. Du bist einfach alles",sagte er. "Also bitte vergib mir, dass ich dich vorhin so behandelt habe."

Trotz seiner süßen Entschuldigung blieb Bretts fiese Tonlage in dem gesagten Vorhanden. Es war schon immer so,er hatte diese Art an sich, die mir auf irgendeine Weise sehr gut gefiel.

"Nur ich...ich weiß nicht-",seine Stimme brach ab, und er sah nach unten. "Sie sind tot,Luna",sagte er weshalb ich ihn in meine Arme zog und versuchte zu trösten. "Bald habe ich niemanden mehr",hauchte er, was mir selbst weh tat.

"Du hast mich",sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, der ein wenig an unseren ersten Kuss erinnerte.

[3]➶How I can find myself Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt