Ilyas im Krankenhaus

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"Tarek hat mir erzählt, dass du dich verändert hättest. Dass du nicht mehr so hyperaktiv und verrückt bist wie früher. Ich sehe es nicht so. Als ich bei euch war, hast du dich noch genauso verhalten wie früher. Oder an unserem Treffen vor dem Supermarkt. Alles wie früher.", sagte er und ich schaute ihn stumm an. Tarek abi hat ihm doch noch mehr erzählt.

"Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist dein lachen. Du lächelst vielleicht ein paar mal. Aber Lachen tust du so gut wie gar nicht mehr. Ich habe dein lachen vermisst, lach mal bisschen", sagte er und piekste mir mit seinem Finger in die Wangen.

"Lass das", lachte ich und nahm seinen Finger weg.

Ich schaute in seine grünen Augen und merkte wie sehr ich ihn vermisst hatte. Wie sehr ich seine Blicke, seine Worte, sein darsein vermisst hatte.

"Sei mal nicht so still. Ich habe deine Stimme vermisst. Erzähl mal etwas. Hat Tamara Younes geheiratet?"

"Ja Sie haben geheiratet und wohnen jetzt in einem Haus und im anderem Stockwerk wohnt ihre Schwester Malika, die auch geheiratet hat. Amina ist auch verheiratet. Alle sind verheiratet. Deswegen wollte meine Mutter mich auch so schnell wie möglich verkuppeln. Aber ich will nicht verkuppelt werden", erzählte ich und Ilyas schaute mich dabei an.

"Und was ist mit deiner Nachbarin. Du hattest doch mal eine Freundin, die neben dir gewohnt hatte"

"Salma? Ich weiß nicht. Die sind umgezogen. Damals hatten wir gesagt, wenn wir beide keinen finden heiraten wir einfach", lachte ich und Ilyas lachte auch.

"Und du hast keinen gefunden?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. Dieses Gespräch wird mir unangenehm.

"Du? Ich dachte, wenn du kommst wirst du Frau und Kind dabei haben", sagte ich und er lachte.

"Und trotzdem hast du auf mich gewartet?"

"Ja. Denken und hoffen sind verschiedene Dinge", gab ich leise zu.

"Ich habe auch gehofft, dass du auf mich warten wirst", sagte er sanft und mein Herz setzte kurz aus.

"Was hast du in Berlin gemacht", fragte ich ruhig ohne ihn anzusehen. Er legte seine Finger unter meinem Kinn, sodass ich ihn ansah. Er strich mir über die Wange.

"Sei nicht so traurig. Es macht mich fertig", gab er zu und zog mich dann etwas Näher zu ihm. Ich hatte aber Angst seinen gebrochenen Arm zu berühren.

"Ich bin nicht traurig", log ich und lächelte.

"Was hast du in Berlin gemacht", wiederholte ich sanft meine Frage um das Thema abzulenken.

"Ich habe in einer WG gewohnt mit paar alten Freunden und habe meinen Abitur nach geholt"

Das könnte nicht der Grund sein, warum er gegangen ist. Wieso streitet er es jedes mal ab, wenn ich es wissen will?

"Wann darfst du raus?"

"Kurz vor 8" grinste er und ich schaute geschockt.

"Ehrlich heute schon?", freute ich mich.

"Ja", grinste er weiter:

"Dann bleibe ich hier bei dir, bis du raus darfst"

"Dankeschön", grinste er und kniff mir in die Wangen. Ein Kribbeln machte sich in mir breit. Das hat mich sofort an die alten Zeiten erinnert.

"Bitteschön", machte ich es ihm lachend nach und kniff ihm auch in die Wangen.

"Ich habe Hunger, lass uns etwas kleines kaufen gehen. Pizza Hut oder so was"

Samira & Ilyas ❤ Mein weg zu DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt