Ärger?

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Lexas POV

„Danke nochmal“ lächelte ich, als ich Anya wenig später umarmte.
„Dafür nicht Lexa“ ich nickte, bevor mein Blick zu Clarke viel.
Sie schien sehr nervös zu sein.
„Ich fahre Clarke mal lieber nach Hause. Sonst bekommt sie noch mehr Ärger, als sie eh schon bekommt“ meine Mutter nickte, bevor sie mich noch einmal umarmte und dann zu Clarke ging.
Es fühlte sich zwar komisch an Anya meine Mutter zu nennen.
Doch war sie nun mal meine Mutter.
„Ich erkläre deiner Mom schon alles Clarke“ lächelte ich, als wir im Wagen saßen und zu ihr fuhren.
„Lieber nicht“ murmelte sie leise und tief atmete ich durch.
„Clarke, Süße, du bist meine Freundin, also...“
„Was?“ überrascht sah mich Clarke nun an.
„Meine Freundin, was denn sonst?“ Clarke hatte ein schüchternes Lächeln auf den Lippen und lief leicht rot an.
„Ich liebe dich Clarke, das weißt du und ich würde alles für dich tun“ an einer Ampel nahm ich ihre Hand in meine und blickte in ihre Augen.
„Ich liebe dich auch“ lächelte sie, was mich glücklich lächeln ließ.
Nach Costia war ich nicht mehr so glücklich gewesen.
Clarke gab mir alles was ich wollte.
Okay, fast alles.
Mit dem Sex musste ich noch etwas warten.
Aber dies verstand ich.
Sie wollte sich einfach noch Zeit lassen.
Und ich würde sie garantiert zu nichts drängen.
Denn immerhin wollte ich es deswegen nicht mit ihr kaputt machen.
So wie Luna, es sich einmal mit jemandem deswegen kaputt gemacht hatte.
„Lexa?“ Clarkes Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah wieder zu ihr.
„Es ist grün“ lachte sie, was auch mich lachen ließ.
Sofort fuhr ich weiter und sah wieder auf die Straße.
Zum Glück war nicht sonderlich viel los.
Okay, es war Samstag Abend.
Eigentlich war um diese Zeit immer viel los.
Aber die Strecke die ich nahm, war nie viel befahren.
Ich kannte mich hier halt aus.

Nach gut zwanzig Minuten kam ich dann auch endlich bei Clarke Zuhause an.
„Sicher, dass ich nicht mit soll?“ 
„Sicher Lexa. Fahr lieber nach Hause meine Mom....“ doch weiter kam sie nicht, da hörte ich auch schon die laute Stimme von Clarkes Mutter.
„CLARKE GIRFFIN!“ schrie sie, was meine Freundin zusammen zucken ließ.
Zusammen mit ihr stieg ich aus und ging zur Haustüre.
„Mrs. Griffin?“ ruhig sah ich die Mutter von Clarke an, auch wenn ich schon etwas Angst vor ihr hatte.
Zeigen würde ich es allerdings nicht.
Immerhin war ich Lexa.
Und jeder wusste, dass ICH garantiert vor nichts Angst hatte.
Auch wenn die Mutter meiner Freundin mir schon etwas Angst machte.
Besonders mit dem Messer in der Hand.
Sie schien gerade zu kochen.
„Wer bist du und was willst du?“ finster sah sie mich an.
„Es ist meine Schuld, dass Clarke erst jetzt nach Hause gekommen ist“ gab ich ruhig von mir und sah ihre Mutter auch weiterhin so an.
„Also warst du der Grund, wieso sie zum Ball ist?“ mit einem angewiderten Blick sah sie mich nun an.
Na super, jetzt wusste ich zu mindestens, wie die Mutter dazu stand, wenn Clarke eine Freundin und keinen Freund hatte.
„Nein, war ich nicht. Der Grund war Bellamy Blake. Ich habe Ihre Tochter nur vor ihm beschützt. Er hat, wie eigentlich jedes Jahr, einen Streich gespielt. Er hat Clarke vor allen komplett nass gemacht. Und da es letzte Nacht sehr kalt gewesen ist, sind wir zu mir, da der Weg kürzer war. Ich hätte sie auch gerne nach Hause gefahren, aber irgendjemand hat Alkohol in den Punsch gemischt, daher wollte ich kein Auto mehr fahren“ erklärte ich ruhig, auch wenn vielleicht der Teil mit dem Alkohol gelogen war.
Ich war stocknüchtern gewesen letzte Nacht.
Aber das musste sie ja nun wirklich nicht wissen.
„Und wieso bringst du sie dann erst jetzt, um halb sechs am Abend, nach Hause?“ finster sah sie mich an, während sie weiterhin mit dem Messer in der Hand vor uns stand.
Sie bot uns nicht einmal an, mit hinein zu kommen.
„Wir waren noch bei meiner leiblichen Mutter. Miss Nightblood“ nun sah sie mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Sie hat doch mit Ihnen telefoniert“ Mrs. Griffin nickte und legte, endlich, das Messer aus der Hand.
Eine wütende Hausfrau mit einem Messer in der Hand hieß nie etwas gutes.
„Clarke hat mir halt angeboten, dass sie mit kommt. Sie wollte mir sagen, dass sie eigentlich nach Hause muss, doch habe ich ihr nicht zugehört. Also geben Sie bitte nicht ihrer Tochter die Schuld, dass sie erst jetzt zuhause ist“ atmete ich aus und schluckte.
Ich konnte nur hoffen, dass Clarke jetzt weniger Ärger bekam als vorher.
Immerhin versuchte ich meiner Freundin gerade den Arsch zu retten.
Ihren kleinen süßen, wenn ich mal ehrlich war.
Lexa! Nicht jetzt!
Ermahnte ich mich selbst und atmete tief durch.
Mrs. Griffin sah zwischen uns beiden hin und her, ehe sie nickte.
„Clarke, rein mit dir, ab in dein Zimmer. Eine Woche extra“ leise seufzte Clarke, bevor ihr Blick zu mir viel.
„Danke“ hauchte sie und leicht lächelnd nickte ich.
„Wir sehen uns dann Montag in der  Schule“ ich umarmte sie kurz, ehe ich zu meinem Wagen zurück ging.
Natürlich hätte ich ihr gerne einen Kuss gegeben, aber ich wollte es nun auch nicht übertreiben.
Immerhin war ihre Mutter schon wütend genug auf uns beide.
Ich hoffte nur, dass Clarke nun weniger Ärger bekommen würde als zu vor.
Das ich sie nun erst Montag wiedersehen würde, störte mich schon etwas.
Aber daran ändern konnte ich nun auch nichts mehr.
Vielleicht konnte ich nachher noch mit ihr telefonieren oder ihr wenigstens schreiben.
Aber erst einmal sollte ich wieder nach Hause fahren.
Und dann würde ich meine Eltern fragen, wieso sie mir nicht schon letztes Jahr gesagt hatten, wer eigentlich meine richtigen Eltern waren.


Clarkes POV

Seufzend lief ich zur Schule.
Das gesamte Wochenende konnte ich mich nicht einmal bei Lexa melden.
Und alles nur, weil meine Mutter mir mein Handy weggenommen hatte.
Ich verstand nicht einmal, wieso ich eigentlich Hausarrest hatte.
Ich hatte nichts getan.
Okay, vielleicht hatte ich sie belogen, was das eine mal länger fort bleiben von zuhause zu bedeuten hatte, aber dies war doch noch lange kein Grund, mir direkt zu verbieten am Wochenende oder sonst nach der Schule raus zu gehen.
Dies lag mit Sicherheit nur an ihrem neuen Mann.
Kane hatte einfach keinen guten Einfluss auf meine Mutter.
Aber glauben tat sie mir dies ja nie.
„Clarke!“ riss mich jemand aus meinen Gedanken und ehe ich mich versah, wurde ich von der Straße runter gezogen.
„Du solltest nicht so träumen“ besorgt sah mich Lexa nun an.
Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich einfach so über die Straße gelaufen war.
„Was ist mit dir los?“ Lexa hielt mir ihre Wagentüre auf und ich stieg direkt ein.
„Ich bin nur sauer auf meine Mutter. Sie kann mir doch nicht einfach alles verbieten“ murrte ich, was Lexa seufzen ließ.
„Ich weiß Clarke, aber du musst aufpassen, wenn ich hier nicht auf dich gewartet hätte, wärst du weiter gelaufen und würdest im Krankenhaus liegen“ ich nickte nur und lehnte mich zurück.
Das Lexa überhaupt so einen Umweg gefahren war, hatte mich gewundert.
Eigentlich wollte mich ja Kane zur Schule fahren, doch war ich schon früher aus dem Haus.
Ich wollte mit ihm und meiner Mutter gerade nichts zu tun haben.
Die beiden gingen mir einfach nur noch auf die Nerven.
Ich war so froh, wenn ich bald mit der Schule fertig war.
Dann war ich die beiden endlich los.
Denn dann würde ich nach Texas gehen und dort auf einem College studieren.
Nicht hier in LA, wie meine Mutter es eigentlich verlangte.
Ich wollte was mit Kunst oder mit Computern machen.
Und keine Ärztin werden.
„Clarke? Was ist los, es kann doch nicht nur an deiner Mutter liegen?“ besorgt sah mich Lexa an, als sie ihren Wagen parkte.
„Ich hasse es einfach nur, dass ich ihr nicht einmal sagen kann, dass du meine Freundin bist. Oder das ich gar keine Ärztin werden will“ seufzte ich, was Lexa sanft lächeln ließ.
„Hör mal, wenn du magst können wir die Bewerbungen zusammen bei mir machen und dann dafür sorgen, dass die Zusagen oder auch Absagen bei mir ankommen und nicht bei dir zuhause“
„Glaubst du deine Eltern machen damit?“ zusammen stiegen wir aus dem Wagen und liefen zum Gebäude.
Lexa hatte meine Hand in ihre genommen, was mich lächeln ließ.
„Klar, mach dir deswegen keinen Kopf und wenn nicht, haben wir immer noch meine leibliche Mutter. Du weißt, dass sie uns helfen würde“ stimmt, da hatte sie recht.
Miss Nightblood, bzw. Anya, half uns immer, egal was es auch war.
„Was willst du denn eigentlich studieren, wenn wir hier fertig sind?“
„Entweder Kunst oder was mit Computern. Du weißt wie gut ich im Hacken bin“ grinste ich, was Lexa lachen ließ.
„Ja, ja das weiß ich“ lächelte sie sanft und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
„Aber wie gut du im zeichnen bist weiß ich nicht“ nun lachte ich leicht, als wir an meinem Spind zum stehen kamen.
„Ich kann dir heute gerne einiges zeigen wenn du magst“
„Lässt deine Mutter mich überhaupt rein?“
„Wenn ich ihr sage, dass wir was zusammen für die Schule machen müssen bestimmt, aber ich glaube eh nicht, dass sie zuhause ist. Vermutlich ist sie wieder arbeiten oder mit Kane unterwegs“ ich verdrehte meine Augen und holte meine Sachen raus, die ich gleich für die nächste Stunde brauchte.
„Was hast du jetzt eigentlich?“
„Freistunde“ überrascht sah ich die Ältere nun an.
„Und was machst du dann hier?“
„Ich muss mit der Rektorin reden, weil ich Blake doch eine verpasst habe“ Lexa verdrehte ihre Augen, was mich grinsen ließ.
„Weißt du, dass du verdammt sexy bist, wenn du wütend wirst“ Lexa grinste und sah mir direkt in die Augen.
„Sexy also?“ ich nickte und spürte, wie ich leicht rot wurde.
Lexa drängte mich weiter gegen den Spind, bis kein Papier mehr zwischen uns passte.
Gerade als ihre Lippen auf meinen lagen, wurden wir aber schon von einem nervigen Klingeln gestört.
„Ich...ich...sollte zum Unterricht“ murmelte ich, was Lexa lachen ließ.
„Wir sehen uns in Englisch“ sanft hauchte sie mir einen Kuss auf die Lippen, bevor sie zu unserer Rektorin ging, kurz blickte ich meiner Freundin nach, ehe ich zum Kunstunterricht ging.
Doch wusste ich, dass ich mich vermutlich nicht sonderlich gut konzentrieren konnte.
Zum Glück durften wir heute frei arbeiten.
Das hieß, ich konnte malen was ich wollte und musste nicht darüber nachdenken, was passieren könnte, sobald ich zu sehr an Lexa dachte.

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