30.Kapitel

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  • Gewidmet Alle Leroshipper:))
                                    

Meine Mutter fuhr sich mit zittrigen Händen durch die Haare.

"Aber Vero, hast du dir das auch gut überlegt?", fragte sie nun zum gefühlt fünfhundertstem Mal.

Mal von der Tatsache abgesehen, dass wir uns bereits am Münchner Flughafen befanden und ich mein Gepäck bereits aufgegeben hatte, sie mich also gar nicht mehr daran hindern konnte, zu gehen, konnte ich sie doch verstehen.

Ich wollte zu meinem Freund-ACH DU SCHEISSE, ER IST MEIN FREUND!!!!!- nach London ziehen. Mit dem ich seit genau zwei Wochen zusammen war. Wow.

Also waren die Bedenken meiner Mutter nicht ganz unberechtigt.

Aber ich war mir sicher, dass ich das richtige tat. Als ich unser Haus in Allen betreten hatte, da war ich mir absolut sicher. Mich hielt einfach nichts mehr in diesem Dorf. Alles, wonach ich strebte, befand sich in London.

Das einzige, große, fette Problem: Meine Eltern. Und Kate, meine beste Freundin. Die bis dato wichtigsten Menschen in meinem Leben, weg.

Jedes Mal, wenn mir dieser Gedanke in der letzten Woche gekommen war, hatte ich mich im Stillen daran erinnert, dass sie nicht verschwunden sein würden. Nur in einem anderen Land, erreichbar.

Das half mir jedoch kein bisschen, als ich mich von meinem Vater und Kate verabschiedete.

Die Tränen flossen in Sturzbächen meine Wangen entlang und sogar dem taffen Michael Felder, der lieber sterben würde, als Emotionen zu zeigen, wurden die Augen feucht.

Da wir mit dem Auto ganze vier Stunden nach München brauchten und sowohl mein Vater, als auch Kate arbeiten mussten, begleitete mich nur meine Mutter.

Auf der Fahrt hierher hatte ich ihr von meinen süßen Arbeitskollegen von der Allentageszeitung erzählt. Natürlich war ich nochmal dort gewesen. Der Abschied von Peter war hart. Alle anderen hatten mir gratuliert und viel Glück gewünscht.

Am meisten Angst hatte ich vor dem Gespräch mit Fr.Tramm gehabt. Was würde sie sagen? Wie sollte ich ihr danken?

Aber sie war immer noch ihr gewohntes brummeliges Ich. Nur, dass ich jetzt wusste, dass sie ein großes Herz hatte. Und nett sein musste, sonst würde sie sich doch nicht mit Peer verstehen.

Das erste, wonach sie gefragt hatte, als ich in ihr Büro gekommen war, war der Artikel.

Ich hatte mich eine Woche lang daran gesetzt und ihn sowohl in deutsch, als auch in englisch verfasst. Die Independent wollte den Artikel zeitgleich mit Fr.Tramm rausbringen.

Peer hatte mich selbstverständlich in den Himmel gelobt für meinen Text, aber vor Fr.Tramms Reaktion hatte ich unglaublichen Bammel.

Was sich als unnötig herausstellte. Sie war doch tatsächlich zufrieden!! Und das war mir Kompliment genug.

Innerlich zitterte ich vor Vorfreude, Angst und Trauer, aber ich versuchte, meine Gefühle nicht zu zeigen, als ich die Hand meiner Mutter nahm.

"Ich bin mir sicher. Vollkommen."

Wir sahen uns eine Sekunde still in die Augen, dann umarmten wir uns heftig. Ich strich meiner Mutter sanft über den Rücken, während sie mich fest an sich presste und Schmatzer auf meiner Backe verteilte.

Wir lösten uns langsam voneinander, nachdem mein Flug ausgerufen wurde.

"Ich muss los, Mum!"

Ich wandte mich leicht zum Gehen, doch sie zog mich nur nochmal in ihre Arme und murmelte:"Ich werde dich so sehr vermissen. So sehr!"

Meine Augen begannen  zu brennen und ich schluckte den Klos in meinem Hals runter.

"Ich dich auch! Aber denk dran, in zwei Monaten komm ich schon wieder!"

I AM ( One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt