Mit einem Satz war ich aus dem Bett gesprungen. Ganz falsche Idee, Vero!! Sofort wurde mir schwarz vor Augen und ich griff schnell nach der Bettkante, um nicht umzukippen. Wie viel Schlaf hatte ich bekommen? Vielleicht drei Stunden? Gott, bin ich bescheuert.
Ich machte mich auf den Weg ins Bad und als ich mich so im Spiegel betrachtete, fand ich keine schmeichelndere Bezeichnung für mein Aussehen, als: wie ausgekotzt.
Die Ringe unter meinen Augen waren nicht zu übersehen und meine Haare sahen aus, als hätte ich in eine Steckdose gefasst. Wie sollte ich mich jetzt bitte ausgehfein machen?
Kurzentschlossen stieg ich in die Dusche und ließ das Wasser heiß auf mich herabprasseln. Vielleicht nochmal eine kalte Dusche zum wachwerden? Wie nicht anders zu erwarten quietschte ich entsetzt auf, als das plötzlich eiskalte Wasser auf mich herabrieselte. Zumindest war ich jetzt wach! In ein Handtuch eingewickelt und mit triefend nassen Haaren huschte ich aus dem Bad Richtung Kleiderschrank. Schnell, ich brauch was zum Anziehen, bevor ich erfriere!
Nach kurzem hin und her entschied ich mich für ein schlichtes weißes Top und eine knallrote Hose. Seltsam, meint ihr? Oder langweilig? Leute, ich bin sowas von unmodisch.
Ich schätze außerdem, eine Pressekonferenz hat keine allzu strenge Kleiderordnung. Aus eben diesem Grund hielt ich mich nach dem föhnen nicht lange mit meinen Haaren auf, sondern band sie nur schnell zu einem Dutt zusammen.
Nach einer äußerst kurzen Auseinandersetzung mit meiner Wimperntusche schlüpfte ich in meine Lederjacke und ein Paar schwarze Stiefel und schmiss die Tür hinter mir zu.
Unten wartete schon Peer und angesichts meiner zitternden Hände grinste er nur und sagte: " Vero, es ist nur eine Pressekonferenz, kein Grund zur Aufregung!"
Das mich das nicht im Geringsten beruhigte, muss ich glaube ich nicht erwähnen.
Er hat ja Recht. warum bin ich überhaupt nervös? Es geht hier doch nicht um Leben und Tod! Selbst wenn bei dieser Pressekonferenz keine einziges brauchbares Statement herausspringen sollte, kann ich den Artikel immer noch schreiben. Aber trotz alledem, die Panik kochte immer wieder in mir hoch. Jedes Haus, das an mir vorbeiflog, als ich so aus dem Fenster von Peers Auto blickte, erinnerte mich daran, dass ich der Pressekonferenz immer näher kam.
Peer hatte bemerkt, dass ich nicht wirklich gesprächig war und hatte den Radio laut aufgedreht. Als sie ACDCs Highway to hell spielten, fühlte ich mich jedoch irgendwie nicht besser. Beim Refrain sank ich tief in den Ledersitz und Peer wechselte schnell den Sender.
Irgendwann hielt das Auto dann und ich schluckte schwer. Peer war schon aus dem Auto gestiegen, aber ich war zu keiner Bewegung fähig. Was verdammt nochmal war mit mir los?
Peer öffnete meine Tür und hielt mir auffordernd seine Hand entgegen.
Ich ergriff sie zögerlich und wir hielten auf die Tür zu einem hohen, schlichten Gebäude zu. In der Eingangshalle angekommen fanden wir uns inmitten von anderen Presseleuten wieder. Zumindest schließe ich das jetzt einfach mal aus den riesigen Kameras und geschäftigen Mienen, sowie Block und Diktiergerät.
Komischerweise fühlte ich beim Anblick der geschätzten hundert anderen Reporter die Anspannung in meinem Inneren abklingen. Vielleicht, weil ich bei den vielen Leuten leicht in der Menge untergehen konnte. Vielleicht aber auch einfach, weil das, wovor ich mich fürchtete, kurz bevor stand.
"Und? Wie fühlst du dich?", hörte ich Peers Stimme in meinem Rücken fragen. Ich drehte mich rasch um und erwiderte: " Besser. Keine Ahnung, warum, aber irgendwie hat mich das Lampenfieber verlassen." " Na dann ist ja gut!", brummte Peer und strich kurz beruhigend über meine Schulter.
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I AM ( One Direction FF)
FanfictionName: Vero Felder Beruf: Journalistin Traumberuf: Journalistin bei `The Independent´ größte Hilfe: One Direction...