Schon seit fünf Stunden, bin ich hier und schenke immer wieder den Säufern ihr Bier nach oder den harten Trinkern ihr Whiskey oder sonst was. Sowie auch Twyla, die nun schon ihren gefühlt tausendsten Tequila runterext.
"Sag mal trinkst du immer soviel oder hat dich diesmal dein bester Freund mit deiner Freundin betrogen?", versucht Reece die Stimmung ein wenig zu lockern, was bei ihr leider nicht wirklich gelingt.
"Ha Ha", kommt es von ihr zurück "Nein, aber ich lllliebe Tequila und ich vertrag sehr vielll, glaub mir", lallt sie. Sie verträgt echt sehr viel, wie ich in den letzten paar Tagen bemerkt habe. Twyla kann um die sechs Shots trinken und immer noch gescheit reden, ohne zu lallen. Doch jetzt ist sie hackevoll.
"Gib mir deine Autoschlüssel." Reece streckt die Hand vor Twyla's Gesicht, die ihn komisch mustert.
"Ich werd scho nich fahrn, keine Angst Reecy Cheesy." Sie lacht und trinkt einen weiteren Shot.
"Für sie keinen mehr", meint er diesmal an mich gewandt. Ich nicke und stelle ihren leeren Shotglas weg.
"Heeyyy", mault sie mich an. Ich grinse nur und zucke unschuldig mit den Schultern und gehe wieder die Gäste bedienen.
Nachdem ich zwei Tische mit Getränken versorgt und einem Tisch die Rechnung gebracht habe, gehe ich wieder zu der Bar hinter. Reece zieht mich zur Seite und flüstert etwas, während er mir Autoschlüssel in die Hand drückt.
"Könntest du Twyla heute nach Hause bringen? Ich würde es ja machen, aber ich hab noch was wichtiges zu erledigen, das nicht bis morgen warten kann." Mit einem freundlichen Nicken, gebe ich ihm zu verstehen, dass ich es gerne mache.
"Super, vielen Dank", bedankt er sich und verschwindet wieder hinter die Bar.
Nach einer Weile, leert sich so langsam die Bar und ich schaue auf die Uhr links von der Bar. Zwanzig vor Elf.
"Heute machen wir früher Feierabend, wie's aussieht", verkündet Reece fröhlich und ich klatsche wie ein Kind in die Hände.
Nachdem wir die Bar aufgeräumt haben und alle Stühle auf den Tischen stehen, gehen Reece und ich mit Twyla zwischen uns, nach draußen.
Sie hat schon so viel getrunken, dass sie nicht mehr alleine gehen kann und Reece sie in ihren weißen Mercedes hieven muss.
"Tut mir echt Leid, Joy. Aber die Sache, die ich erledigen muss, ist wirklich sehr wichtig", entschuldigt er sich wieder, doch ich winke nur ab.
"Ich schaff das schon, geh du nur und erledige deine Sache." Wir umarmen uns kurz zum Abschied und schon ist er verschwunden. Ich setze mich hinter's Steuer von Twyla's Wagen und starte den Motor.
Ein kurzer Blick zu Twyla verrät mir, dass sie eingeschlafen ist. Mit einem Lächeln, schüttle ich den Kopf und fahre los. Auf der Hauptstraße fällt mir ein, dass ich Twyla's Adresse gar nicht habe. Schnell fahre ich an den rechten Rand und halte dort an. Ich zücke mein Smartphone hervor und schließe mit einem tiefen Atemzug die Augen. Ich habe Reece' Nummer nicht... Wir sollten echt mal unsere Nummer tauschen.
Ich versuche Twyla aufzuwecken, damit sie mir ihre Adresse mitteilt, doch sie lässt sich einfach nicht wachrütteln.
"Toll", gebe ich genervt von mir. Was soll's, dann fahre ich eben zu mir, so muss ich auch nicht mit der Metro Rail fahren. Mein Cabrio habe ich zum Schrottpark bringen lassen. So eine Verschwendung meines ersten Gehalts...
Naja, was soll's. Wenigstens bleibt mir heute die gruselige Fahrt mit der Metro Rail erspart.
Twyla murmelt etwas und setzt sich im Beifahrersitz um. Ich frage mich, was heute los war, dass sie so viel getrunken hatte. Denn als sie das mit ihrer besten Freund und ihrem Freund erfahren hat, hat sie nicht so viel getrunken, also muss es dieses Mal etwas noch schlimmeres gewesen sein.
Ich halte vor dem Gebäude meines Apartments an und schalte den Motor ab, nachdem ich den Mercedes geparkt habe. Mit schnellen Schritten gehe ich auf die andere Seite des Wagen und öffne die Tür.
"Twyla", ich rüttle sie anfangs leicht, dann heftig, weil sie nicht aufwachen will. "Hmmm..."
"Wir sind da, komm du kannst in meinem Bett weiterschlafen", rede ich auf sie ein und sie öffnet die Augen.
"Wo sind wir?", fragt sie leise und sichtlich verwirrt.
"Wir sind bei mir, also komm", ich helfe ihr aus dem Wagen zu kommen und tatsächlich schaffe ich es sie auch noch, nachdem ich den Wagen abgesperrt habe, sie ins Gebäude und in mein Apartment zu kriegen.
Mit schwerem Atem lege ich sie auf mein Bett und schnaufe erstmal durch. Puhh das war anstrengend. Schnell ziehe ich ihr noch ihre Schuhe aus und decke sie zu, bevor ich mich umziehe und mich auf die andere Seite meines King Size Bettes lege.
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Joy
ChickLit"DYLAN mach die scheiß Musik leiser!" Ich hämmere mit der Faust gegen seine Tür. Dylan macht diese auf und lehnt sich lässig gegen den Türrahmen. "Du schreist wohl gern meinen Namen. Hast du an einem Freitagabend nichts besseres zu tun als mir hint...