Sechsundfünfzig [Avery Special 3/3]

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Avery's P.O.V.

"Ich küsse deine Wehwehchen weg", erklären ich und küsse erneut die Stelle an ihrem Handgelenk.

"Dann muss ich deine Wehwehchen auch wegküssen", meint sie und setzt sich auf meinen Schoß. Bei ihrer Aktion muss ich mir ein Schmunzeln verkneifen. Sie greift sich meine Hand und küsst jeden einzelnen Knöchel, dann lässt sie von meiner Hand ab und drückt mir einen Kuss auf meinen Kiefer.

"Ich glaube hier hab ich auch was abbekommen." Ich zeige auf meinen Mund und sie fängt an zu lachen.

"Ja, das glaube ich auch", stimmt sie mir zu und fährt mit dem Daumen meine Unterlippe entlang.

"Oh doch nicht", meint sie dann gleichgültig und macht Anstalten von meinem Schoß runterzugehen. Sie ist gerissen, diese Kleine. Ich halte sie auf und ziehe sie an ihren Hüften ein Stück zu mir.

"Doch, ganz sicher. Es tut nämlich höllisch weh, wenn ich so mache." Ich lecke mir meine Unterlippe, ziehe sie zwischen die Zähne und beiße drauf.

"Dann mach das doch einfach nicht", sagt sie gespielt desinteressiert und muss sich, allem Anschein nach, auch ein Schmunzeln verkneifen.

"Aber das passiert automatisch, wenn ich an dich denke oder dich sehe." Ich zucke unschuldig mit den Schultern.

"Dann tu das nicht", sagt sie wieder gespielt lässig und macht mir meine Bewegung mit dem unschuldigen Schulterzucken nach.

"Sowas kannst du nicht von mir verlangen. Alles außer das. Nimm mir meine Playstation, mein Surf Board und Nutella, aber nicht das!" Oh Shit. Hab ich gerade Surf Board gesagt? Verdammt! Gerade als ich das mit dem Surf Board klarstellen will, da sie ja denkt, dass ich Dylan bin und Avery der Surf-Trainer ist und ich, Dylan, nicht surfe, werde ich von ihrem Lachen aufgehalten. Sie scheint es gar nicht bemerkt zu haben.

"Also ich würde dich ja sofort für mein geliebtes Nutella fallen lassen", gibt sie lachend von sich. Da hat Nutella die Situation gelungen gerettet. Erleichtert atme ich aus und schaue sie gespielt entsetzt an.

"Das würdest du nicht", funkle ich sie böse an.

"Oh doch und wie ich das würde!"

"Was?", frage ich gespielt erschüttert. "Und was wenn ich das mache?", frage ich und küsse leicht ihre linke Wange.

"Vielleicht", meint sie nur.

"Und das?" Ich gebe ihr einen hauchzarten Kuss auf die Lippen.

"Da bin ich mir noch nicht sicher."

"Wie wär's hiermit?" Dezent streife ich mit meinen Lippen die Haut an ihrem Hals.

"Das hätte mich fast umgestimmt... Aber Nein, doch nicht."

"Also das was jetzt kommt, ist das letzte was ich anbieten kann", sage ich und warte erst auf ihre Reaktion, bevor ich es tue.

"Ich versuch's, aber ich kann nichts versprechen, denn Mr. Nutella wartet sehnsüchtig in der Küche auf eine heiße Nummer mit Miss Bread und Mrs. Knife."

Ich reiße entsetzt die Augen auf und frage ernst "Mrs. Knife betrügt doch nicht Mr. Knife? Oder etwa doch?" Sie nickt bedeutend und setzt eine gespielt traurige Miene auf.

"Doch leider. Denn Mr. Knife hat Mrs. Knife vor einer wichtigen Reise, angeschrien und ihr Apartment lautstark verlassen." Spielt sie etwa auf unseren Streit, vor ihrer Reise nach Denver, an? Ich kann mich noch genau erinnern, wie rasend sie mich gemacht hat, als sie mir dahin geklatscht hat, dass sie für ein paar Tage nach Denver fliegt und das sie mit Reece schon alles abgesprochen hat und mir hat sie es erst kurz vor ihrem Flug gesagt. Wäre ich nicht zu ihr gegangen und hätte ihr gedroht die Tür aufzubrechen, wenn sie mich nicht in ihr Apartment lässt, hätte sie es mir wahrscheinlich gar nicht gesagt und wäre ohne ein Wort geflogen.

"Vielleicht hat Mrs. Knife Mr. Knife die Nerven geraubt, als sie eine Woche weg war und er nicht wusste, wo sie war. Und als sie dann wieder da war, hat sie ihm widerwillig von ihrer Reise nach Denver erzählt und ihn planlos gelassen", gebe ich ruhig und gelassen von mir, während meine Hände auf ihrer Taille liegen und meine Augen ihre fixieren.

"Vielleicht hätte Mr. Knife sie nicht so anschreien dürfen, dann hätte sie es ihm in Ruhe erklärt", sagt sie genauso ruhig, wie ich zuvor.

"Vielleicht hätte Mrs. Knife nicht davor schon eine Woche verschwinden dürfen und hätte auf ihr scheiß Smartphone antworten sollen." Ich bin immer noch die Ruhe in Person.

"Vielleicht hat Mrs. Knife einfach Zeit zum Nachdenken gebraucht und einen Ort an dem sie sich zurückziehen kann."

"Mrs. Knife hätte ihre Gedanken auch mit Mr. Knife teilen können. Denn Mr. Knife ist sehr interessiert an dem was in Mrs. Knife's Köpfchen vorgeht." Joy beißt sich nachdenklich auf die Lippe und mustert jeden meiner Gesichtszüge.

"Mrs. Knife hatte Angst, dass Mr. Knife sie zurückstößt, falls etwas unerwartetes passieren würde, was deren Leben auf den Kopf stellen würde", sagt sie und beißt sich wieder auf die Unterlippe. Mit gerunzelter Stirn schaue ich den wundervollen Menschen auf meinem Schoß an. Wir müssen Klartext reden.

"Ich würde dich niemals zurückstoßen, komme was wolle", antworte ich ehrlich und schmunzle. "Außerdem hast du mein Leben schon komplett auf den Kopf gestellt."

JoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt