Jennifer P.O.V.
"Jennifer! Komm runter! Kannst du nicht einmal richtig einkaufen?", jammerte meine Mutter aus der Küche.
Ich verdrehte genervt die Augen. Ich war gerade so schön auf dem Weg ins Land der Träume gewesen.
Stattdessen schwang ich meine Beine über die Bettkante und schlurfte nach unten in die Küche.
"Was ist denn?"
Meine Ma drehte sich ruckartig um und hielt ihren Kochlöffel warnend in die Höhe.
Leicht erschrocken wich ich einen Schritt zurück. Wenn meine Mutter einen Kochlöffel in der Hand hielt, war nicht zu spaßen.
Ihr mögt jetzt lachen, aber das ist wirklich so. Als ich kleiner war, hat sie mich mal mit einem Kochlöffel durch die Wohnung gejagt, weil ich in ihre Nudeln die komplette Salzpackung - ausversehen! - reingekippt hatte.
"Du hast vergessen, Monopoly zu kaufen, Fräulein! Du weißt doch, dass Fabienne das so gerne haben wollte!", schimpfte sie los und ich legte irritiert den Kopf schief.
"Ich kann allerdings nicht hellsehen, von Monopoly stand nichts auf dem Einkaufszettel!", verteidigte ich mich.
Hätte das drauf gestanden, wäre ich doch zu unserem Spielladen um die Ecke gegangen, und hätte das scheiß Spiel gekauft!
"Oh..ja..eh, da kannst du recht haben", sagte meine Ma leise und flitzte an mir vorbei zurück zum Herd.
"Liebling, kannst du das dann eben machen? In knapp 2 Stunden kommt Fabienne nach Hause und ihr Vater wollte auch noch zum Essen kommen.. und wenn das alles nicht schon schlimm genug wäre, sieht das hier auch noch aus wie im Saustall! Ich kann beim besten Willen hier gerade nicht weg. Und ich habe es Fabi versprochen, dass Monopoly gekauft ist, wenn sie von der Schule kommt! Aber sie haben mich heute erst so spät bei der Arbeit rausgelassen und -"
"Ist gut, Mum. Ich fahr schnell los", unterbrach ich meine Mutter Augen verdrehend und schnappte mir den Schlüssel.
Nachdem meine Mutter mir noch einen begeisterten Schmatzer auf die Wange gedrückt hatte, verließ ich das Haus.
Wenn Sie so überdreht war wie sie gerade war, war meine Ma ziemlich anstrengend.
Mit ihren 45 Jahren war Bettina Heinrich, so ihr Name, auch noch ziemlich jung.
Das sie mich schon mit 21 bekommen hat, war ihr egal. Sagte sie zumindest immer.
Doch ich konnte mir schon vorstellen, dass sie es manchmal bereute, mich nicht abgetrieben zu haben. Schließlich hatte meine Geburt ihre komplette Karriere zerstört.
Wer nimmt denn mit eine Frau, die mit 21 Jahren schon Mutter ist, als Auszubildene an? Eigentlich hatte meine Mutter studieren wollen, aber mit mir im Bauch war der Traum schnell geplatzt.
DU LIEST GERADE
Monopoly {Roman Bürki FF}
FanfictionIch wollte doch nur Monopoly kaufen gehen, in dem Laden um die Ecke. Doch dann, anstatt einfach nach Hause zu gehen, ließ ich mich überreden auf eine Party am Abend zu gehen. Was dort passiert ist, weiß ich nicht genau. Aber ich vermute schlimmes...