Mino
Beschämt und mit rotem Kopf zog ich die Decke weiter über mich. Wir hatten jetzt Abend und vor wenigen Stunden haben Lavi und ich...
Allein der bloße Gedanke daran ließ mich rot werden. Ich wusste noch nicht einmal warum ich das getan hatte. In dem Moment hatte es sich einfach so... richtig angefühlt. Ich wollte, dass er mich berührt. Selbst jetzt konnte ich noch seine Hände auf meiner Haut spüren, seine Lippen die über meine strichen.
Ich schüttelte den Kopf und vergrub ihn im Kissen. Ich wusste nicht, wie ich meinem Gefährten in die Augen schauen sollte, ohne mich an die vergangenen Stunden zu erinnern. Vor allem, nachdem er mich auch noch umgezogen und sauber gemacht hat.
"Hey Mino, schläfst du noch?" hörte ich seine Stimme und zuckte zusammen.
Seine Schritte kamen näher und dann wollte er die Decke wegziehen. Doch ich hielt sie fest und hörte ihn lachen. Und kaum eine Minute später spürte ich Hände, die mich durch die Deck kitzelten. Ich konnte mir das kichern und lachen nicht verkneifen und merkte, wie meine Kraft mich verließ. Das nutze Lavi aus und schon hatte er die Decke von mir gezogen. Er stand über mich gebeugt, ein verschmitztes Grinsen im Gesicht. Seine Haare waren zerzaust und ein wenig nass.
Während ich noch nach Luft schnappte näherte er sich schon meinem Gesicht und drückte mir einen Kuss auf. Dann setzte er sich hin und zog mich an den Armen hoch. Ein ziehen ging durch meine Schulter, die noch nicht vollständig geheilt war und ich biss mir auf die Lippe.
"Sorry, hats weh getan?" fragte er und streichelte behutsam über meine nackte Haut.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich nur in Boxershorts vor ihm saß und sofort schoss mir wieder die Röte ins Gesicht. Lavi grinste und stand dann auf um einen Pullover aus dem Schrank zu holen. Er kam zurück und zog ihn mir über, was ich mit kleinen Protesten zuließ.
"So, jetzt gehen wir mal was Essen. Meine Mutter hat eben gekocht und wir wollen ja nicht, dass es kalt wird, oder?"
Er packte mich an der Hand und ich folgte ihm willig. In der Küche angekommen, stand seine Mutter Linda schon am Backofen und holte zwei Teller hervor, die mit Essen nur so befüllt waren. Ich musterte den Teller aus Nudelauflauf und wusste jetzt schon nicht, wie ich das alles aufessen sollte.
"Ich lass euch zwei mal alleine. Ach ja, solltet ihr wieder das ein oder andere Bedürfnis haben, bitte ich euch darum, uns vorzuwarnen. Dann müssen wir euch nicht zuhö-"
"Mom!" rief Lavi aus während ich meinen Blick auf den Teller richtete.
"Ich meine ja nur." sagte sie und verschwand aus der Küche. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie auch Lavis Hautfarbe einen Stich röter geworden ist. Er seufzte auf und griff dann zur Gabel.
"Hör einfach nicht auf sie." sagte er und schob sich Nudeln in den Mund. Dann griff auch ich zur Gabel und fing an, zu essen. Nach ungefähr zehn Minuten hatte ich vielleicht die Hälfte geschafft, während mein Gefährte den Teller von sich schob.
Ungläubig starrte ich ihn an, als ich grade einen weiteren Minihappen in mich schieben wollte. Er bemerkte meinen Blick und schaute mich nun ebenfalls an.
"Ich esse halt viel." verteidigte er sich.
Ich kommentierte das nicht weiter und hörte auf zu essen, da ich kurz vorm platzen war. Lavi hingegen schnappte sich meinen Teller und aß die Reste davon auf. Ich schaute ihm eine weile dabei zu während mir weiterhin Gedanken im Kopf herumliefen, wie peinlich es gewesen war, mich ihm so.. hinzugeben.
Meine Gedanken wurden allerdings unterbrochen als Jiro hereinkam. Er gesellte sich zu uns und nahm sich einen Apfel aus der Obstschüssel. Dann warf er meinem Gefährten einen Blick zu, der auch endlich fertig war und zu verstehen schien. Ich schaute nur verwirrt und war um so verwirrte, als er sich zu mir drehte.
"Du erinnerst dich doch bestimmt an unser Gespräch damals über die vorübergehende Markierung." fing er an und ich nickte.
"Gut. Denn ich wollte dich fragen, ob wir das in den nächsten Tagen versuchen könnten. Unsere Momentane Lage hat sich leider verschlechtert. Es sind weitere Wölfe eingedrungen und wir vermuten, dass noch mehr auf den Weg sind oder sich zumindest in der Nähe herumtreiben."
Er warf er einen kurzen Blick zu meinem Bruder bevor er wieder mich anschaute und weitersprach.
"Es würde nicht nur eventuell die ganzen Eindringlinge mindern sondern ich würde mich auch gleich viel wohler fühlen, wenn ich weiß, dass nicht gleich jeder Wolf in der Nähe dich bespringen will. "
Ich überlegte. Natürlich würde es viel angenehmer werden, wenn es tatsächlich funktionierte. Ich hatte auch gesagt, das ich es irgendwann probieren würde.
"Wir wissen, dass es dir Schmerzen bereiten wird, wenn ich dich so markiere. Aber-
"Ist ok." unterbrach ich ihn "Ich habe ja gesagt, dass ich es tun werde."
"Danke. Wir können es gerne Morgen versuchen, wenn du es willst. Ich glaube das ist angenehmer für dich."
"Nein. Ich möchte das schnell hinter mich bringen." widersprach ich ihm.
"Bist du dir da sicher?"
Wieder nickte ich, dann ergriff Jiro das Wort.
"Wenn du es wirklich jetzt durchziehen willst, dann will ich dir noch ein paar Sachen erklären." begann er "Wir haben dir schon gesagt, dass es schmerzen wird. Aber es könnte auch passieren, dass Lavi die Kontrolle über seinen Wolf verliert. Deshalb möchte ich, dass mir sofort einen Link schickst, solltest du dich unwohl fühlen, Lavi sich nicht mehr unter Kontrolle haben oder du finden solltest, dass die Schmerzen zu schlimm werden."
Ich nickte nur wieder und schon wurde ich von Lavi aus der Küche gezogen und hoch in unser Zimmer gebracht. Dort drückte er mich auf das Bett und setzte sich mir gegenüber.
"Ich weiß, dass Jiro es dir grade schon gesagt hat. Und ich werde auch Vorsichtig sein. Aber versprich mir, dass du ihn wirklich linken wirst, wenn es dir zu viel wird."
"Ja. Ich verspreche es." versprach ihm und er drückte mir einen kurzen Kuss auf. Dann schob er mir den Pullover hoch. Bevor ich ihn überhaupt ganz ausziehen konnte, hatte machte er sich schon an meinem Hals zu schaffen. Er knabberte an meinem Hals, saugte hin und wieder und verteilte kleine Küsse. Mit den Händen streichelte er über meinen Körper und fuhr über meine Brust. Ich vermute, dass er es mir so angenehm wie möglich machen wollte. Und es funktionierte. Ich konnte nicht anders als hin und wieder zu keuchen und meine in seinem Haar zu vergraben. Nur blieb es nicht lange dabei. Denn er packte meine Arme und drehte mich auf den Bauch, dann drückte er mich leicht auf die Decke und küsste meinen Rücken von unten an aufwärts. Bis er an meinem Nacken ankam. Und dann kam die Unruhe.
Ich wand mich ein wenig in seinem Griff während er an meinem Nacken knabberte und mit den Zähnen darüber schabte.
"St-stop. Ich hab a-angst, Lavi." wimmerte ich und er hörte kurz auf. Sein Gesicht erschien neben meinem und er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Schläfe.
"Hier." er schob seine Hand unter meine und ich umfasste seine Finger.
"Die darfst du gerne zerquetschen." sagte er nahe an meinem Ohr und ich musste unwillkürlich lächeln. Dann widmete er sich wieder meinem Nacken und die Angst hatte tatsächlich etwas nachgelassen.
Als ich aber seine Fangzähne spürte die an meiner Haut kratzten versuchte ich mich auf seine Finger zu konzentrieren. Dabei verstärkte ich den Druck schon und kniff meine Augen zusammen.
Im selben Moment, in dem er mich biss drückte ich mit der einen Hand zu. Ich presste die Zähne zusammen und konnte trotzdem nicht verhindern, dass ich anfing zu wimmern und mir vereinzelte Tränen über die Wangen liefen. Der Schmerz war einfach grauenhaft und durchzog meinen ganzen Nackenbereich.
Auch als er mir über die Bisswunde leckte und versuchte, mich durch besänftigende Worte zu beruhigen, wurde es nicht besser. Ich hielt seine Hand immer noch krampfhaft fest und hatte die Augen zugekniffen.
Nach ein paar Minuten, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, wich der Schmerz einem Brennen und Ziehen.
"Ist alles okay?" fragte mich Lavi, der mittlerweile neben mir hockte. Er hatte die Decke irgendwie über mich gelegt und strich mir über die Stirn.
Ich antwortete ihm nicht sondern öffnete meine Augen, die dann auf seine trafen. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, da ging auch schon die Tür auf und mein Bruder kam mit Tüchern und Pflastern in der Hand herein. Er gesellte sich neben meinen Gefährten und gab ich die Tücher, mit denen mir sofort der Nacken abgetupft wurde. Dann klebte Jiro ein Pflaster darüber und wuschelte mir durch die Haare.
"Es wird noch ein paar Stunden schmerzen. Ich habe schon Linda bescheid gegeben, dass wir dich morgenfrüh kurz vorbeibringen. Dann kann sie es sich noch mal anschauen. Außerdem sagte sie, dass sie mit dir noch über etwas sprechen wollte." bei dem letzten Satz wandte er sich an den Lavi, der mittlerweile angefangen hat mit seinem Daumen Kreise auf meine Hand zu zeichnen. Die beiden redeten noch eine Weile, was ich aber nicht mehr mitbekam. Denn irgendwann holte mich meine Müdigkeit ein und ich sank in einen Schlaf.
Mit einem schmerzenden Ziehen im Nacken saß ich auf einem Behandlungstisch. Lavis Mutter hatte mir den Biss richtig versorgt und schaute sich auch noch kurz meine Schulter an, die so gut wie verheilt war. Es war nur noch eine blasse Narbe zu sehen, die zeigte, dass da mal etwas gewesen war. Sie wandte sich an ihren Sohn und musterte ihn kurz bevor sie dann anfing zu sprechen.
"Ich hoffe du bist dir der Konsequenzen bewusst, die du damit bezwecken wirst."
"Wie meinst du das? Es wird doch nur helfen, dass man seine Pheromone nicht mehr so gut riechen kann."
"Das ist leider nur eine Sache, die es mit sich zieht." sagte sie " Eigentlich hätte ich gedacht, dass ihr euch besser informiert oder zumindest fragt. Aber kommen wir zurück zum Thema. Dadurch, dass du ihn zweimal eine Markierung verpasst hast, wird es sehr wahrscheinlich passieren, dass du ihn bald richtig markieren MUSST. Sonst-"
"Warte! Wann habe ich ihn denn zweimal markiert. Ich habe ihn doch nur gestern gebissen."
"Ah. Vermutlich denkst du, dass es nicht zählt, aber wenn du genauer nachdenken würdest, dann wüsstest du, dass die Narbe auf seiner Schulter ebenfalls zählt." erklärte sie.
Ich hörte nur mit halben Ohr zu. Mir war grade unangenehm warm und meine ganze haut kribbelt. Das lenkte mich grade zu viel davon ab, zuzuhören. Auch wenn ich bei den folgenden Worten doch wieder aufmerksam wurde.
"Durch die zwei Markierungen kann es nun durchaus sein, dass es nun das genaue Gegenteil bewirken wird, als das was ihr wolltet."
"Das soll heißen?"
"Nun. Wenn ich es so ausdrücken darf, dann ist es durchaus möglich, das Mino, sagen wir mal so, läufig wird."
Lavi schwieg einen Moment. Dann wanderte sein Blick zu mir und zurück zu seiner Mutter.
"Soll das heißen, wenn ich ihn nicht in der nächsten Zeit richtig an mich Binde, dann wird sich unsere gesamte Situation verschlechtern?"
Ich war grade zu geschockt und von dem komischen Gefühl abgelenkt, als dass ich nun weiter zuhören konnte. Ständig liefen mir Schauer über den Rücken, das Kribbeln wurde stärker wann immer Lavi seine Stimme erhob und auch mein Körper meinte, meine Temperatur ein wenig in die Höhe zu treiben.
Irgendwann wurde es mir zu viel und ich zog einmal schnappend die Luft ein. Dann spürte ich eine kühle Hand auf meiner Stirn die kleine Stromschläge durch meinen Körper schickte und ich lehnte mich dieser entgegen. Meine Arme fanden automatisch den Weg um den dazugehörigen Körper und ich vergrub meinen Kopf in dessen Halsbeuge.
"Scheiße" hörte ich Lavi noch sagen und schmiegte mich beim klang seiner Stimme noch näher an ihn.
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Omega Of The Moon(Boy x Boy)
WerewolfLavi ist ein Alpha. Er freut sich schon seit längerem auf seinen 18. Geburtstag. Denn dann würde er endlich seinen Mate finden. Doch dieser ist nicht nur ein Junge, sondern auch ein Omega. Aber Mino ist nicht irgendein Omega. Er und sein Bruder ve...