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Mino

Als der Alpha die Tür eingetreten hatte und auf uns zugekommen ist war ich einer Panikattacke schon nahe. Mein innerer Wolf war schon dabei gewesen, sich die Kontrolle zu erkämpfen als dann Lavi hereingestürzt kam, den Alpha umwarf und sich vor Nico und mich stellte. Das hatte meinen Wolf ein wenig beruhigt.
Jetzt lief John, der Vater von Lavi, auf den Alpha zu. Er sagte irgendwas aber ich hörte nicht zu. Mein Fokus lag auf Lavi der noch vor mir stand und sich dann langsam umdrehte.
Er schnüffelte an meinem Gesicht und dann an meinen Armen, die ich um meinen Bauch geschlungen hatte.
Er grummelte und rieb seinen Kopf an meinem.
"Ich bin ja hier. Es ist alles gut." erklang seine Stimme in meinem Kopf.  Seine Schnauze berührte meinen Hals an der Markierung und sein Atem glitt über meine Haut.
Ich hielt mich an seinem Fell fest und stand dann mit ihm auf. Jiro kam mit Nico im Schlepptau und beschnüffelte mich kurz bevor er sich wieder dem Geschehen zuwandte.
"Das ist doch nur ein verdammter Omega! Ich kann nicht fassen, dass wegen so einem, solch ein Aufstand gemacht wird!" wütete der fremde Alpha immer noch.
"Derjenige, der hier einen Aufstand macht bist du." mischte sich nun eine Frau ein. Neben ihr standen zwei weitere unbekannte Männer. Der jüngere wirkte nicht sonderlich interessiert an allem während der Ältere nun langsam auf John und den Alpha zuging.
"Jetzt hör doch mal auf." sagte der ältere Mann "Das ist schließlich noch ein halbes Kind. Ich kann jetzt verstehen warum Lavi nicht wollte, dass er dabei ist."
Seine kratzige und rauhe Stimme hatte irgendwas beruhigendes an sich.
Lavi verwandelte sich zurück und zog mich an seinen Körper. Das er nackt war schien ihn nicht zu stören, ließ aber mich erröten.
"Wage es nicht nochmal meinen Gefährten anzufassen!" drohte Lavi und legte eine Hand beschützerich um meine Schultern während die andere zu meinem Bauch glitt.
"Ich wollte mich nur versichern, ob das stimmt. Und was ist dein Problem? Er ist nur ein nutzloser Omega!"
"Das reicht jetzt." mischte sich John ein und schob den Alpha aus dem Raum.
Mein Gefährte war von oben bis unten angespannt und ich hatte schon Angst er explodiert gleich. Seine Arme lockerten sich keinen Zentimeter.
Ich drückte mich aber noch näher an Lavi als der ältere Mann auf uns zu kam.
Ich knurrte ihn an meine Finger bohrten sich leicht in seine Haut, aber Lavi zuckte nicht einmal.
Der Mann lächelte nur und holte eine Decke von dem Sofa, die er uns reichte.
"Deine Kleidung wirst du nicht mehr tragen können. Das wäre ein wenig kalt nachdem sie in kleine Fetzen zerrissen ist."
Er warf auch meinem Bruder eine zu der sich in die Decke wickelte.
"Ich gehe mal davon aus du bist der besondere Omega." stellte er fest aber ich starrte ihn nur an.
"Allem anschein nach ja." mischte sich nun die Frau ein und musterte mich. Bei ihrem Blick legte ich eine Hand auf die von Lavi, die meinen Bauch streichelte. Das entging auch den beiden nicht.
"Ah. Jetzt verstehe ich." murmelte sie zu sich selbst, drehte sich um und verließ den Raum.
"Ich lasse euch mal allein. Da ich davon ausgehe, dass ihr jetzt eure Ruhe braucht.
Wir sehen uns heute Abend mein Junge." sagte der Mann und dann waren wir alleine. Jiro war auch schon mit seinem Gefährten verschwunden.
Lavi öffnete die Decke ein wenig und zog mich in die angenehme Wärme.
"Tut mir Leid." flüsterte er in mein Ohr "Ich hätte das verhindern können. Gott bin ich ein Idiot." schimpfte er über sich selbst und ich musste lächeln. Ich nahm sein Gesicht in beide Hände und streichelte seine Wangen. Er blickte mir in die Augen und biss sich auf die Unterlippe.
"Schon Ok." sagte ich genauso leise.
Ich wollte noch was sagen als Linda in das Zimmer gestürmt kam. Sie schaute sich die Tür an, murmelte irgendwas von neuen Kosten und Rechnungen und warf Lavi dann frische Kleidung zu.
"Oh Gott. Meine armen Babys!" rief sie aus und entzog mich aus Lavis Griff der schon protestieren wollte.
"Zieh dich an. Ich will untersuchen, ob mit deinem Kind alles in Ordnung ist. Und jetzt hör auf zu schmollen." fuhr sie ihn an was mir ein Knurren entlockte.
Sie blickte mich überrascht an bevor sie mich auch schon los ließ.
"Ich darf nicht vergessen, dass mit Schwangeren nicht zu spaßen ist."
Ein Arm legte sich um meine Schulter und dann küsste Lavi meine Schläfe.
"Na los. Ich will nicht ewig hier stehen." drängte er und wir gingen los.

"Es scheint alles in Ordnung zu sein." sagte Linda und musterte den Bildschirm.
Es hat mich ein wenig Überwindung gekostet, sie an meinen Bauch zu lassen. Aber jetzt wo ich das Bild sah, hatte ich Tränen in den Augen.
Es war immer wieder überwältigend zu sehen, wie die kleine graue Bohne sich entwickelte. Mittlerweile erkannte man Kopf, Arme und Beine, die sich entwickelten.
Lavi drückte meine Hand und schien auch keine Worte zu finden.
Seine Mutter druckte ein paar Bilder aus und reichte sie uns.
"Zur Sicherheit will ich ein wenig Blut abnehmen und deine Werte untersuchen."
"Muss das sein?" fragte ich und auch Lavi wirkte angespannt.
"Leider ja. Du wurdest innerhalb so kurzer Zeit viel Stress ausgesetzt. Wenn das so weitergeht belastet das nicht nur dich, sondern auch das Kind."
Sie holte die Utensilien und kam mit einer kleinen Schale wieder. Darauf lagen Ampullen und eine Spritze.
Ich setzte mich aufrecht hin und sie schnappte sich meinen Arm. Sie desinfizierte die Armbeuge und schnürte vorher mit einem komischen Band meinen Arm ab.
"Kann ich darauf vertrauen, dass du mir nicht den Kopf abreißt oder muss ich dich rausschicken?" wandte sie sich an Lavi.
"Nein... Ich beherrsche mich."
Ich musste mich zusammenreißen keine Regung zu zeigen und den Arm nicht wegzuziehen.
Allein die Spritze zu sehen weckte schon die Instinkte in mir. Aber um Lavi nicht zu beunruhigen hielt ich still.
Es piekste kurz und dann lief auch schon das Blut in die Ampullen. Dann war es auch schon vorbei und ein Pflaster klebte auf der kleinen Einstichstelle.
"So. Ich will jetzt, dass du keinem Stress mehr ausgesetzt bist. Du bist nun am Anfang des dritten Monats und die Verwandlung in einen Wolf wäre Fatal."
Sie schaute uns ernst an.
"Und wenn es sein muss, dann sperre ich euch zwei ein. Verstanden?"
Wir nickten und sie schien zufrieden.
"Ich unteruche schnell dein Blut und gebe ich euch dann bescheid. Ihr geht jetzt auf direktem Weg nach Hause. Dabei könnt ihr mir gleich Nico vorbeischicken. Jiro hat schon die ganze Zeit den Link geschlossen und öffnet ihn nicht."
Sie drückte Lavi und mir einen Kuss auf die Stirn, den er sich angeekelt wegwischte.
Linda schmollte daraufhin ein wenig und scheuchte uns nach Hause.

Wir waren alleine im Wohnzimmer. Lavi hatte meinen Bruder mit Nico zu seiner Mutter geschickt und das war vor fünf Minuten gewesen.
Ich entspannte mich unter Lavis Berührungen während er manchmal abwesend wirkte. Ich vermutete, dass er mit seinem Vater über den Link sprach.
Grummelnd nahm ich eine seiner Hände und spielte mit den Fingern. Dann kam mir eine Idee und ich stand von dem Sofa auf. Dann lief ich einmal herum bis ich hinter Lavi stand.
Sein Kopf wirbelte zu mir herum und er öffnete schon den Mund um was zu sagen. Ich hingegen drückte einfach meine Lippen auf seine und erstickte seine Worte.
Es kostete mich immer noch Überwindung ihn von selbst zu küssen. Aber mittlerweile verstand ich, dass ich ihn einfach berühren durfte und er das auch von mir wollte.
Er seufzte leise in den einfachen und liebevollen Kuss. Es hatte nichts erotisches an sich und ich wollte ihm einfach nur Aufmerksamkeit schenken, als das es immer andersherum war.
Ich legte meine Hände auf seine Schultern und fing an ihn zu massieren. Dabei knetete ich mal sanft mal feste seine Haut.
Seine Schultern sackten nach unten und er seufzte erneut in den Kuss. Dann löste ich ihn und zögerte nicht lange ihn unterhalb seines Ohres zu küssen und dann zu meiner Markierung zu wandern.
Lavi neigte den Kopf nach forne und bot mir mehr Spielraum, den ich sofort ausnutzte.
Das ging eine ganze Weile so weiter bis er mich stoppte.
"Komm her."
Er klopfte auf seine Beine und ich tat wie geheißen. Rittlings setzte ich mich auf seinen Schoß und seine Hände legten sich auf meinen Rücken.
Lächelnd küsste er mich.
"Wofür war das grade?" fragte er und legte seine Stirn an meine.
"Ich wollte mal was für dich tun." antwortete ich mit geröteten Wangen.
"Das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich tue gerne was für dich."
Ich schüttelte den Kopf.
"Genau deswegen. Du beschützt mich immer."
"Aber ich mache das gerne. Außerdem machst du mir schon das schönste Geschenk überhaupt."
Er legte eine Hand auf meinen Bauch und zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Dann drückte er meinen Kopf in seine Halsbeuge und vergrub seine Nase in meinem Haar.
Aber unser schöner Moment würde je unterbrochen, als mein Bruder und Nico wiederkamen.
Sie gesellten sich zu uns und für einen Moment war alles vergessen.

Omega Of The Moon(Boy x Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt