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Lavi
Ich stand bei meinem Vater und erklärte ihm Jiros und meine Theorie. Dabei ignorierte ich seinen wissenden Blick, der auf meinem Hals lag. Dort war ziemlich gut ein Teil von Minos Markierung zu erkennen, die ich eigentlich gar nicht verdecken wolllte.
"Also gehst du davon aus, dass es Alpha Alfred war. Wenn das stimmen sollte dann wird er ein Bündnis mit den wilden Wölfen eingegangen sein oder zumindest mit eurem komischen Lehrer." schlussfolgerte mein Vater und rieb sein leicht stoppeliges Kinn.
"Herr Winterberg, fall das sein richtiger Name ist, hat damals irgendwas davon erzählt, dass sein Alpha ein ehemaliges Mitglied von Jiros altem Rudel war. Wenn wir also davon ausgehen, dass Alfred ihr Alpha ist, dann wäre er ein naher Verwandter von Mino. Das würde auch erklären warum er ihn haben wollte." murrte ich und meine Laune ging sofort tiefer in den Keller.
Mein Vater schwieg eine Weile und das machte mich nervös. Ich ahnte was er vorhaben könnte und knurrte sofort als er seinen Mund aufmachte um zu sprechen.
"NEIN! Du wirst Mino nicht als Köder benutzen. Ich will, dass er aus allem rausgehalten wird!"
Mein Vater seufzte.
"Ich weiß, dass du stark was dagegen hast. Aber wenn das so weiter geht, dann wird der nächste Angriff kommen. Und bevor das geschieht wäre es doch besser, sie in einen Hinterhalt zu locken." erklärte er.
"Mag sein. Aber wir benutzen nicht Mino. Das kannst du vergessen."
"Wie wäre es, wenn wir ihn selber fragen, was er davon hält."
Wiederwillig stimmte ich zu und führte meinen Vater zu dem Zimmer. Ich schloss auf und mein Blick wurde sofort sanfter als ich meinen Gefährten so friedlich schlafen sah. Seine Hände hatten sich in ein Kissen gekrallt und an sich gedrückt. Ich hörte meinen sich Vater hinter mir räuspern und warf ihm einen Blick zu. Eine leichte röte hatte sich auf sein Gesicht gelegt und er wich meinem Blick aus. Ich wand angeekelt den Blick ab und erinnerte mich ungern an die Unterhaltung mit meiner Mutter die hier ihr Liebesleben mit ihm ausgeführt hat. Ich schüttelte mich bei der Vorstellung und wünschte mir grade, dass Mino nicht mehr in diesem Bett lag. Am besten gar nicht erst wieder hier in den Raum sollte.
Mit diesen Gedanken eilte ich zu ihm,  schnappte mir die Hose und ein Shirt, welche auf dem Boden lagen und warf meinem Vater einen kurzen Blick zu. Dieser drehte sich um und ich schlug die Decke zurück. Mino murrte etwas, als ich die ganzen roten Flecken auf seinem Körper ignorierte und ihm Hose und Shirt überzog. Eine Boxershorts trug er schon. Vermutlich ist er aus seinem Schlaf aufgewacht und hat sie sich schnell aus Scham angezogen.
Fertig angezogen blinzelte er schon leicht und schlug ziellos nach mir. Grinsend hielt ich seine Hände fest und legte sie an mein Gesicht. Sofort legten sich seine Hände um meinen Nacken und ein Lächeln schlich auf sein Gesicht.
"Na komm, aufwachen." sagte ich leise an seinem Ohr und er öffnete langsam seine Augen. Er gähnte einmal und schmiegte sich müde an meinen Körper.
"Wir müssen was mit dir besprechen, Mino. Es geht auch schnell. Dann kannst du auch weiterschlafen."
Ich bezweifelte zwar, dass er danach noch schlafen konnte, aber er nickte nur. Ich wollte ihn auf sein Füße setzen aber er gab ein unzufriedenes Knurren von sich und krallte sich fester an meinen Nacken. Verwirrt hielt ich ihn weiter fest und hörte dann ein Knarzen. Ich drehte mich um und schaute meinen Vater zu, wie er einen Klappstuhl neben das Bett setzte und sich darauf niederließ.
Ich setzte mich aufs Bett und Mino setzte sich zufrieden neben mich. Allerdings krallte sich eine Hand immer noch an meinen Arm fest.
Ich ignorierte es einfach und sah meinen Vater dann abwartend an. Er durfte das gerne selber meinem Gefährten erzählen, wie seine Vorhaben aussahen.
Er räusperte sich noch mal bevor er anfing zu sprechen.
"Mino. Ich möchte, dass du uns bei unserem Plan hilfst."
Mino schaute meinen Vater an und gab durch ein Nicken zu verstehen, dass er zuhörte.
"Wir haben vor das fremde Rudel in einen Hinterhalt zu locken. Allerdings brauchen wir dafür eine Person, die für diese Wölfe wichtig ist."
Minos Griff verfestigte sich und ein kaum wahrnehmbares Grollen löste sich aus seiner Kehle.
"Er ist sehr besitzergreifend momentan. Ich kann mich erinnern, dass deine Mutter genauso war, nachdem wir unseren Bund geschlossen haben." erklärte mir mein Vater über unseren Link und ich nickte leicht.
"Ich habe mir gedacht, dass wir dich dafür nehmen. Sie sind hinter dir her und deshalb auch die vielen Angriffe. Wir werden natürlich dafür sorgen, dass dir nichts passiert und du so schnell wie möglich in Sicherheit gebracht wirst."
Mino verengte seine Augen zu schlitzen und ich legte einen Arm um seine Schultern um ihn näher an mich zu ziehen. Sofort presste er sich an mich und beäugte meinen Vater.
"Es würde dazu beisteuern, dass das Rudel in Sicherheit ist." fügte er noch hinzu.
Ich merkte wie es bei Mino im Kopf arbeitete. Er warf mir immer wieder Blicke zu und ich wollte schon für ihn ablehnen als er mir dazwischen kam.
"Ich machs."
Ungläubig starrte ich ihn an.
"Bist du dir da wirklich Sicher? Du musst das nicht machen, wenn du nicht willst." sagte ich und drehte seinen Kopf zu mir.
"Ich will aber nicht, dass das Rudel wegen mir leiden muss." Er schaute mich aus bittenden Augen an.
"Ich mach es und will, dass du zustimmst. Bitte"
Unsicher schaute ich ihn an und gab ein frustriertes Knurren von mir.
"Also Gut"  stimmte ich leise zu und zog ihn dann auch schon in meine Arme. Allein die Vorstellung, dass er irgendwo alleine rumlaufen soll machte mir schon Angst.
Mino rieb seine Nase am meinem Hals über meine Markierung und ich drückte ihn noch fester an mich.
Das mein Vater gegangen ist, habe ich schon gar nicht mehr mitbekommen. Zu beschäftigt war ich, meinen Gefährten zu Liebkosen und einfach nur festzuhalten.

Nach nur wenigen Stunden, die mir wie Minuten vorkamen, klopfte es an der Tür. Herein traten Jiro und sein Gefährte, der sich an dessen Shirt klammerte und sich immer wieder umschaute.
"Hey."
Ich nickte nur als Gruß während sich Mino nur die Mühe machte einen kurzen Blick auf die Ankömmlinge zu werfen. Er hatte seine Arme fest um mich geschlungen und bei der kleinsten Bewegung die ich machte, knurrte er mich warnend an. Mein Vater hatte mich schon über dieses Verhalten aufgeklärt und irgendwie gefiel mir seine besitzergreifende Art.
"Hab schon gehört. Wann soll es losgehen?"
"Morgen." grummelte ich.
"Aber dein Gefährte scheint dich ja schon in Anspruch zu nehmen." wächselte ich das Thema und sofort stahl sich ein kleines Lächeln auf das Gesich meines Betas.
"Er spricht noch nicht mit mir. Aber ich mag es, wenn er so anhänglich ist." grinste er und streichelte durch das verstrubbelte Haar seines Gefährten, der Mino und mich misstrauisch musterte.
Jiro trat ganz ein und schloss die Tür, dann führte er den Jüngeren zum Stuhl und ließ sich, mit ihm auf seinem Schoß, darauf nieder. Sie gaben uns unseren Raum und dafür dankte ich ihm. Denn durch ihr Eintreten hat Mino sich angespannt und seine Finger bohrten sich schon fast Schmerzhaft in meinen Rücken. Aus dem Augenwinkel konnte ich auch das glimmern seiner Augen sehen. Ein eindeutiges Zeichen, dass sein Wolf nahe an der Oberfläche war, was bei ihm nur selten vorkam, wie ich von Jiro erfahren habe.
"Ich soll ihn nachher noch mal untersuchen lassen, was seine anderen Funktionen angeht. Er hat sie nur ungern an die Verletzungen gelassen, die ich dann teilweise verbinden durfte."
Der Junge schaute mit leicht geröteten Wangen weg und grummelte wölfisch. Seine Finger kniffen leicht in die Arme von Jiro, der sie um seinen Bauch geschlungen hatte. Ich musste mir ein Lachen verkneifen als Jiro leicht zusammenzuckte.
Ich erkannte jetzt schon, dass Jiro alle Hände voll zu tun haben wird, wenn sein Gefährte erst mal genug vertrauen gefasst hat.
Ein Knacken ertönte und nach wenigen Sekunden saß schon ein hellgrauer Wolf auf mir. Mino hatte sich verwandelt und mich umgeworfen. Lautes Lachen drang an meine Ohren gefolgt von einem Knurren.
"Ich geh ja schon." hörte ich Jiro sagen, dann ging eine Tür auf und schloss sich gleich wieder.
"Du weißt schon, dass du nicht eifersüchtig sein brauchst." schmunzelte ich über sein Verhalten und begutachtete dann die zerrissenen Kleidungsstücke.
Mino über mir grummelte und schob dann seine Schnauze in mein Gesicht. Er begann mein Gesicht abzulecken und stupste mich immer wieder an. Ich schlussfolgerte, dass auch ich mich verwandeln sollte. Also schob ich ihn von mir herunter und entledigte mich meiner Kleidung. Es müsste ja nicht noch mehr kaputt gemacht werden.
Wenig später sprang ich als Wolf auf das Bett und begrub meinen Gefährten unter mir. Dieser wedelte mit seinem Schwanz und zwickte mir in die Seite. Ich knurrte verspielt und zog an seinen Ohren. Wir rollten ein wenig herum bis wir aus dem Bett fielen und dann liegen blieben. Ich legte eine Pfote auf seine Seite und rollte ihn auf den Rücken bevor ich sie auf seinen Bauch legte. Anscheinend übte ich zu viel Druck aus, denn er knurrte und schnappte leicht nach meiner Pfote. Dieses mal war es nicht spielerisch und sofort zog ich sie zurück, setzte mich auf und blickte geschockt auf ihn herab. Mino hatte sich auch wieder herumgerollt und die Ohren angelegt. Er winselte leise und beschnupperte meine Pfote.
"Tut mir Leid. Hab ich dich erwischt!? Das wollte ich nicht."
Seine Stimme erklang in meinem Kopf und sofort stellten sich meine Ohren auf. Ich wedelte ein wenigbmit meinem Schwanz bevor ich abrupt stoppte und ihm über seine Schnauze leckte.
"Nein, hast du nicht."
Er schaute ein wenig verwirrt bevor sich seine Augen ein wenig weiteten. Er drückte seinen Kopf gegen meinen und leckte dann ebenfalls über meine Nase.
"Ich war zu grob. Deshalb hast du zugeschnappt." versuchte ich ihn zu beruhigen was ihn nur noch mal Winseln lässt.
Ich hob eine Pfote und legte sie auf seinen Nacken. Dann zog ich ihn zu mir, legte mich auf die Seite und schob meine Schnauze in sein Fell.
Sofort entspannte er sich und ließ alles geschehen.  Sein warmer Atem prallte gegen mein Ohr und sein Herzschlag sorgte dafür, dass ich langsam in einen Schlaf fiel.

Omega Of The Moon(Boy x Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt