Die Spiele waren knapp ein Jahr her. Im allgemeinen hatte sich Panem kein bisschen verändert. Aber die Sieger die gekrönt worden waren, waren nicht mehr die selben.
Clove und Cato, ein tragisches Liebespaar, wurden als erstes zu zweit Sieger der Spiele. Doch von der damals so lodernden Liebe schien nichts mehr übrig zu sein. Seit sie den Zug verlassen hatten, waren ihre Leben auf den Kopf gestellt worden.
Clove hatte den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen und lebte seither alleine in ihrem Haus im Dorf der Sieger. Und auch wenn Catos neues Heim nur zehn Meter von ihrem eigenen war, hatte sie ihn nie wieder gesprochen.
Catos Mutter hatte sich von seinem Vater getrennt nach dem dieser Cato verstossen wollte. Sie lebte nun mit ihm zusammen in seinem neuen Haus.Die Tage vergingen, Clove besuchte des öfteren Brutus. Sie machte Einkäufe und verbrachte die meiste Zeit alleine bei Brutus oder in ihrem Haus. Sie wollte nicht auf andere Leute treffen. Denn würde sie jemand erkennen würden Fragen aufkommen für die sie nicht bereit war.
Clove kehrte gerade von der Stadt zurück als sie zum ersten mal seit Wochen auf Cato traf.
Er schippte den Schnee von seinem Grundstück und sah erst auf als Clove an ihm vorbei ging. Sie mied seinen Blick auch wenn es ihr schwer fiel.
"Clove", flüsterte er gerade noch laut genug.
Sofort blieb sie stehen. Sie hatte keine Ahnung was sie sagen sollte, wie sie ihn ansehen sollte.
Dann drehte sie sich vorsichtig zu ihm und fand ihre Augen in den seinen wieder. Das Blau seiner Augen das sonst immer grell funkelte war blasser geworden. Beinahe grau.
Cato riss es scheinbar mehr aus der Fassung als er erwartet hatte. Er hatte nicht erwartet das sie reagieren würde. Geschweige denn ihn ansehen.
"Ja?", fragte sie nach einer Weile unsicher und sah zwischen ihm und ihrem Nachhause weg hin und her.
Doch Cato brachte kein Wort heraus. Früher hatte er so gut wie immer einen Spruch auf den Lippen, um ein Mädchen zu beeindrucken. Aber bei Clove war es anders. Er fürchtete mit jedem Wort alles kaputt machen zu können. Was lächerlich war, denn viel kaputter konnte ihre Beziehung wohl kaum werden. Und so schwieg er bis Clove Wortlos weiterging.
Wütend über sich selbst schleuderte er die Schaufel weit weg in einen anderen Garten von einem unbewohnten Grundstück.
Er rauschte ins Innere seines Hauses wo seine Mutter gerade eine Kanne Tee auf den Tisch stellte.
"Cato ich wollte dich gerade..." Sie unterbrach sich selbst als sie sah wie er seinen Mantel in eine Ecke warf und an ihr vorbei hastete.
"Was ist denn passiert?", fragte sie noch bevor er auf der Treppe verschwinden konnte.
"Nichts. Eben nichts", faucht er.
Seine Mutter faltete besorgt die Hände.
"Clove?", sagte sie.
Er antwortete nicht. Das tat er niemals wenn man versuchte mit ihm über Clove zu sprechen.
"Hör zu, ihr habt gemeinsam sehr traumatische Erlebnisse durchlebt. Was ihr durchgemacht habt war nicht leicht. Aber das was zwischen euch ist war nie gespielt. Das habe ich gsehen."
Cato sah sie an. In den letzten Monaten war er so viel vertrauter mit seiner Mutter geworden und hatte das erste mal, seit Clove, jemanden den er liebte. Doch er konnte ihren Worten keinen Glauben schenken. Er glaubte nicht mehr daran, dass Clove ihn wirklich mochte.
Clove war beim letzten Haus im Dorf der Sieger angelangt. Das Haus von Brutus.
Jener war ziemlich faul geworden über die Jahre und schien froh darüber nicht mehr aus dem Haus zu müssen, da Clove ihm angeboten hatte alles was er brauchte mitzubringen.
Sie stellte die Tüten in der Küche ab und setzte sich zu ihm aufs Sofa.
"Na?", fragte er.
"Das selbe wie immer", antwortete sie.
Brutus und Clove erkannten erst nach einer Weile wie ähnlich sie einander waren. Und das nicht nur weil sie beide niemanden mehr hatten ausser sich selbst. Obwohl Brutus sein Heim wenigstens mit drei Katzen teilte.
"Immer noch Eiszeit zwischen euch?"
Clove zuckte mit den Schultern. Natürlich vermisste sie Cato. Aber sie vermisste nicht all das was sie mit ihm verbunden hatte. Die Spiele, die Morde, das Kapitol.
"Morgen ist euer erstes Interview und dann folgt die Tour der Sieger. Es wäre für alle von Vorteil wenn ihr euere Liebe bis dahin ein wenig auffrischt", sagte Brutus.
Clove verdrehte die Augen. Auch wenn sie wusste das er recht hatte. Denn mit der Entscheidung für ihre Liebe zu sterben, wo mit sie schliesslich gewannen, haben sie sich auf ewig aneinander gebunden. Zumindest solange das Kapitol und die Distrikte zusahen.Cato schlief nicht. Clove schlief nicht. Früher sah Clove gerne in den Himmel wenn sie nicht einschlafen konnte. Doch seit den Spielen verband sie die Sterne mit jedem einzelnen Kind das sie getötet hatte.
Cato liebte die Dunkelheit. Bevor das alles geschehen war ging er oft heimlich raus um die Schatten der Häuser zu betrachten. Aber seit der Arena verabscheute er sie. Die Dunkelheit war wie ein Monster gewesen das jede Nacht über sie hineinbrach und jegliche Verstecke verschlang.
Als Cato aus dem Fenster sah erblickte er ein Licht in Cloves Haus. Er sah sie wie sie auf dem Fensterbrett sass, die Knie nahe an den Körper gezogen, und nach draussen starrte.
Sie war nicht mehr diejenige die er kennengelernt hatte. Ihre Weise zu denken war anders geworden. Auf eine gute Weise anders.
Für ihn war sie noch immer das schönste was er je gesehen hatte. Damals als er Glimmer traf verstand er warum er Clove so wunderschön fand. Früher wären Mädchen wie Glimmer die einzigen gewesen die er angsehen hätte. Doch Clove gefiehl ihm schon beim ersten Blick. Aber er vergass sie. Weil sie unerreichbar schien. Und das gefiel ihm. Er mochte es niemals zu wissen was sie denkt. Nicht immer zu verstehen was sie sagt. Das sie versucht stark zu sein und das er derjenige war der ihr ansah ob sie es wirklich war. Um sie musste er wirklich kämpfen und es war jede Sekunde wert gewesen. Wieso gab er das alles so leicht auf? Weshalb hatte er sie aufgegeben?Clove sah Cato. Sie tat aber als würde sie das nicht. Denn sie wollte nicht das er wieder von seinem Fenster wegging. Auch wenn sie es sich nur schwer eingestehen konnte, gab er ihr eine Sicherheit wie niemand sonst. Alleine zu sein fühlte sich schrecklich an. Vorallem wenn man es nicht freiwillig tat.
Sie wünschte sich das sie den Mut hätte jetzt einfach an Catos Tür zu klopfen und ihm zu sagen was sie fühlt. Und doch blieb dieser Wunsch nur ein Wunsch.
Doch jene die wirklich lieben werden einen Weg finden um zusammen zu sein.
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Clove und Cato - Rache ist weiss
FanfictionDie Spiele sollten ihnen alles geben was sie sich jemals gewünscht hatten. Doch sie wurden gebrochen und verloren alles was sie hatten. Selbst ihre Liebe schien das nicht überstanden zu haben. Aber als die Rache auf ihren rebellischen Akt folgte, v...